Bewertung

Review: #6.06 Der junge Mann im alten Sklavenschiff

Foto: Michaela Conlin, Bones - Copyright: 2011 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX
Michaela Conlin, Bones
© 2011 Fox Broadcasting Co.; Justin Stephens/FOX

"One person gets killed and it's murder. Millions get killed and it's history."

Der Fall

Diese Woche hatten wir es genau genommen sogar mit zwei Fällen zu tun. Zum einen das gehobene Sklavenschiff "Amelia Rose", dessen Opfer nun vom Jeffersonian Institut identifiziert werden sollen und dann der eigentliche Fall, die Leiche eines kürzlich verstorbenen jungen Mannes, die ebenfalls im Schiffswrack aufgefunden wurde.

Die genauere Untersuchung des Opfers erweist sich schwieriger als erwartet, da das komplette Skelett von einer mysteriösen und knallpinken, flauschigen Substanz bedeckt ist. Bei dem verrückten Anblick ist es weit weniger unrealistisch als sonst, dass Hodgins gleich begeistert von möglichen außerirdischen Lebensformen zu sprechen beginnt, auch wenn es sich letztlich nur als exotischer Schleimpilz herausstellte. Währenddessen wollen Brennan und Booth die vermeintliche Witwe des Opfers aufsuchen, als sich dann zu ihrer Überraschung herausstellt, dass Mike Casper sehr wohl noch am Leben ist und das Opfer ihm die Identität geklaut hatte. Den wirklichen Namen des Opfers, Liam, findet Angela, nachdem Brennan aus den vielen alten Verletzungen geschlussfolgert hatte, dass er vermutlich in einem Heim aufgewachsen ist. Hier konnte Angela mal wieder zeigen, wie talentiert sie mit der Gesichtserkennungssoftware umgehen kann und lässt das zuerst erstellte Gesicht des Opfers zu seiner Kinderversion degenerieren. Ihre Spuren führen Brennan, Booth und Sweets schließlich zu einem "Cougar Cruise" Schiff, auf dem Liam gearbeitet hat. Dort stürzen sich die Frauen ziemlich schnell auf Sweets, der von den anderen beiden im Stich gelassen wird, wobei auch Booth nicht lange vor den Ladies sicher ist und Brennan selbst Interesse an einem der jungen Männer an Bord zeigt. Die falsche Spur mit den Maden, die im Schrank in einer der Kabinen gefunden werden, letztlich aber nur durch italienischen Käse an Bord gekommen sind, war wirklich erfreulich, immerhin ist Insektenbefall bei "Bones" sonst eigentlich immer Zeichen für Leichen und nicht für etwas anderes. Eine ziemlich skurrile Szene gab es auch mit dem Kapitän des Bootes, der laut Sweets Psychologie betrunken gemacht werden musste, um sich in den gleichen Zustand wie in der Mordnacht zu versetzen, und sich so vielleicht an die Bekannte des Opfers erinnern zu können, was überraschenderweise sogar funktionierte. Wie sich schlussendlich herausstellt, ist die Mörderin Mrs. Casper, die eine Affäre mit dem Opfer gehabt und ihn vom Boot gestoßen hat, nachdem er sie alt genannt hatte.

Die "Amelia Rose"

Auch wenn dieser Auftrag des Jeffersonian Instituts nicht im direkten Fokus der Episode stand, so war er doch für mich das, was das Besondere an der Folge ausgemacht hat. Grundsätzlich gefallen mir die Folgen, in denen nicht nur auf die Mordermittlungen eingegangen wird, sondern auch auf die Arbeit des Jeffersonian Instituts selbst, seien das nun Aufträge für das Museum, oder die Identifizierung von historischen Relikten. In diesem Fall ist es zusätzlich die Wichtigkeit des geschichtlichen Themas, die einem besonders nahe geht. Das fängt schon am Anfang der Folge mit dem Identifizieren der Knochen im Schiff an. Doch letztlich ist es Angelas Idee mit den Portraits, die einem wohl in Erinnerung bleiben wird. Eine sehr schöne Szene, wie sie inmitten der ganzen Portraits sitzt, alles um sich herum vergisst und sich ganz der Kunst hingibt, wie sie es in ihrem Beruf nur selten tun kann. Für die nötige Emotionalität sorgt ein hervorragende schauspielerische Leistung der Camille Saroyan Darstellerin Tamara Taylor, die erfahren muss, dass ihre Ur-Urgroßmutter vermutlich an Bord des Sklavenschiffes war. Zunächst versucht sie noch ihre Gefühle zurückzuhalten und ihre Professionalität als Leiterin der Abteilung aufrecht zu erhalten, am Ende bei der Veröffentlichung des Schiffes stockt sie aber doch beim Namen ihrer Ur-Urgroßmutter und erlaubt sich einen kurzen Moment des Innehaltens. Wirklich glaubwürdig und ergreifend gespielt.

"Age. How is it I went to sleep Han Solo and woke up Obi Wan Kenobi?"

Ach, das Älterwerden. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Folge. Ganz am Anfang macht Brennan Booth wenig schmeichelhaft auf seine ganzen Verletzungen und Blessuren aufmerksam, die er im Laufe der Zeit einstecken musste und das Mordopfer arbeitet auf einem Cougar Cruise Schiff für ältere Damen, die auf der Suche nach Flirts mit jungen Männern sind, um sich noch einmal jung zu fühlen.

Später fragt Sweets Booth nach einem Rat bezüglich seiner Beziehung mit Daisy, da dieser über "mehr Alter und Erfahrung" verfügen würde als er. Wie sich herausstellt, braucht Sweets diesen Rat aber gar nicht, kann er sich doch auch prima alleine mit Daisy auseinandersetzen. Es war eine angenehme Abwechslung einmal den Mann sagen zu hören, dass ihm eine reine "Friends with Benefits" Beziehung zu wenig ist. Trotz ihrer vielen Unterschiede wollen es die beiden noch einmal miteinander versuchen, was mich sehr freut, da sie einfach sehr gut zusammen passen.

Fazit

Eine wirklich hervorragende "Bones"-Folge, die geschickt einen wichtigen Abschnitt der amerikanischen Geschichte mit einem aktuellen Fall verbindet und dabei auch noch genug Raum für einige schöne Momente im Team freigibt.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


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