Review: #7.07 Ab durch den Abwasserkanal
Willkommen, Christine Angela! Booth und Brennan sind Eltern. Der Rest der Episode ist überflüssig. Ja, diese drei Sätze beschreiben schon jegliche Gewichtung von #7.07 The Prisoner in the Pipe. Zur Halbzeit der Staffel bekommt Brennan ihre Tochter und dieses doch noch immer sehr überraschende Geschenk an alle Booth und Brennan–Fans kommt schon fast zu überstürzt.
Mit der Tür ins Haus fallen
Gleich zu Beginn der Episode schauen sich die werdenden Eltern ein katholisches Krankenhaus an, welches sehr modern und sauber erscheint. Doch während der Führung packt Brennan ihre Schwarzlichtlampe aus und leuchtet den belebten Gang der Neugeborenenstation ab. Überall findet sie Blut, Sekret und andere Dinge, die hell unter dem Licht der Lampe aufleuchten. Das ganze zieht schnell Aufmerksamkeit auf sich, zumal Brennan nebenher auch noch kurz die Infektionswahrscheinlichkeiten in Krankenhäusern für Neugeborene preisgibt. Neben entsetzten Blicken von flüchtenden Paaren erntet Brennan auch böse Blicke der Krankenschwestern. Booth ist die Begebenheit extrem peinlich und er schiebt seine Partnerin schleunigst durch die Gänge, hinaus aus dem Krankenhaus. Die Szene an sich ist ein totaler Gewinn und ein herrlicher Moment zwischen den beiden werdenden Eltern. Doch schon in dieser Sekunde war für den Zuschauer klar, dass Brennans Geburtstermin in nächster Zeit bevorsteht. Das heisst, er wird in dieser Episode oder spätestens in der nächsten stattfinden. So viel zum Thema Überraschungsmoment. Man hätte einfach früher damit beginnen sollen, die Geburtsvorbereitungen zu zeigen und nicht diverse Episoden mit der Suche nach einem Haus verschwenden. Schade.
Lancelot
Nicht nur, dass Daisy ihren Freund sitzen lässt, nein auch Booth nutzt Sweets nur aus. Die Erpressung, damit Brennan einer Hausgeburt abschwört und in ein Krankenhaus geht, ist mehr als nur peinlich. Selbst als Zuschauer hätte man Booth gerne eine geklebt. Die Kreativlosigkeit hinter dieser kleinen Geschichte ist ebenso überflüssig wie das Intermezzo um Booth und den Kaffeeautomat. Kleine Geschichten, die die Gesamtstory wohl weiter untermalen und den Druck auf Booth darstellen sollten, verkommen im lächerlich-peinlichen Bereich. Dass gerade wieder Sweets darunter leiden musste, ist leider ein Umstand, der zur Norm geworden ist. Ich mag Sweets, keine Frage, und auch kleine Neckereien sind lustige Einfälle. Was aber in letzter Zeit für ein Spiel mit dem Charakter getrieben wird, grenzt fast ans Unverschämte von Seiten der Autoren. Seit etlichen Episoden verkommt sein so kreativ eingeführter und am Leben gehaltener Charakter im Hintergrund, ganz ohne eigene Story. Schade.
Mythen
Schon als Brennan sich darüber ausließ, dass das besichtigte Krankenhaus katholisch ist, wusste ich, dass diese Differenz wieder zwischen den beiden thematisiert wird. Wie immer finde ich die Unterredungen was Religion, Glaube und sonst etwas Mythisches betreffend, überaus reizvoll und urkomisch. Doch dieses Mal sind die Autoren viel zu weit gegangen. Gut, dass sich Brennan darüber auslässt, dass Booth eine Krankenhausgeburt will, aber gleichzeitig an Jesus glaubt, der in einem Stall geboren wurde, weil keine Pension Platz für seine Eltern hatte, ist witzig. Dass das gleiche aber dann Booth und Brennan passiert ist so lächerlich übertrieben, dass ich Schamesröte im Gesicht hatte. Es sind noch zehn Meilen bis zum Krankenhaus und Booth fällt nichts besseres ein, als am Straßenrand mit einem Portier zu diskutieren, der ihnen schlussendlich einen Platz in der Scheune einräumt, zu welchem Booth Brennan bringt. Er bettet sie auf ein Tuch und unterhält sich mit ihr. Natürlich ging das alles schneller, als kurz die 10 Meilen zu fahren. Bescheuert, ist das einzige Wort, welches mir dazu einfällt. Ich habe mich selten so peinlich berührt gefühlt bei "Bones".
Christine Angela
Nun ja, dafür wurde man dann doch noch mit einer schönen Szene entlohnt, in der Brennan ihre Tochter in den Armen hält und sagt: "Now, we're a family." Das war doch ein Moment, indem man die Chemie, die Brennan und Booth immer ausstrahlen, ob nun als tatsächliches Paar oder nur als Partner, spürte. Ein kleiner Moment, so wundervoll, dass man das Bild nicht mehr vergessen will.
Auch die Ankunft der kleinen Familie in ihrem Zuhause und die kleine Überraschungsparty der Arbeitskollegen war schön anzuschauen. Genau so kennt man "Bones" und so hätte ich die Episode gerne im Ganzen gesehen.
Fazit
Die kleine Tochter von Booth und Bones ist nun geboren worden. Gerne hätte ich als Zuschauer noch mehr Szenen zwischen der rationalen Brennan und dem phobisch-manischen Booth gesehen, doch so ist es auch fein. Die Geschichte um den Fall der Woche hätte man sich ganz sparen können, ist sie doch ziemlich im Hintergrund verschwunden. Daran wird sich sicher niemand mehr erinnern. Schade. Aber auf der anderen Seite kann es nun weiter gehen und ich freue mich auf viele Szenen mit dem Baby oder eventuell sogar den Babys, denn Hodgins und Angela haben ja auch noch ihren kleinen Sohn.
Alles in allem war die Episode zwar für die Charaktere Brennan und Booth überaus wichtig, verschwindet aber aufgrund von wirklich haarsträubenden Storyelementen, zu viel Voraussehbarkeit und peinlichen Momenten, hoffentlich schnell im Vergessen. Es ist einfach kein Glanzstück, das die Autoren hier abgeliefert haben. Ich kann nur hoffen, dass es wieder besser wird.
Jamie Lisa Hebisch
Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Prisoner in the PipeErstausstrahlung (US): 02.04.2012
Erstausstrahlung (DE): 26.02.2013
Regie: Kate Woods
Drehbuch: Jonathan Collier
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