Bewertung

Review: #10.09 Die mannigfaltigen Mätressen des Manipulierers

Foto: Emily Deschanel & John Boyd, Bones - Copyright: 2014 Fox Broadcasting Co.; Jordin Althaus/FOX
Emily Deschanel & John Boyd, Bones
© 2014 Fox Broadcasting Co.; Jordin Althaus/FOX

Ein Professor der Psychologie, der in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche blickt, es aber dabei versäumt, ein genaueres Auge auf seine Nachbarin zu haben. Diese Woche präsentiert uns "Bones" einen überraschend vielschichtigen Fall, bei dem Hortensien, Skinner die Katze, ein Online-Fahrtest und eine Vogelliebhaberin eine große Rolle spielen.

Der Fall

Ein Fall bei dem die Leiche mal nicht gleich zu Anfang gefunden wird, sondern erst später von zwei Jungs bei einem Bowling-Stunt freigelegt wird. Strike! Brennans überglückliches Gesicht, als ihr der Schädel dabei mitten in die Hände fliegt, war wirklich zum Schreien. Was das Team dann im Laufe der Folge über den Psychologieprofessor herausfindet, würde genug Grundlage für mehrere Morde geben. Rache, Habgier, Eifersucht - so viele gute Motive hat man uns präsentiert. Und dann kommt es doch ganz unerwartet anders und eine der netten Ladies ist die Mörderin, weil sie die Katze ihres Nachbars vergiften wollte, die ihre geliebten Wildvögel jagt. Das nenne ich mal eine unerwartete Wendung im Fall. Wie aber schon während der Episode thematisiert wurde, ist jeder Mensch unter den richtigen Umständen zu einem Mord fähig. Sei das in der neutralen Umgebung eines Labors oder in der Garage deines Nachbarn. Vielleicht wurde gerade deswegen das, im Vergleich zu den anderen doch schon sehr unwahrscheinliche Beispiel der wütenden Vogel-Liebhaberin gewählt.

Optisches Highlight der Folge war wohl Hodgins Labor, das zwischenzeitlich mehr nach einem Blumenladen ausgesehen hat. Gleichzeitig wurde uns nochmal die herrliche Farbenzauberei gezeigt, die Pflanzen durchgehen, wenn sie in farbige Flüssigkeit gestellt werden, wenn auch in diesem Fall leicht makaber in Blut. Eine der Fragen, die offen bleibt ist wohl, was aus Skinner, der geretteten Katze wird, nachdem Hodgins schon einen so passenden Namen für sie ausgesucht hat. Skinner war ein Wissenschaftler, der Verhaltensexperimente an Ratten durchgeführt hatte.

"Is it okay if we kiss here?" - "Who cares."

Wendell hat kaum seine letzte Krebsbehandlung hinter sich, da präsentiert sich ihm schon die nächste Storyline. Diesmal allerdings eine sehr viel schönere, in Form von Onkologie-Schwester Andy. So nett und romantisch ihre ersten Treffen auch waren, für mich ist wohl ihre letzte Begegnung im Jeffersonian Institute am bedeutendsten gewesen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob Andy denn wirklich als neuer Charakter eingeführt werden oder ob sie einfach nur als eine Art "das Leben geht weiter"-Analogie herhalten sollte. Ich bin froh, dass sich die Autoren scheinbar für Ersteres entschieden haben, ein bisschen Happiness hat Wendell nach allem auch wirklich verdient. Umso besser, dass Andy gerade in oben genannter Szene im Jeffersonian Institute schon mal ihr Potential beweisen konnte und einen starken Auftritt hingelegt hat.

Dass Wendell mit seiner Krankheit noch lange nicht so im Reinen ist, wie er nach außen hin vorgibt, zeigt sich, als klar wird, dass er Andy nicht etwa nur deswegen meidet, weil ihm das alles zu schnell geht, sondern weil er Angst hat zu sterben und sie zurückzulassen. Hier ist Andys Beruf, wie sie selbst schon sagt, klar von Vorteil und sie kann Wendell mit den richtigen Worten und einer Geschichte von ihrer Tante umstimmen. Der Kuss auf der Brücke war, wenn auch taktisch ungünstig, ein wirklich schönes Ende für die beiden und nicht einmal Cam konnte Wendell so richtig böse sein, als sie die beiden erwischte. Es bleibt abzuwarten, wann wir Andy das nächste Mal sehen werden, immerhin muss man ja auch den wöchentlichen Assistentenwechsel berücksichtigen.

"Hasn't anybody told you that you say some pretty bizarre things?" - "No, but I guess that is about to change."

Da Booth seinen Fahrtest machen muss, wird Aubrey ins kalte Wasser geworfen und darf mit Brennan den Fall leiten. Am Tatort angekommen merkt Aubrey dann auch recht schnell, warum Booth meinte, dass er schauen will, ob die beiden miteinander klar kommen. Das ganze Team kennt Brennans leicht gewöhnungsbedürftige Art längst, aber für Aubrey ist das noch ziemlich Neuland. Dafür hat er sich aber eigentlich ganz tapfer geschlagen.

Der Unterschied zwischen Booth und Aubrey ist aber doch ziemlich auffällig. So ist Aubrey zum Beispiel ehrlich interessiert an den ganzen wissenschaftlichen Details und kann dabei sogar mit dem Team vom Jeffersonian Institute mithalten. Alles dank eines Chemiekurses in der Schule. Und so zeigt sich im Laufe der Episode nicht nur Hodgins beeindruckt über Aubreys Kenntnisse. Letztlich ist es aber wenig überraschend, dass Brennan sich mit ihrem Urteil mit am längsten zurückhält. Eine ähnliche Vorgehenswiese haben wir schon bei ihrer Wahl der neuen Assistenten gesehen. Doch auch Brennan findet Aubrey sehr kompetent und beglückwünscht Booth dafür, ihn ausgewählt zu haben.

Die Dynamik, die Brennan und Aubrey während des Falles hatten, war sehr angenehm anzusehen, auch wenn sie mit Booth natürlich ein eingespieltes Team ist. Nachdem Booth Aubrey den Fall überlassen hat, um zu sehen, ob die beiden miteinander arbeiten können, war es nur passend, dass sich ihr ziemlich genialer Dialog zum Mordfall auch bei ihm im Büro abgespielt hat. Eine wirklich lustige Szene, wie Brennan und Aubrey begeistert kombinieren, und dabei Booth ganz ausklammern, der leicht irritiert daneben steht. Trotzdem bin ich froh, wenn Booth wieder mit im Rennen ist, schließlich sind Brennan und er zusammen als Ermittlerteam ja eines der Kernelemente von "Bones".

"You're supposed to be a genius!"

Ein paar zu viele Strafzettel und Booth ist dazu verdonnert, einen Online-Fahrtest zu absolvieren. Klingt komisch; ist es auch. Dafür dürfen wir miterleben, wie Brennan von einem computeranimierten Fahrlehrer namens "Stop'n'Go" besiegt wird. Ihr zutiefst entsetztes Gesicht war einfach herrlich! Ebenso wie ihre Weigerung einzusehen, dass sie falsch lag.

Booth freut sich darüber, ihr endlich etwas unter die Nase reiben zu können, was ihm bei der besserwisserischen Brennan auch wirklich nicht zu verdenken ist.

Fazit

Rundum ein gute und interessante Folge. Booths Fehlen kann dadurch entschuldigt werden, dass sein Darsteller, David Boreanaz, für die nächste Folge übrigens bereits die 200. "Bones"-Episode mal wieder hinter der Kamera steht. Schon die 100. Folge #5.16 The Parts in the Sum of the Whole wurde von ihm gedreht und anscheinend dürfen wir uns nächste Woche auf eine sehr spezielle Folge freuen.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Bones - Die Knochenjägerin" ansehen:


Vorherige Review:
#10.07 Der Schlusskurs auf dem Spielplatz
Alle ReviewsNächste Review:
#10.11 Diesseits und Jenseits und nicht immer Real

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Bones" über die Folge #10.09 Die mannigfaltigen Mätressen des Manipulierers diskutieren.