Review: #3.09 Abrissarbeiten

Endlich wieder mal eine richtig gute Folge, die sowohl spannend war und endlich mal wieder interessante episodenübergreifende Plots einführte, als auch amüsante und emotionale Momente vorzuweisen hatte. Allerdings gab es für mich auch einen Schwachpunkt und mit dem will ich gleich beginnen...

Complicated

Nora geht mir derzeit ziemlich auf die Nerven. Sie hat sich irgendwie zu einem Unsympathen entwickelt, nachdem ich zunächst ja bemängelt hatte, dass sie praktisch gar keine Entwicklung durchmacht. Aber nachdem sie in der letzten Folge wieder die große Hasstirade losgelassen hat, nervt sie jetzt wieder ihre Familienmitglieder mit ihrem fast obsessiven Drang danach, William zu übertrumpfen und sich etwas Eigenes zu schaffen, nur um sich dann wieder selbst zu bemitleiden. Wirklich interessant anzusehen ist das nicht. Vielmehr tut es mir Leid, denn Sally Field ist zu Besserem im Stande.

Zwar gab es einige wenige amüsante Momente in dem Haus, z.B. als die Männer sogar überlegen, den Teppich durch ein geschlossenes Fenster zu werfen, nur um ihn nicht tragen zu müssen, doch überwiegen insgesamt die nervigen Elemente, bei der Field wieder ihren intensiven Hass-Blick zeigen konnte, der wirklich für solche Bösewichte wie Holly reserviert bleiben und nicht ständig auf die eigene Familie angewendet werden sollte. Kittys Ansprache über die Kompliziertheit, die bei den Walkers doch bei weitem nichts Außergewöhnliches, sondern eher das Normale darstellt, war wirklich schön und so wahr. Das war dann aber auch schon so ziemlich das einzige, was ich dieser Story momentan abgewinnen kann. Bitte lasst Nora doch wieder die sympathische, sich überall einmischende und bemutternde Matriarchin sein, die sie war, nicht dieses wilde Monster, das auf der Suche nach sich selbst alles andere rücksichtslos niederwalzt, das steht ihr einfach nicht.

Sounds like a date... - It's an expression!

Da habe ich mich ja wirklich diebisch gefreut, dass wir Graham wieder zu Gesicht bekommen haben, aber leider sah es so aus, als wäre es sein erster und letzter Auftritt in dieser Staffel. Die beiden haben wirklich eine tolle Chemie und es ist eigentlich schade drum, dass daraus nichts werden kann. Greenatopia hatte diese Folge eine wichtige Story, in der es darum ging, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird. Sarah musste eine wichtige Entscheidung treffen, die für den weiteren Verlauf wegweisend sein wird. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass sie Graham gegenüber bereits geäußert hat, dass die beiden Partner das Angebot nicht annehmen werden, aber natürlich hätte sie sich mehr wehren können. Insgesamt war die Story jetzt nicht wahnsinnig aufregend, aber ein wichtiger Übergang für den weiteren Verlauf der Firma.

Mom, I'm wearing a very expensive coat...

Kitty hat mir in dieser Folge wieder gut gefallen. Nicht nur dass sie ihrer Mutter geholfen hat, auch hat sie endlich das bekommen, was sie verdient hat. Ich fand schon damals, dass sie mit ihren Bedenken eigentlich Recht hatte und sie es vielleicht nur etwas zu heftig rübergebracht hat. Aber ich denke, dass sie auch nur so nachgehakt hat, weil sie bereits das Gefühl hatte, dass Trish sich nicht wirklich über alles Gedanken gemacht hat. Jetzt zahlt sich das aus und Trish will ihr nun doch das Baby geben. Roberts Bedenken sind durchaus verständlich, wenn man noch bedenkt, dass er ein Mann ist. Ich jedenfalls freue mich für die beiden und, auch wenn B&S nun doch nicht unbedingt so innovativ war, nicht gleich die erste Adoptionsmami die richtige sein zu lassen, gefällt mir die Art und Weise, wie die Story aufgebaut wurde.

Schön war es auch zu sehen, wie Kevin und Robert sich näher kommen. Genau das habe ich mir erhofft, leider wird allerdings nur sehr wenig von den beiden - insbesondere auf der Arbeit - gezeigt. Das sah noch ganz anders aus, als Kitty und Robert angefangen haben, zusammen zu arbeiten. Aber vielleicht hat die Serie kein Geld mehr für einen politischen Berater... Besonders niedlich fand ich ja den "fist bump" der beiden, als Scotty sagt, Kevin habe den Job bei Robert nur genommen, weil er nicht Partner geworden ist, woraufhin Kevin fast trotzig erwidert: "What? No! I wanted to make a difference..." Robert bekommt derzeit sowieso viel zu wenig zu tun. Bei seinem Anfang in der Serie habe ich ihn zwar gerne wegen seiner Perfektheit aufgezogen, doch Robert Lowe hat schauspielerisch schon einiges drauf, kommt sehr sympathisch rüber und ist auch äußerlich nicht unbedingt zu verachten. Ich wäre ja für ein Robert & Kevin-Spin Off. Scherz beiseite, die beiden sollten einfach mehr zu sehen sein.

This company is not your family business anymore...

So, kommen wir endlich zum mit spannendsten Plot, der gleich zweierlei bietet. Einmal endlich die folgenübergreifende Handlung, die jetzt einsetzen wird, mit dem Ziel, Holly aus der Firma zu vertreiben. Das bietet gleichzeitig wahnsinnig viel Konfliktpotential zwischen Rebecca und den Walkers und dabei insbesondere Justin. Die Frage ist, ob seine Beziehung zu Rebecca kurzzeitig daran zerbrechen wird oder er sich tatsächlich gegen seine Familie stellt. Denn das Rebecca etwas anderes tun wird, als auf der Seite ihrer Mutter zu stehen, ist bei den derzeitigen Entwicklungen praktisch unvorstellbar. Justins Reaktion empfand ich übrigens als durchaus angebracht. Ich finde es vielmehr unglaubwürdig, dass Rebecca selbst schon nach so wenigen Wochen wieder so ein gutes Verhältnis mit ihrer Mutter hat, dass sie nicht einmal kurz vermutet, diese könnte das nur tun, um wieder in ihre Gunst zu gelangen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich nachvollziehen kann...

Außerdem bin ich schon mehr als gespannt, wie Holly reagieren wird, vielleicht auch wie der Rest der Familie reagieren wird (immerhin sind sich alle darin einig, dass Rebecca noch zu ihrer Familie gehört), wenn Tommy wirklich zum tödlichen Schlag ansetzt. Das hat wirklich Potential und bietet endlich etwas, das mein Interesse wecken kann.

Fazit

Endlich wieder mal eine gute Folge und ich bin gespannt, ob aus den Voraussetzungen, die getroffen wurden, wirklich das volle Potential ausgeschöpft wird. Es darf jetzt ruhig mal wieder ein bisschen dramatischer und extremer werden. Darin war die Serie ohnehin immer am besten.

Nadine Watz - myFanbase

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