Review: #8.05 Die nächste Generation
Die Woche nach dem großen OneChicago-Crossover hat es immer schwer, da es vom Eventcharakter zurück in den Alltag geht, der generell immer deutlich unspektakulärer daherkommt. Aber zumindest hat man mit der Trennung von Chloe Allen und Joe Cruz auf etwas hingearbeitet, von dem man die näheren Umstände wissen will.
Fangen wir die Review aber zunächst mit einer größeren Schwäche der Episode an, die sich wie ein Muster durch die gesamte Folge gezogen hat. In gleich mehreren Storylines werden sehr gute Ansätze gezeigt, die aber nicht wirklich konsequent zu Ende geführt beziehungsweise nicht richtig miteinander verknüpft wurden. Im Zentrum dieser Episode steht sicherlich Randall 'Mouch' McHolland, dessen Geburtstag vergessen wurde, weswegen er einen Newsletter erfindet, um daran nachträglich zu erinnern. Zudem hat er bei einem Einsatz eine pfiffige Idee, die ein Leben rettet. Blake Gallo ist davon tief beeindruckt und bekommt von Darren Ritter bestätigt, dass man von dem ältesten der Crew noch viel lernen kann. All diese einzelnen Aspekte hätte man wunderbar zu einer Anerkennung von Mouchs Stärken werden lassen können. Als Ritter für den von Sylvie Brett überarbeiteten Newsletter ein Profil über einen Feuerwehrmann schreiben will, habe ich damit gerechnet, dass er ihn letztlich Mouch widmen wird. Dieser bekommt für seine mutige Idee nämlich einen Anschiss von einem Politiker, der ihm vorwirft, eine Klage riskiert zu haben und das stürzt ihn in eine Krise. Das Profil über ihn und eine mögliche Nachfeier anlässlich seines Geburtstages hätte man wunderbar zur Aufmunterung nutzen können. Diese Schritte werden aber nicht angeboten, so dass bei mir eher der fade Beigeschmack bleibt, dass auf einer Wache, auf der Familie großgeschrieben wird, offenbar ein wichtiger Geburtstag vergessen wurde und noch nicht einmal nachgeholt wird. Das passt nicht zu "Chicago Fire".
Etwas reingequetscht wirkte auch die Storyline rund um Christopher Herrmann und seinen Sohn Luke, der in die Fußstapfen seines Vaters treten will. Die Idee selbst fand ich ganz wunderbar und es wäre genial gewesen, wenn man dieser mehr Zeit eingeräumt hätte, z. B. indem man Luke ein Praktikum hätte absolvieren lassen. So wird das Thema nur kurz angeschnitten und Luke darf sich als Ersthelfer beweisen, als sein Freund einen Unfall hat. Aber Herrmanns Reaktion darauf war vollkommen überzogen und hat auch keinen entscheidenden Mehrwert gebracht. Schade drum!
Nun aber zu den positiven Aspekten dieser Episode. Bei Stella Kidd wurde bereits vorgearbeitet, dass sie schon bald an einer Veranstaltung für die kommenden Führungskräfte teilnehmen wird. Diese ist nun gekommen und zunächst läuft alles, wie es Stella befürchtet hat. Alle anderen Teilnehmer sind ihr vom Rang her deutlich überlegen und weisen mehr Erfahrung auf. Prompt wird sie im übertragenen Sinn auf die Strafbank versetzt. Während hier zunächst damit gespielt wird, dass Feuerwehrfrauen noch immer unterschätzt werden, wendet sich plötzlich das Blatt und Stella kann mit ihrer unkonventionellen Art und Weise punkten. Es war schön zu sehen, wie sie an der Anerkennung der anderen wächst und Selbstbewusstsein tankt. Wie immer war auch Kelly Severides Unterstützung lobenswert. Nun würde ich mir aber auch wünschen, dass man mit diesen Ansätzen weiterarbeitet und Stella in ihrer Karriere vorankommen lässt, denn ansonsten war alles nur für die Katz.
Kelly hat aber noch eine andere große Aufgabe. Gemeinsam mit Matt Casey entdeckt er in einer Serie von Auffahrunfällen ein Muster. Es war wieder ein klassischer Fall, in den sich Matt und Kelly reinknien, aber hier muss ich hervorheben, dass ich die Auflösung sehr überraschend fand. Dass ein Abschleppdienst absichtlich Unfälle verursachen lässt, um Kunden zu haben, das war von der Idee her sehr ungewöhnlich. Daher habe ich die Storyline als sehr wendungsreich empfunden und das kann man nur positiv sehen.
Kommen wir nun noch zum absoluten Highlight der Episode, bei dem ich zu Beginn nie gedacht hätte, dass es sich noch so positiv wenden würde. Als Chloe in Bezug auf Cruz einen Rückzieher gemacht hat, war ich sehr irritiert und habe vermutet, dass Kristen Gutoskie für weitere Gastauftritte nicht zur Verfügung steht. Aber genau das Gegenteil zeigt sich nun, denn Chloe hat nur aufgrund ihrer Erfahrungen mit Lily und Brian 'Otis' Zvonecek Zweifel bekommen, ob sie die ständige Sorge um ihn aushalten kann. Es ist Sylvie, die sie auf die richtige Spur bringt und daran erinnert, dass man für einen Mann wie Cruz das Risiko wagen muss. Wie sie sich dann mit ihm versöhnt, war wunderbar durchdacht und romantisch. Es ist eine Hommage an ihre zweite Begegnung, nachdem er sie damals bei einem Hochhausbrand gerettet hat. Da hat sie Cake Pops als Dank mitgebracht und auch diesmal ist das Gebäck wieder dabei, enthält aber die Aufforderung, ihr den Heiratsantrag zu machen. Perfekter können TV-Momente eigentlich nicht sein!
Fazit
"Chicago Fire" ist in dieser Woche in der Hälfte der Handlungen nicht ganz konsequent und lässt einige mögliche Highlights aus. Dafür ist die andere Hälfte wunderbar gelungen, natürlich mit dem Highlight der Verlobung von Cruz und Chloe. Dieser gemischte Eindruck reicht dennoch für eine Folge der Marke unterhaltenswert.
Lena Donth – myFanbase
Die Serie "Chicago Fire" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Buckle UpErstausstrahlung (US): 23.10.2019
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 23.03.2020
Regie: Leslie Libman
Drehbuch: Matt Whitney
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