Bewertung

Review: #8.14 Feuertaufe

In der Episode von der letzten Woche habe ich die gemeinsame Handlung von Christopher Herrmann und Randall ‚Mouch‘ McHolland als zeitlich falsch platziert empfunden, weil die Eifersucht darüber, dass sie nun unterschiedliche Ränge haben, eigentlich direkt nach Herrmanns Beförderung zum Lieutenant hätte kommen müssen. Diese Woche zeigt sich nun, dass die Storyline doch noch genützt hat, denn diese Woche wird hier thematisch angeknüpft. Herrmann fehlt wegen Krankheit ein Mann, was denkbar ungünstig ist, da eine Evaluation ansteht. Mouch springt an dieser Stelle ein, was sicherlich auch nach dem letztwöchigen Thema nachvollziehbar ist, da die beiden lange Hand in Hand gearbeitet haben, warum sollte er sich da die Gelegenheit zur Zusammenarbeit entgehen lassen? Doch leider hat sich die Storyline hiernach in eine Richtung verabschiedet, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Ob Herrmann wusste, dass die Evaluation nicht so groß angelegt war wie gedacht? Ob er Mouch absichtlich etwas ärgern wollte? Ist leider nicht zu deuten. Stark fand ich dagegen, dass Darren Ritter als Trainer fungieren durfte. Zwar ist Herrmann inzwischen als sein Lieutenant eher sein Mentor, ursprünglich war es aber Mouch, weswegen mir hier der Schritt zurück zu den Wurzeln gut gefällt.

Weiterhin thematisch präsent ist auch Joe Cruz‘ bevorstehende Hochzeit. Hier fällt immer mehr auf, dass Chloe Allen dringend mal wieder einen Gastauftritt haben sollte, denn ihre Abwesenheit springt doch zunehmend unlogisch ins Auge. Dafür wurde das Thema aber für eine kleine, feine Sache genutzt. Die Freundschaft von Cruz und Kelly Severide ist sicherlich nicht so episch wie in den Paarungen Cruz/Brian ‚Otis‘ Zvonecek und Kelly/Matt Casey, aber dennoch haben die beiden ein enges Vertrauensverhältnis, so dass sich Cruz‘ Wahl auf Kelly als Trauzeuge vor einigen Episoden auch richtig angefühlt hat. Dennoch ist es eben auch nicht die Verbindung, in der sich beide blind verstehen, weswegen Kelly eben nicht intuitiv weiß, was Cruz nun braucht. Stella Kidd erhofft sich da mehr von ihrem Freund, der sicherlich auch einen Anstups brauchte, aber wie er letztlich hilft, ist perfekt auf seine Figur zugeschnitten worden. Unaufgeregt macht er Cruz mit wenigen Worten bewusst, wofür er die nervenaufreibenden Vorbereitungen auf sich nimmt und das bringt seinen Freund wieder runter. So einfach geht das.

Auch bei Sylvie Brett und ihrer biologischen Mutter geht es in kleinen Schritten weiter. Sie hatte offenbar gehofft, das Thema aussitzen zu können, aber sowohl die Mutter, als auch die Adoptionsagentur sind hartnäckig und verlangen eine Auseinandersetzung. Hier ist nun Matt zur Stelle, der ähnlich wie Kelly als stiller Freund zu Hilfe ist. Mit seiner Art, den Brief nie wie gefordert wegzuschmeißen und ihn dann parat zu haben, als Sylvie endlich bereit ist, unterstreicht auch, wie gut er sie inzwischen kennt. Auch wenn das Leben nie planbar ist, wusste er genau, was passieren würde. Richtig viel hat sich hier dennoch nicht getan, weswegen in der nächsten Episode mal aufs Gaspedal gedrückt werden sollte.

Während Matt, Kelly und Chief Bodens Bemühungen, eine Pannenserie bei den Gaswerken zu beheben, auch recht langweilig war, war Blake Gallos Involvierung in einem Brandeinsatz das emotionale Herzstück der Episode. Er ist von dem Schicksal eines Mädchens, das schwere Brandwunden davongetragen hat und dementsprechend eine lange Genesung vor sich hat, tief berührt, denn dieses Mädchen hätte auch seine Schwester sein können. Wir wissen als Zuschauer um dieses Schicksal, die meisten Kollegen, abseits von Matt und Boden, aber nicht. Daher fand ich es schön, dass Stella (die ohnehin sehr empathisch in dieser Episode agierte) sich ihm angenommen hat. Diese Paarung ist auch mal neu und wusste definitiv zu gefallen. Dennoch hatte ich am Ende der Episode das Gefühl, dass die Handlung nicht auserzählt wurde. Matt hat Stella letztlich die Zusammenhänge erklärt, weswegen sie zu dem damaligen Brand, der drei von vier Gallos das Leben gekostet hat, recherchiert. Aber mit diesen Details macht sie nichts. Angesichts dieser ganzen thematischen Vorbereitung habe ich mit einer großen Geste gerechnet, die aber nicht kam. Dennoch ist Blakes Geschichte dennoch stark, denn sein stetiges Bemühen um das Mädchen Lucy war herzerwärmend.

Fazit

"Chicago Fire" kocht in dieser Woche auf spärlicher Flamme, denn die meisten Nebenhandlungen haben keinen größeren Erinnerungswert beschert. Auch das emotionale Herzstück der Episode wirkte nicht auserzählt, hatte aber immerhin Momente zu bieten, die den Charakter der Serie abgebildet haben.

Lena Donth – myFanbase

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