Bewertung

Review: #10.13 Der Fluch

Ich bin ziemlich glücklich mit dieser Jubiläumsstaffel von "Chicago Fire". Es ist eigentlich eher erschreckend, dass schon so viele Jahre und Staffeln vergangen sind, die Serie aber dennoch mit Überraschungen und tollen und witzigen Momenten aufwarten kann.

Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber Brandstiftung ist nun echt nicht mein Favoritenthema, weshalb ich auch froh bin, dass man es jetzt doch nochmal anders gedreht hat, als es zunächst den Anschein hatte. Auch wenn es wirklich komisch klingt, aber ich finde solche Einsätze, wo Häuser bzw. das Innere lichterloh brennen, faszinierend, weil sie einfach Spannung erzeugen und das Miteinander von Wache 51 so genial unterstreichen. Bereits in der letzten Episode hat Stella Kidd ja echte Führungsqualitäten bewiesen, weshalb ich mich jetzt doch ein bisschen erschreckt habe, dass sie Jason Pelham in dieser Episode das Zepter sozusagen übergeben hat. Ich konnte es verstehen, dass sie sich mehr 'Girls on Fire' widmen wollte, weil es eben ihr Herzensprojekt ist und sie die Mädchen nicht im Stich lassen oder ihnen dahingehend das Gefühl geben wollte. Aber sie hat so lange und so intensiv für ihren Posten als Lieutenant gearbeitet und gelernt, dass es wirklich eine 'Verschwendung' wäre.

Denn gerade beim Einsatz bzgl. Blake Gallo und wie sie letztlich sein Selbstbewusstsein wieder aufgebaut hat, hat nur nochmals gezeigt, wie geschaffen sie dafür ist. Aber ich denke, dass es auch wichtig war, dass ihr das jemand sagt, der wirklich viel und intensiv mit 'Girls on Fire' zu tun hat und dafür war Kylie Estevez einfach die richtige Person. Diese und auch Marcy haben Stella bewiesen, dass jene ein Vorbild ist und eine Inspiration. Somit muss sie eben auch gewissermaßen unter Beweis stellen, dass sie als Frau eine echte Führungskraft in einer solchen Position sein kann und sollte (woran ich einfach keinerlei Zweifel habe). Aber Kylie hat ihr eben auch noch gezeigt, dass sie nichts vor Wendy Seager zu befürchten hat, da Kelly Severide nur sie liebt. Ich dachte, nachdem sie einen Ring bekommen und Severide gesagt hat, dass er der glücklichste Mann auf Erden ist, wäre das klar. Aber es war schon herrlich mit anzusehen, wie Severides Blick zu Stella ging, als er beim Brandfall recht hatte. Ich hoffe jetzt wirklich, dass man nicht nur eine Hochzeit plant (wie sich Sylvie Brett gefreut hat!), sondern diese doch dann auch endlich mal stattfindet. Ich warte schon ewig drauf.

Immer, wenn Wendy auftaucht, habe ich ein komisches Gefühl und das hat nicht immer mit der Brandermittlung zu tun, sondern vielmehr, dass sie tatsächlich ein großes Interesse an Severide hat. Allerdings denke ich, dass sie nach diesem gemeinsamen Fall selbst eingesehen hat, keine Chancen bei ihm zu haben. Kommen wir nun also mal zum Fall, den ich wirklich gut fand. Zwei Halbschwestern, die offenbar seit Jahren Probleme miteinander haben und wovon Julia diejenige ist, die ihrer Schwester Courtney immer Sorgen bereitet. Ich fand es aber schade, dass man Julia tatsächlich so schlecht darstellt bzw. ihr immer noch die Fehler aus der Vergangenheit vorhält, in der sie ein Teenager war. Offenbar hat ziemlich jede*r der Befragten vergessen, wie sie selbst als Teenager waren – Wendy eingeschlossen. Da waren sicher noch viel schlimmere Exemplare dabei als Julia. Hier hat mir mal wieder Severide gefallen, denn bereits in den Anfangsstaffeln hat er oftmals seine Kindheit erwähnt, wenn es bei den Einsätzen um Jugendliche ging und das hat er bis heute nicht abgelegt. Aber genau das war wohl auch mit ein Grund, weshalb er den Fall lösen und Julia entlasten konnte und ihre Ehrlichkeit in ihrer Panik um ihre Schwester erkannt hat. Damit ist einfach auch mal wieder bewiesen, dass Menschen sich ändern können. In welche Richtung das ist, ist sicherlich situationsabhängig. Ich fand aber auch gut, dass Brett und Violet Mikami in den Fall eingebunden worden sind und Julia so die Möglichkeit gegeben haben, Stellung zu beziehen. Brett ist sowieso ebenfalls eine großartige Führungskraft, die sich bei ihren Ansagen nicht mehr verunsichern lässt.

Wenn wir schon bei Versicherungen sind, kommen wir doch auch gleich mal zu Violet und Evan Hawkins. Ich bin so froh, dass sich die beiden endlich geküsst haben. Diese Anziehungskraft gepaart mit Zurückhaltung, hätte ich echt nicht mehr lange ausgehalten. Ich kam mir schon vor wie bei "Arielle – die Meerjungfrau", weil ich immer dachte 'Jetzt küsse ihn doch endlich!' Dass sie letztlich miteinander schlafen, hätte ich zwar nicht gedacht, aber wer kann es ihr bei Hawkins schon verübeln? Aber Violet war eben schon immer ein bisschen zurückhaltend. Wie gut, dass Stella und Severide sich verlobt haben! Denn ich glaube, genau das musste Violet erkennen, dass eine solche Liebe funktionieren kann und Stella ist eben auch jemand, der die Dinge eben nicht nur sagt, weil sie jemand hören muss, sondern auch dahinter steht, da es wirklich egal ist, was andere sagen... Andere quatschen doch sowieso immer, also: egal. Fraglich bleibt, wie Gallo das nun findet, da er ja schon deutlich gemacht hat, dass er Violets Verbindung zu Hawkins nicht gut findet. Hoffen wir mal, dass der Junge nichts Unüberlegtes tut.

Zum Abschluss noch mein witziges Highlight dieser Episoden: Chief Boden und Pelham, die verzweifelt das vermeintliche Tier im Lüftungsschacht suchen. Aber vorab: Die Erwähnung von Jerry Gorsch hätte ich nun echt nicht gebraucht. Ich bin sehr froh, dass der Kerl weg ist. Nun aber zum Lustigen. Ich finde es immer wieder herrlich, wie Boden schaut, wenn er aufgeregt ist. Die Suche nach dem Tier hat ihm ja echt den letzten Nerv gekostet und ich habe echt noch nie erlebt, dass ihn das aus der Fassung bringen kann, so dass er ganze Wände kaputt macht, wo ich vollkommen verstehen kann, dass er nicht besonders stolz auf seine Leistung ist. Ich hätte es aber zu gern gesehen, wie er sich an den Wänden zu schaffen macht. Ganz sicher bin ich mir aber nicht, was mit Pelham passieren wird, da er keine wirkliche Funktion mehr hat.

Fazit

"Chicago Fire" kann eben auch noch nach zehn Staffeln überzeugen und gerade in dieser Staffel merkt man einfach für meinen Geschmack, dass sie auch auf Details achten und dass die meisten 'älteren' Charaktere nochmals einen Reifungsprozess durchmachen oder auch schon durchgemacht haben, was ihnen wirklich gut steht. Das einzige 'Sorgenkind' für mich ist Pelham, den ich sehr gerne in der Serie behalten würde, ich sehe aber keine wirkliche 'Verwendung' mehr für ihn, die ihm gerecht werden würde.

Daniela S. - myFanbase

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