Review: #13.09 A Favor
"Wenn man es richtig anstellt, dann wird die zweite Hälfte der Staffel unfassbar gut...", das war ein Teil meines Fazits aus dem Midseason-Finale. Die Premiere habe ich mir dann doch etwas anders vorgestellt und mir hat da ein bisschen was gefehlt. Aber das soll jetzt nicht heißen, dass es schlecht war. Fangen wir mal an.
Die letzte Szene vor der Winterpause endete mit dem Aufeinandertreffen zwischen Junior und Joe Cruz. Eigentlich war ich ja froh, dass man daran sofort angeschlossen hat: Diese bedrohliche Stimmung, die vor allem von Junior ausging, die hätte nicht einfach verpuffen dürfen und dennoch tat sie es irgendwie. Mit einem Gangmitglied ist ja nicht zu spaßen und schon gar nicht, wenn es solch Hintergründe wie bei Junior hat. Das weiß auch Cruz, kein Wunder also, dass er auf den Deal eingegangen ist... Oh, sorry. Ich meine natürlich auf den Gefallen, wir wollen ja mal hübsch beim Episodentitel bleiben. Allerdings hätte ich mir mehr versprochen als wir tatsächlich zu sehen bekommen haben. Natürlich, Cruz ist fahrig, unkonzentriert, schreckhaft und vor allem: unehrlich. Zum Teil kann ich den letzten Punkt sogar verstehen. Aus der Erfahrung heraus wissen wir aber auch, dass ihm Unehrlichkeit nicht allzu gut bekommt. Bereits bei dem Feuer vor zwölf Jahren konnte er verständlicherweise ziemlich schlecht mit den Konsequenzen leben. Aber auch nach dem Unterwassereinsatz vor einigen Staffeln bekam ihm Schweigen nicht so gut und jetzt stehen wir wieder an diesem Punkt, auch wenn die Fakten nun ein paar andere sind. Allerdings glaube ich kaum, dass er den jetzigen Vorfall vertuschen kann. Dafür sind zu viele involviert, die Cruz auch noch nach dem Tod von Junior gefährlich werden könnten. Juniors Tod ist absolut das richtige Stichwort und das, was ich an dem Ganzen eigentlich zu bemängeln habe. Ich war jetzt absolut kein Fan von ihm, allerdings habe ich mir von seinem Auftauchen deutlich mehr erwartet. Stattdessen sind da zwei Episoden und er ist tot. Fand ich ein bisschen wenig, dafür, dass man es so aufgebaut hat. Ich gehe allerdings mal davon aus, dass wir es mit Cruz' mentalen Nachwirkungen zu tun haben werden, denn sonst würde ich das Ganze durchaus für unbrauchbar halten und man hätte Cruz anders einsetzen können.
Bezüglich Randall 'Mouch' McHolland passt der Episodentitel wie die Faust aufs Auge. Ich freue mich total, dass er und Christopher Herrmann die Prüfung bestanden haben und gebe zu, dass ich doch Zweifel hatte, ob nicht einer der beiden durchrasselt. Es war schön, dass Dom Pascal der Verkünder war, ein bisschen hat mich das an Chief Boden erinnert und wie man die 51 kennt: Es wird gebührend gefeiert und ich konnte die beiden Herren durchaus verstehen, wie unangenehm es ihnen erst war. Wie Herrmann so schön sagte, sie sind 60+ und haben gewisse Erfahrungen, zumal Herrmann mit Erfolg eh nicht so gut umgehen zu können scheint. Vielleicht sollte er mal wieder die Übungen machen, die seine Frau ihm vorgeschlagen hat. Aber zurück zu Mouch. Ich fand es wirklich berührend und großartig, wie er sich für den verstorbenen George Thompson eingesetzt hat. Ich finde es auch immer wieder traurig, wenn man hört, wie lange Menschen schon tot sind, weil sich niemand mal um sie bemüht hat. Vielleicht hat Mouch das auch etwas an ihn selbst erinnert. Klar, er hat Trudy Platt und ist somit nicht alleine. Aber er hatte auch schon genug Phasen in seinem Leben, die ihn haben zweifeln lassen oder in denen er Dinge hinterfragt hat. Zuerst fand ich es traurig, dass er niemand wirklich ausfindig machen konnte, der den Verstorbenen kannte, mir hat aber unglaublich gefallen, wie sich das Blatt letztlich noch gedreht hat. Ich denke, es war wichtig, dass Mouch derjenige ist, der diesen kurzen, aber wirklich tollen Nachruf geschrieben hat. Für mich hat der übrigens noch zwei Dinge ausgesagt. Zum einen, dass man jemanden nicht lange kennen muss, um ihn zu kennen, sondern einfach nur aufmerksam sein und sich in diesen Menschen hineinversetzen können muss, also man braucht irgendwie Empathie dazu und das hat Mouch für mich eindeutig bewiesen. Das zweite ist eigentlich ein Thema, was gar nicht erwähnt worden ist, mir bei diesem Nachruf aber dennoch einfiel. Wir leben in einem Zeitalter, in dem die Technik meiner Meinung nach das Menschliche immer weiter übernimmt. Künstliche Intelligenzen sind immer mehr auf dem Vormarsch. Ich hoffe dennoch, vielleicht sollte ich auch beten dafür, dass Nachrufe immer von Menschen geschrieben werden. Wirklich immer. Es mag sein, dass KIs das schneller hinbekommen, aber sie können nicht das mit ihrer 'Stimme' erzeugen, was Menschen können und mir hat das so gut bei Mouch gefallen und auch seine Kollegen waren sich da einig.
Kelly Severide ist mal wieder mit Tom Van Meter zugange, aber diesmal ging es nicht um Brandstiftung, sondern um einen Kurs, den er leiten sollte. Hat mir gut gefallen, weil ich auch nie dran gezweifelt habe, Kelly sei ein guter Lehrer. Daher fand ich auch die kurze Zeit mit seinem Halbbruder Jack Damon sehr stimmig, wenn es mich auch noch immer ein bisschen ärgert, dass man das Angefangene nicht weiter verfolgt hat. Es scheint aber so, als haben wir bei ihm wohl nichts Schlimmes mehr zu befürchten. Wichtig fand ich auch, dass Dom noch einmal die Kommunikation sowohl bei Kelly als auch Van Meter angesprochen hat. Das scheint ja sein verletzlicher Punkt zu sein, was mich wieder dazu führt, dass wir noch immer nicht genau wissen, was damals in Miami passiert ist. Er hat aber klar gemacht, dass er Kelly schätzt, aber die Kommunikation dafür ebenso wichtig ist. Wahrscheinlich auch, weil sie noch kein eingespieltes Team sind.
Randnotizen
- Endlich haben Sam Carver und Violet Mikami einen normalen Umgang miteinander. Es war lange Zeit ein bisschen anstrengend zwischen den beiden.
- Ich habe festgestellt, mir hat Stella Kidd in dieser Episode kein bisschen gefehlt. Ich fand sogar, Severide war viel angenehmer als sonst.
- Ein bisschen schade fand ich, dass wir nichts Neues über Lizzie Novak erfahren haben und es nach den letzten Ereignissen dann doch etwas abgehackt wirkte.
- Ich finde ja, Louch ist ein toller neuer Spitzname und er zeigt, wie unkreativ Capp ist.
Fazit
"Chicago Fire" kam nicht ganz so stark aus der Winterpause zurück, wie ich es mir erhofft hatte, weswegen meine Reaktion daher ein bisschen verhalten war. Ich hoffe aber, die Geschehnisse sorgen dennoch dafür, dass wir einige Highlights in der zweiten Hälfte zu sehen bekommen werden.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A FavorErstausstrahlung (US): 08.01.2025
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Erstausstrahlung (Pay-TV): 02.06.2025
Regie: Reza Tabrizi
Drehbuch: Nancy Kiu
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