Bewertung

Review: #2.15 Augen auf, Mund zu

Nach den Ereignissen aus der letzten Episode konnte man darauf wetten, dass es Ärger mit Keeler und auch Rebecca Jones gibt. Dementsprechend ging ich mit großer Erwartung an #2.15 Augen auf, Mund zu heran. Diese wurden sogar zum größten Teil erfüllt und sorgten sogar für eine kleine Überraschung.

Mouch und seine Couch

Fangen wir mal mit dem etwas amüsanten Teil dieser Folge an und das war eindeutig Mouch und sein Verlust der Couch. Zunächst war mir gar nicht bewusst, warum ihm plötzlich sein liebstes Möbelstück entwendet worden ist. Aber daran kann man mal sehen, wie sich Frauen rächen, wenn sie keinen Dank für ihre Arbeit bekommen bzw. sie dahingehend ausgenutzt werden. Wobei ich eigentlich nicht das Gefühl hatte, Mouch wäre nicht dankbar. Allerdings hat man auch nie gesehen, dass er sich aufrichtig bei Connie bedankt. Umso besser gefiel es mir, als er sich wirklich aufrichtig bei ihr bedankt hat, auch wenn ich denke, seine Tränen galten eher der Couch.

Sehr enttäuschend fand ich, dass seine Arbeit bei der Gewerkschaft nie wirklich angesprochen wurde und das, obwohl man mithilfe von Isabella alles dafür getan hat, Mouch dorthin zu bekommen. Stattdessen wird in dieser Folge nur erwähnt, dass ihn die Arbeit bei der Feuerwehr und Gewerkschaft zu viel wird und Connie als Sekretärin benutzt worden ist. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn man Mouch als Arbeiter bei seiner neuen Arbeitsstelle gesehen hätte. Denn mir waren die kurzen Ansätze dazu eindeutig zu nichtssagend, dass sie mir gar nicht richtig im Gedächtnis geblieben sind. Und ich denke, hier wird auch nicht mehr viel kommen, da Mouch eben schon gesagt hat, dass ihm die doppelte Belastung zu viel ist. Warum sollte man da gerade jetzt noch etwas diesbezüglich handlungstechnisch einbauen. Mouchs Storyline in Anbetracht seiner Arbeit bei der Gewerkschaft wurde wunderbar aufgebaut und ich hatte mir davon auch recht viel versprochen, allerdings verlief sie im Sande und diente in meinen Augen eigentlich auch nur dazu, dass er dies selbst erkennt und Connie dankbar ist. Sehr schade, da er einfach wie dafür gemacht ist.

Durch diesen Handlungsstrang wurde aber auch ersichtlich, dass Chief Boden einen gehörigen Respekt gegenüber seiner Assistentin zu haben scheint. Zumindest, dass er Connie nicht in ihre Arbeit hereinredet. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er auch schon mal mit ihr aneinander geraten ist und dadurch schon Erfahrungen, mit ihren kleinen 'Racheaktionen' hat. Und alleine bei dieser Vorstellung, konnte ich mir hier ein Grinsen einfach nicht verkneifen.

Rückkehr zu den Wurzeln

Bereits in der letzten Folge wurde ja angedeutet, dass Dawson den Platz von Rafferty an Shays Seite wieder einnehmen wird und ich fand es gut, dass sowohl ihre Knöchelverletzung als auch die Tatsache, dass sie Angst davor hat, blöde Sprüche über sich ergehen zu lassen, nicht außer Acht gelassen wurden. Zumal Dawson sich erst neulich dafür stark gemacht hat, dass man Frauen bei der Feuerwehr respektieren sollte. Verständlich, dass sie jetzt ein komisches Gefühl hat, wieder zu ihrer alten Dienststelle zurückzukehren. Und zu wissen, dass es Rebecca Jones nicht nur geschafft hat (durch Schummeln), sondern Dawson sie jetzt auch noch stets und ständig vor der Nase hat und daran erinnert wird, was ihr bisher noch versagt bleibt, ist sicher auch nicht leicht für sie.

Sehr erfreulich ist dabei auch, dass sie Casey gesagt hat, wie wichtig es für sie ist, den Test für die Feuerwehr nochmals zu machen. Schließlich hätte sie es geschafft, wenn sie Rebecca nicht geholfen hätte und sich ihren Knöchel nicht verletzt hätte. Mit ihrer Hilfeleistung und ihrem anschließenden Durchhaltevermögen hat Dawson sehr deutlich gemacht, dass sie doch wie geschaffen für die Feuerwehr ist. Umso schlimmer empfand ich dann auch Rebeccas Anfeindung ihr gegenüber. Bei diesem abfälligen Kommentar bezüglich Dawson und Casey wurde für mich wieder allzu ersichtlich, wie viel Angst Rebecca haben muss, dass ihre Mogelei ans Licht kommt und es zeigt auch, dass sie dies jetzt vielleicht als Fehler ansieht. Es könnte immerhin sein, dass sie durch ihre Schwäche Menschenleben in Gefahr bringt, und dass dies gefährlich sein könnte, ist ihr bewusst.

In Gefahr brachte sich zeitweise allerdings auch Dawson, selbst wenn dies nicht allzu lebensbedrohlich für sie gewesen ist. Ihr Einsatz bei dem Kind im Container zeigte aber auch, dass sie wie geschaffen für die Sanitäterarbeit ist. Hier hat mich Shays fehlende Einsatzbereitschaft etwas enttäuscht. Sie ist doch eigentlich lange genug dabei, um zu wissen, dass manche Opfer nicht gleich entdeckt werden. Leider hatte es daher in meinen Augen den Anschein, als sei sie nicht ganz bei der Sache oder sie es für einen schlechten Scherz gehalten hat. Umso besser war es hier, dass Dawson so hartnäckig gewesen ist und vor Shay nicht klein beigegeben hat. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es Shay ergangen wäre, wenn Dawson auf sie gehört hätte und das Kind nicht gefunden geworden wäre. Das hätte Shay wieder erheblich zu Boden reißen können.

Die Neue im Team

Eigentlich soll man Neue im Team immer herzlich begrüßen, aber bei Rebecca Jones fällt mir dies wirklich schwer. Denn obwohl ich in einer meiner letzten Reviews geschrieben hatte, sie könne einem wegen ihres Vaters Leid tun, bin ich mir nach den neusten Ereignissen nicht mehr ganz so sicher. Sie hat durchaus bewiesen, dass sie zu ganz anderen Mitteln greifen könnte, um an ihr Ziel zu gelangen. Dies konnte Dawson am eigenen Leib spüren. Das zeigt aber auch einmal mehr, dass Rebecca zwar schon irgendwie Selbstbewusstsein hat, dies aber auch schnell kippen kann, sobald sie sich in die Enge getrieben fühlt. Dies zeigte sich auch bei ihrer 'Auseinandersetzung' mit Casey, bei der sie sich am Ende nicht anders zu helfen wusste, als sich an Severide zu wenden. Obwohl dieser eigentlich nicht zu Caseys Team gehört und er jenen erst darüber in Kenntnis gesetzt hat, wie er Rebecca einschätzt und Severide es auch war, der Rebecca von der Akademie schmeißen wollte.

Dass Casey einen Rausschmiss von ihr im Hinterkopf hat, ist jetzt (noch) nicht ersichtlich. Man merkt ihm allerdings schon an, dass er mit Rebeccas Art und Weise nicht ganz glücklich ist und dies liegt eben nicht nur daran, weil sie Dawson bedroht hat, sondern eben auch, weil sich Rebecca seinen Anweisungen widersetzt hat. Zwar ist bei dem Container-Einsatz kein Mensch zu Schaden gekommen, doch durch ihre enorme Einsatzbereitschaft, die hier leider völlig fehl am Platz gewesen ist, hat sie das Equipment beschädigt und das sorgte leider dafür, dass die Rettung einige Minuten länger gedauert haben – Minuten, die beim nächsten Mal vielleicht entscheidend gewesen wären. Daher ist es kein Wunder, dass Rebecca gleich zweimal zum Putzen der Duschen verdonnert worden ist.

Ich dachte wirklich, nach ihrer fehlenden Kraft bei der Bergung eines Brandopfers, habe sich ihre Einstellung zur Teamarbeit positiv verändert. Doch leider habe ich mich hier getäuscht und die Neue zeigte sich arrogant und überheblich, womit sie einfach nicht punkten konnte. Stattdessen machte sie sehr deutlich, dass sie beim letzten Einsatz die Nase vorn hatte und lässt dies Herrmann arg spüren. Es wäre sicherlich nicht weiter schlimm gewesen, wenn sie schon länger bei der Truppe wäre und ihre Kollegen besser kennen würde, aber gleich am ersten Tag als Neuling, wirkt dies einfach überheblich und es war gut von Severide ihr da die Meinung zu sagen. Auch empfand ich Caseys Dämpfer wegen Rebeccas Schreib- und Leseschwäche schon gerecht. Ich frage mich jetzt aber auch, ob sie Dawson dies demnächst spüren lässt. Sollte dem so sein, wird Jones wohl nie richtig zur 51. dazu gehören – aber warten wir einmal ab, was uns mit dieser Frau noch erwartet.

Ein Plan gegen Keeler

Nach dem Cliffhanger der vergangenen Folge war ich sehr gespannt darauf, wie man mit Keelers Freilassung weiter verfahren will, schließlich wollte jener vor Katies Entführung Severide töten und dies war für mich noch nicht abgeschlossen. Ähnlich wie für Severide selbst, wie mir scheint. Warum sonst will er es selbst mit der Hilfe von Clarke und Capp in Angriff nehmen? Zwar ist Selbstjustiz nicht gerade angebracht, doch da auch dem PD die Hände gebunden sind, erschien dies als einzige Möglichkeit offen zu bleiben. Überraschend ist hierbei, dass Benny wieder aufgetaucht ist, was mich persönlich sehr überrascht hat.

Bereits als Katie entführt worden ist, hatte ich die Vermutung, man könne Benny hier miteinbeziehen. Leider hat man dies versäumt und holte ihn erst zurück nachdem seine Tochter das Land verlassen hat. Einen bitteren Beigeschmack gibt es hier vor allem dadurch, weil man Severides Vater nun so hinstellt, als wäre ihm Katie nicht wichtig genug gewesen und leider wird dies durch Bennys Aussage nur umso deutlicher, da ihre Mutter ihm verboten hat, Katie aufzusuchen. Auf der einen Seite ist dies natürlich löblich für Benny, weil er sich an die Vereinbarung mit Katies Mutter hält. Auf der anderen wäre es aber auch durchaus wünschenswert gewesen, wenn er dieses Muster durchbricht und zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen wäre, so hätte er sich nämlich von seiner Tochter verabschieden können. Ich glaube nämlich nicht, dass er über ihren Fortgang informiert worden ist und ehrlich gesagt frage ich mich, warum. Hatte Katies Mutter zu viel Angst, Benny könne seine Tochter zum Bleiben bewegen oder sah sie es von vornherein nicht als wichtig an, ihm das zu sagen? Das werden wir wohl nie erfahren.

Was wir aber in nächster Zeit sicher noch erfahren werden: Wer für das Verschwinden von Keeler verantwortlich ist. Mein Gefühl sagt mir irgendwie, dass es nicht die Handschrift von Severide, Clarke und Capp trägt. Ihre überraschten Gesichter zeigten nichts von Genugtuung oder der gleichen. Und auch Erin Lindsey scheint nicht davon überzeugt zu sein, dass die drei etwas damit zu tun haben. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass sie so naiv ist und glaubt, ihre Drohung, Severide in eine Ausnüchterungszelle zu sperren, habe Wirkung gezeigt, aber ich schreibe ihr eine gute Menschenkenntnis zu.

Deswegen bleibt aber auch nach wie vor die Frage offen, wer der Täter ist. Ich könnte mir vorstellen, dass Benny seinem Sohn einen Gefallen erweisen wollte, auch wenn jener seine Hilfe ausgeschlagen hat. Wahrscheinlich will er auf diese Art etwas aus der Vergangenheit wieder gut machen und Severide so vor Keeler schützen.

Randnotiz und persönliche Eindrücke

  • In der letzten Zeit habe ich immer wieder die tolle Chemie und die daraus resultierten Szenen zwischen Mills und Chief Boden gelobt. Jedoch muss ich auch zugeben, wie gut mir diese zwischen Chief Boden und Casey gefallen und jener seinem Vorgesetzten klar machte, um Donna kämpfen zu müssen.
  • Sehr schade finde ich es auch, dass man nicht mehr auf Caseys Kopfverletzung eingeht, worin ich eigentlich großes Potenzial gesehen habe.
  • Ich bin gespannt, ob Connies abwertendes Verhalten gegenüber Rebecca irgendetwas zu bedeuten hat. Man merkte schon, dass die rechte Hand vom Chief ein Problem mit der Neuen hat.

Fazit

#2.15 Augen auf, Mund zu konnte vor allem durch Rebecca als neues Mitglied und den daraus entstandenen Reibereien innerhalb der Truppe, punkten. Sie wird sicherlich keinen leichten Stand haben, sollte sie ihr Verhalten nicht ändern. Aber auch die Handlung rund um Keeler sorgte für gute Unterhaltung, dessen Verschwinden hoffentlich nicht so schnell aufgelöst wird, wie die Entführung von Katie.

Daniela S. - myFanbase

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