Review: #2.16 Eine Rakete, die abhebt
In der zweiten Staffel der Feuerwehrserie wurden wir schon mit vielen grandiosen Episoden verwöhnt und #2.16 Eine Rakete, die abhebt gehört definitiv dazu. Benny erweist sich als toller Vater, auch wenn seine Methoden mehr als fragwürdig sind und auch Voight zeigt eine recht sympathische Seite an sich, die ihm den ein oder anderen Pluspunkt in Sachen Sympathie verschafft.
Ein sehr intimes Geschenk
Ehrlich gesagt war mir bisher nicht bekannt, dass Herrmann für so viel erheiternde Stimmung sorgen kann, doch mit dem Hochzeitsgeschenk an Cindy hat er mir tatsächlich Tränen in die Augen getrieben. Damit ist zwar auch die Liebeserklärung an seine Frau gemeint, jedoch hatte sein Geschenk an sie deutlich mehr Potenzial, einen zum Lachen zu bringen. Eine Vasektomie ist jetzt nicht das Gängigste, was man einer Frau schenken sollte, schon gar nicht bei so einem wunderschönen Anlass, wie ihn Cindy und Herrmann gefeiert haben. Aber wie sagt man immer so schön: Jedem das Seine. Allerdings ist es nicht verwunderlich, dass seine Freunde und Kollegen ihn davon überzeugen wollten, sich etwas anderes einfallen zu lassen. Immerhin ist es ein Schritt, den man am Ende nicht mehr rückgängig machen kann und er gerade deswegen gut durchdacht werden sollte.
Genau das schien er aber getan zu haben. Seine Erklärung gegenüber Mouch, warum er eine Vasektomie überhaupt durchführen lassen will, hat gezeigt, dass er es sich nicht nur sehr gut durch den Kopf gehen lassen hat. Es hat auch bewiesen, wie wichtig ihm seine fünf Kinder sind, für die er seiner Meinung nach schon ungenügend Zeit hat und diese nicht noch geringer werden sollte, wenn ein neues Familienmitglied hinzu käme. Darüber hinaus muss ich sagen, hat er eine sehr gute Beobachtungsgabe und Menschenkenntnis. Denn selbst wenn Cindy katholisch und gläubig ist, muss dies eben noch lange nicht heißen, sie hat etwas gegen solch einen Eingriff. Zudem hat mir auch gut gefallen, dass Herrmann sich nicht von den anderen in die Irre führen ließ, auch wenn er weiß, dass die anderen es nur gut meinten. Schließlich ist er es selbst, der mit Cindy täglich zusammen ist und er seine Frau dahingehend einschätzen kann.
Anfangs befremdlich fand ich allerdings, dass nicht nur die Freunde und Herrmanns Familie anwesend waren, sondern auch die von Dawson. An der verhaltenden Reaktion konnte man davon ausgehen, dass ihnen die Situation sehr unangenehm ist. Dies kann man voll und ganz verstehen, wie ich finde. Dawsons Familie kennt die von Herrmann nicht und dann noch so ein intimes Geschenk, ist sicher nicht jedermanns Sache. Aber durch Cindys Jubelschrei konnte man den anderen nicht nur beweisen, dass Herrmann die richtige Wahl getroffen hat, es lockere die Stimmung auch immens auf. Vielleicht hätte auch Connie der Feierlichkeit beiwohnen sollen, dann hätte sie vielleicht auch ihre Beschwerde gegen Rebecca zurückgenommen...
Ein geglückter Rettungseinsatz
Was für ein Rettungseinsatz! Auch wenn ich nie davon ausgegangen war, dass Shay oder Dawson ernsthaft verletzt werden könnten, war es doch sehr spannungsgeladen. Als die beiden beim Tatort eintrafen, dachte ich mir erst einmal nichts dabei. Doch warum sonst hätte man die beiden alleine wohin schicken sollen? Zumal die Serie nun einmal dafür bekannt ist, seine Leute in Gefahr zu bringen, so eben auch diesmal. Ich kann gar nicht sagen, wer von den beiden Mädels mir in dieser brenzligen Situation besser gefallen hat. Beide haben auf jeden Fall Coolness und Ruhe bewahrt, die hier dringend nötig gewesen ist.
Dass es danach auch einen kleinen Flirt zwischen Dawson und Ramsey gibt, hätte ich eigentlich nicht gedacht. Allerdings finde ich es sehr interessant. Damit will ich in keinem Fall sagen, Dawson und Casey missfallen mir, denn dies stimmt absolut nicht. Dennoch fiel es in dieser Episode wieder erheblich auf, welche unterschiedlichen Ansichten die beiden vom gemeinsamen Zusammenleben haben. Zumal Casey auch noch immer ein Problem damit hat, da Dawson zur Feuerwehr möchte. Er hat ihr zwar die Bürokratie erspart, doch denke ich, insgeheim wünscht er sich noch immer, sie möge lieber bei den Rettungssanitätern bleiben. Einerseits kann man ihn sogar verstehen, da es mit Andy Darden bereits einen Todesfall gegeben hat und Casey selbst auch nur knapp mit dem Leben davon gekommen ist. Dennoch sollte er ihren Wunsch respektieren, was sie schließlich auch tut und bei Casey würde eine weitere Verletzung sehr vielmehr Schaden anrichten. Überhaupt finde ich es enttäuschend, seine Verletzung am Kopf mit ein bis drei Sätzen der letzten Folgen einfach nicht mehr zu erwähnen. Ich könnte mir somit leider auch vorstellen, dass das Thema Feuerwehr die beiden doch noch entzweit und Ramsey sogar dabei eine Rolle spielt. Vielleicht sehe ich darin aber einfach nur wieder zu viel Potenzial, was am Ende ohnehin nicht ausreichend genutzt wird.
In gewisser Weise wird auch das Potenzial von Rebecca nicht genutzt bzw. hat es den Anschein. Ich weiß, dass ich in einer meiner letzten Reviews geschrieben habe, sie ist arrogant und sehr von sich selbst eingenommen. Allerdings habe ich sie kürzlich auch für ihr Durchsetzungsvermögen gegenüber ihrem Vater bewundert, denn dieser erweist sich als jemand, dem man lieber nicht widersprechen sollte. Dabei frage ich mich aber auch, warum er Rebecca unbedingt in seiner Nähe oder besser gesagt unter seiner Fuchtel haben will. Ich kann mir sie als Sekretärin nicht vorstellen und dies liegt nicht an ihrer Lese- und Rechtschreibschwäche. Vielmehr sehe ich sie einfach als einen Charakter an, der das Abenteuer und die Herausforderung sucht und dies wird sie bei einem Bürojob einfach nicht finden. Warum also ist ihm soviel daran gelegen? Vor allem auch deswegen, weil er es anscheinend mit unfairen Mitteln durchsetzen will. Mittlerweile glaube ich nämlich einfach auch, dass er Connie auf seine Tochter angesetzt hat. Die Frage ist halt einfach nur noch warum. Hoffen wir einfach mal, dass dieses Rätsel in den nächsten Folgen aufgelöst wird und Rebecca sich ihrem Vater widersetzen kann.
Ich finde nämlich, dass sie sehr gut in diesem Job passt und sogar recht schnell begriffen hat, worauf es bei der Feuerwehr ankommt: Sein Leben für das einen anderen zu riskieren und hier konnte sie bei mir durchaus punkten und ihren kürzlichen Fehlstart wieder wett machen konnte. Sicher muss man bedenken, wie leichtsinnig sie eigentlich gewesen ist. Doch es ist genau das was ich ein Stück weiter oben gemeint habe: Sie sucht das Abenteuer und die Herausforderung. Ich glaube, jetzt ist es für Casey und Boden sehr viel schwerer einen Grund zu finden, um Rebecca versetzen zu lassen. Da wird dieser doch recht amüsant aussehender Kuchen nicht ausreichen. Überhaupt finde ich die Dienstaufsichtsbeschwerde überaus lächerlich und an den Haaren herbei gezogen. Weil ich einfach auch nicht die Beweggründe hierfür bei Connie sehe und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es gewesen ist. Bereits in der vergangenen Episode wurde deutlich, dass sie offenbar ein herbes Problem mit Rebecca hat, welches hoffentlich noch aufgeklärt wird.
"Man sollte da draußen niemals alleine sein"
Kommen wir jetzt mal zu dem Handlungsstrang dieser Episode, der für mich am interessantesten gewesen ist und der mich gewissermaßen auch stolz macht. Ich hatte schon neulich die Vermutung angestellt, Benny könne etwas mit dem Verschwinden von Keeler zu tun haben und habe offenbar damit ins Schwarze getroffen. Dabei fand ich es aber auch interessant, wie Otis ebenfalls in den Kreis der Verdächtigen geraten ist und er nach den kürzlichen Aussagen und der Tatsache, dass er mit Katie eine Beziehung hatte, auch ein Motiv gehabt hätte. Natürlich trifft dies auf Severide zu. Doch bei ihm habe ich noch immer die wage Vermutung, ihm liegt zu viel an Lindsay, als dass er ihre Warnungen ignoriert. Und auch Clarke und Capp fallen für mich hier aus dem Raster raus.
Das Verschwinden von Keeler ruft auch Voight wieder auf den Plan und hier muss ich sagen, hatte ich wirklich Bedenken und war nicht besonders angetan davon, als ich von seiner Rückkehr gelesen habe. Wahrscheinlich hing dies noch mit den Ereignissen aus Staffel eins zusammen. Doch ich muss sagen, dass ich sehr überrascht bin und dies meine ich im positiven Sinn. Zwar hat Voight auch diesmal bewiesen, dass er das Sagen hat, doch gerade die Szene mit Benny hat ihn mir dann doch um einiges sympathischer gemacht. Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich ihn in Staffel zwei generell als weniger schlimm empfunden habe. Doch gerade mit Benny zusammen hat sich mal wieder gezeigt, dass er sich durchaus in die Lage von anderen versetzen kann. Sein Umgang mit Benny hat mir aber auch nochmals deutlich gemacht, wie viel Voight sein Sohn bedeutet. Schließlich ist er in der Vergangenheit selbst sehr weitergegangen und wäre sicherlich noch weitergegangen, um seinen Sohn zu schützen und genau das tat auch Severides Vater. Auch wenn es nie ausgesprochen worden ist, kann man sich denken, was geschehen sein muss. Ob es letztlich der einzige Schritt gewesen ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Doch heißt es immer: Eltern tun alles, um ihre Kinder vor etwas Schlimmen zu bewahren und Benny hat sich dies anscheinend sehr zu Herzen genommen. Ich denke auch, dass Severide nicht nur weiß, was er getan hat, sondern ihm auch dankbar ist. Es bleibt abzuwarten, ob er Voights Rat befolgt oder nicht.
Fazit
#2.16 Eine Rakete, die abhebt konnte vor allem durch die vielen tollen Handlungsstränge samt wunderbaren Momente und Charaktereigenschaften punkten. An Voight hat man eine nicht neue, aber durchaus sehr interessante Seite gesehen, die sein Handeln aus der Vergangenheit erklären. Auch an Severides Vater hat man eine Veränderung gesehen, die man aber schon zeitweise an anderen Stellen hätte einbauen können. Herrmann sorgte diesmal für die amüsanten Momente und durch Casey/Dawson, sowie Rebecca, ihrem Vater und Connie wurden neue Fragen aufgeworfen, die für neue Spannung sorgen.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Rocket Blasting OffErstausstrahlung (US): 11.03.2014
Erstausstrahlung (DE): 02.03.2015
Regie: Sanford Bookstaver
Drehbuch: Matt Olmstead & Hilly Hicks, Jr.
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