Bewertung

Review: #2.17 Harte Zeiten

#2.17 Harte Zeiten wartete mit einigen schockierenden Momenten auf, die durchaus überzeugen konnten und Potenzial für eine Vertiefung haben. Besonders der Handlungsstrang rund um Victor Ramsey und Dave Bloom war und ist sehr interessant zu verfolgen. Rebecca hat sich dagegen mit ihrem Verhalten eher etwas ins Abseits geschossen.

Die Suche nach der perfekten Frau

Irgendwie finde ich es wirklich schade, dass die Autoren nichts aus der Beziehung von Mouch und Mari gemacht haben. Zumal sie nach ihrem Weggang nicht einmal mehr eine Erwähnung gefunden hat. Stattdessen erfährt man leider nur, dass sie ein Neuen hat und Mouch abgemeldet ist. Dabei frage ich mich auch ernsthaft, welchen Grund Maris Auftauchen überhaupt hatte. Ich denke, das Ganze hatte nur den Sinn, dass man Dawson ins Gespräch bringt und ich bin mir noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll.

Zwar ist es ihnen nicht abzusprechen, dass sie so etwas wie eine Freundschaft haben, aber sonst ist da nichts was die beiden verbinden würde. Demnach ist es mir auch schleierhaft, warum Mouch gerade Dawson dafür auswählt, was sein Geschmack an Frauen gleichkommt. Bisher war dies nämlich nicht ersichtlich. Aber wahrscheinlich wollte man ihn nur aufgrund der falschen Alterseinschätzung von Shay kränken und dies hat man auch geschafft. Dieser Name der Datingseite ist schon ein bisschen beleidigend. Amüsant fand ich dies jetzt nicht, was vielleicht auch darin liegt, da ich dieser Handlung nicht wirklich etwas abgewinnen kann bzw. konnte und für mich eher an den Haaren herbei gezogen ist. Mal abwarten, ob sich noch etwas in den nächsten Folgen tut. Denn obwohl ich dem Ganzen nichts entgegenbringen kann, versteh ich durchaus, dass Mouch gekränkt ist und ich würde mir wünschen, nochmal ein Gespräch zwischen ihm und Shay sehen zu dürfen. Denn irgendwie könnte ich mir trotz allem vorstellen, dass sie noch eine geeignete Frau für ihren Kollegen finden wird. Oder Mari kommt doch noch einmal zurück, was ich allerdings eher bezweifle.

Mehr als ein Hilfsangebot?

Bereits in meiner letzten Review schrieb ich, dass wir Victor Ramsey sicherlich nicht das letzte Mal zu Gesicht bekommen haben und prompt wird er uns erneut präsentiert und dies in einigen Szenen, die einem sehr unheimlich und schockierend erscheinen. In der letzten Folge hatte ich Ramsey eher als jemand Nettes eingeschätzt und vielleicht ist er dies tatsächlich, jedoch machte er mir aktuell durch sein Verhalten etwas Angst.

Dabei sind nicht mal so sehr seine ständigen Funkeinsätze gemeint, sondern der Anruf danach auf Dawsons Handy. Natürlich hat man im Nachhinein festgestellt, dass er ihr nur etwas erklären wollte und schlichtweg keine Worte dafür gefunden hat. Es ist dennoch sehr erschreckend gewesen, wie bedrohlich seine Stimme bei diesem Anruf gewesen ist und man kann durchaus verstehen, warum Dawson gegen ihn eine Beschwerde eingelegt hat. Es wäre sicher auch klüger gewesen Chief Boden über diese 'Vorfälle' zu informieren, allerdings ist eben nichts Gravierendes passiert. Und wie man ja erfahren hat, stritt Ramsey alles ab und stellte es anders dar bzw. so, dass man ihm nichts Strafbares nachweisen kann.

Und dies kann man wohl noch immer nicht, zumindest nicht nach den letzten Ereignissen. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob Ramsey Dawson die Wahrheit bezüglich seiner verstorbenen Freundin gesagt hat, die auch noch ziemliche Ähnlichkeit mit ihr hat. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass hier noch etwas nachkommen und es vermutlich nichts Positives sein wird. Für mich stellt sich nämlich eher die Frage, wieso er Dawson unbedingt am Abend aufsuchen musste oder er ihr nicht schon im Mollys von seinem Schicksalsschlag erwähnt hat. Denn wie schon gesagt, klang sein Anruf recht bedrohlich und ich bin mal gespannt, ob er seinen Job tatsächlich wieder bekommt und sich dann gegenüber Dawson verhält. Auf jeden Fall ist dieser Handlungsstrang sehr spannend gestaltet.

Spannend bleibt es auch bei Rebecca, die das Hilfsangebot von Mills missdeutet. Nach ihrer Einsatzbereitschaft aus der letzten Folge hatte ich sie eigentlich etwas sympathischer gefunden. Doch mit ihrem Verhalten Mills gegenüber, scheint mit ihr irgendwas nicht zu stimmen und ich habe schon Überlegungen dahingehend angestellt, ob ihr Vater nicht doch recht hat. Schließlich erwähnte er erst kürzlich gegenüber Casey und Chief Boden, als es um den sehr ansehnlichen Kuchen ging, dass er so etwas von ihr gewohnt ist. Möglicherweise hat Rebecca ein Problem mit Männern und deshalb sollte sie wohl nach Meinung ihres Vater unter ihm bzw. für ihn arbeiten. So zumindest könnte ich mir seine Hartnäckigkeit erklären, denn eins steht fest: Rebecca benahm sich sehr merkwürdig und es ist wohl auch nicht auszuschließen, dass da noch mehr passieren wird. Schließlich weiß sie jetzt, dass sie bei Wache 51 wohl eher keine Zukunft haben wird.

Was verbirgt er?

Mit Dave Bloom kommt ein ehemaliger Feuerwehrmann dazu, bei dem in der Vergangenheit gehörig was schief gelaufen zu sein scheint. Allein die Tatsache, dass er seit mehr als vier Jahren die Droge Oxycodon nimmt, spricht nicht unbedingt für einfache Schmerzen. Ich denke, da ist noch viel mehr im Gange, als wir bisher wissen. Warum wohnt er in einem Wohnwagen? Warum fühlt er sich sichtlich unwohl, sobald es um einen Feuerwehreinsatz geht? Und warum war er Severide so schroff gegenüber, obwohl dieser es nur gut meinte? Das sind alles Fragen, die noch demnächst geklärt werden müssen. Antworten, die wahrscheinlich etwas mehr Licht in das Dunkel bringen. Denkbar ist es für mich, dass Bloom nicht aufgrund seiner Verletzung entlassen wurde. Vielleicht war dies nur zum Teil so und durch ihn kann es zu einem folgenschweren Unfall, der ihn untragbar gemacht hat. Ich bin mal gespannt, was man aus dieser Vorlage noch machen möchte.

Heldeneinsatz mit Todesfolge

Kommen wir mal zum spannendsten Teil dieser Episode und dieser war eindeutig um Familie Brooker gesponnen. Ich bin immer noch vollkommen geflashed von dem, was ich gesehen habe. Ein Vater der seine Familie vor dem Feuer schützt, indem er sich selbst schützend über sie legt und dabei so schwere Verbrennungen von sich trägt, dass er noch am Ort des Geschehens stirbt. Aber das alleine war es nicht, was das Ausschlaggebende für die Emotionen, die es bei mir gegeben hat. Es war das beherzte Eingreifen von Casey, der sich sehr darum bemüht hat, den Vater zurück ins Leben zu holen und es damit auch noch geschafft hat, mir Tränen in die Augen zu treiben. Herzlichen Glückwunsch! Seitdem er einige Zeit mit den Darden-Kindern verbracht hat, habe ich bei solchen Szenen immer wieder das Gefühl, Casey handelt in ihrem Interesse. Auch dieses Mal hatte ich (wie schon so oft) den Eindruck, als ginge es ihm bei dem Einsatz um Andi, dessen Kinder eben auch ohne Vater aufwachsen müssen.

Erschreckend war hierbei die Reaktion der Witwe, welche aber auch durchaus verständlich ist, wenn man ihren schrecklichen Verlust betrachtet. Dass sie aber gleich gegen die ganze Truppe eine Klage erhebt, fand ich dann doch sehr herb. Gut gefallen hat mir hier Caseys und Severides Verhalten, die zwar ihren Standpunkt klar gemacht haben, aber Verständnis für Mrs. Booker gehabt haben. Diese hat sich dann einsichtig gezeigt und die Klage zurückgenommen. Manchmal braucht es eben doch nur Verständnis und etwas Trost, um eine solche Klage abzuwenden und man sah es ihr auch an, wie gerührt sie von den Worten Caseys gewesen ist.

Fazit

#2.17 Harte Zeiten hätte es vom Titel her nicht besser treffen können. Denn auf Dawson und Rebecca werden wohl demnächst genau solche zukommen. Besonders Letztere könnte sich als jemand erweisen, den man vor sich selbst schützen muss. Aber auch Dave Bloom bringt hierfür das nötige Potenzial mit und macht die nächsten Folgen sicher umso spannender.

Daniela S. - myFanbase

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