Bewertung

Review: #4.14 Ring frei

Während mich #4.13 Unter Beschuss nicht so recht überzeugen konnte, gelingt es #4.14 Ring frei schon etwas besser. Vor allem liegt dies daran, dass die Autoren sich vorwiegend auf Jessica 'Chili' Chilton konzentrieren. Aber auch der Boxkampf von Jimmy Borrelli und Antonio Dawson machte Spaß. Eine interessante Wendung gibt es dann auch bei Matthew Casey.

Ist sie ganz unten angekommen?

Mit Chilis Verhalten durchleben wir Zuschauer derzeit wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Während es in der letzten Folge noch so ausgesehen hat, als habe sie sich endlich gefangen, scheinen die Autoren von "Chicago Fire" noch nicht völlig davon überzeugt zu sein, dass man Chili genug leiden lassen hat. Dabei habe ich leider noch immer die Befürchtung, dass hier etwas Interessantes und Spannendes aufgebaut wird, das aber nach dem Ende dieser Folge wieder zerschlagen ist, und man nur etwas gestaltet hat, damit der Charakter von Dora Madison auch mal was anderes zu tun bekommt, als nur Patienten zu behandeln.

Wenn wir uns an die letzte Folge erinnern, so hätte man als Zuschauer annehmen können, Chili würde wieder zu ihrem alten Verhalten zurückfinden, nachdem sie Sylvie Brett gestanden hat, wie froh sie sei, dass ihre Partnerin noch am Leben ist. Dass dies in meinen Augen zu wenig ist, für das, was sie sich in der letzten Zeit geleistet hat, offenbarte ich schon in der letzten Review. Aus diesem Grund bin ich auch auf der einen Seite ganz froh, dass der Handlungsstrang noch etwas weiter gesponnen wurde und meine Idee, Chili zu kündigen, tatsächlich in die Tat umgesetzt worden ist. Mittlerweile dürfte nämlich auch der Letzte begriffen haben, dass Chili ein Problem hat, das eben nicht nur die einfache Trauerbewältigung einschließt.

Ich glaube zwar, dass Chili sich nach dem letzten Einsatz ganz gut im Griff hatte und sicherlich auch dafür sorgen wollte, alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, aber die abgegebenen Sachen ihrer verstorbenen Schwester rissen die Wunde erneut auf. Dieser Vorgang ist zwar ganz normal in einem Trauerzustand, es hat mich dennoch ein bisschen gewundert, als Chili meinte, es täte ihr leid. Möglicherweise steckt eben noch mehr dahinter oder aber ich interpretiere tatsächlich etwas zu viel hinein. Gerade deswegen fände ich es interessant, wenn der Fokus in der nächsten Folge nochmals auf sie gelegt wird, und die Zuschauer Zeuge von ihrem Entzug werden. Ein bisschen vermisse ich nämlich in "Chicago Fire", dass so wenig Zeit für die Bewältigung von Traumata oder Ähnlichem investiert wird.

Wobei ich den Schachzug loben muss, weil gleich mehrere Charaktere in Chilis Fall intensiv eingebunden wurden sind. Es ist zwar die ganze Wache davon betroffen, aber letztlich ist es dennoch Kelly Severide und Christopher Herrmann zu verdanken, dass Chili wieder auf den richtigen Weg kommen will. Besonders Severide merkte man meiner Meinung nach an, wie sehr er sich an seine eigene Trauerphase erinnert fühlte, als er den Tod von Leslie Shay verkraften und verarbeiten musste. Gerade deswegen denke ich, war er derjenige, der erkannt hat, dass Chili getrunken hat. In dem Fall ist er der beste Ansprechpartner und vielleicht auch derjenige, der am wenigstens nachgibt. Mir würde es gefallen, wenn Severide sich mit Herrmann und Chief Boden zusammen tun würde. Besonders schön fand ich, wie Herrmann darum bemüht gewesen ist, Chili zu zeigen, dass sie nicht allein ist. Zum einen unterstreicht das einmal mehr, dass Wache 51 wirklich wie eine Familie ist und zum anderen zeigt es auch, dass Herrmann es offenbar noch nicht ganz überwunden hat, Rebecca Jones nicht vom Selbstmord abhalten zu können bzw. die Warnzeichen dafür nicht richtig gedeutet zu haben und er es nun bei Chili besser machen will.

Ich hoffe inständig, man bringt die Geschichte mit Chili zu einem runden Abschluss, indem wir Zuschauer wirklich einen Teil der Therapie und Trauerbewältigung mitbekommen. Zudem darf man sicher auch noch gespannt sein, ob Chili wieder als Sanitäterin arbeiten wird. Momentan kann ich Chief Bodens Entscheidung, ihr zu kündigen, nur begrüßen und wieder einmal macht es deutlich, wie geeignet er für diesen Job ist.

Die Kandidatur

Seit dem Beginn der Serie erlebte man Casey immer als jemand, der für das Recht und die Gerechtigkeit einstand. Deswegen dürfte es auch nicht überraschend sein, ihn jetzt als Kandidat für den Stadtrat zu erleben. Durch seine kürzliche Rede wäre es sicherlich nicht überraschend, wenn er die Wahl gewinnen wird. Ich hoffe nur, dass es nicht so ein Chaos wie damals bei Mouch geben wird, was mir absolut nicht zugesagt hat. Man darf bei Casey sicherlich auch davon ausgehen, dass er mit Colin Becks einen harten Gegener hat, der alles versuchen wird, um gegen seinen Konkurrenten zu gewinnen. So richtig überzeugt bin ich von dieser Storyline noch nicht, auch wenn ich sagen muss, dass es eine tolle und vor allem glaubwürdige Entwicklung für den Charakter ist. Sollte Casey die Wahl gewinnen, wovon ich einfach mal ausgehe, könnte ich mir vorstellen, dass Herrmann seinen Platz auf der Wache und als Lieutenant einnimmt.

Interessant an der Handlung war für mich der Beziehungsstatus von Casey und Gabriela Dawson. Nach ihrem (Bestechungs-)Geschenk an ihn, sah es ganz so aus, als seien die beiden wieder zusammen. Irgendwie habe ich bei den beiden den Überblick verloren. Ich kann mich zwar erinnern, dass sie den Verlust ihres Kindes zusammen bewältigt haben, aber mir kam es zeitweise auch so vor, als hätte die Schwangerschaft nur die Beziehung vor dem Aus gerettet. Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, ob die beiden noch heiraten werden und es vielleicht eine Doppelhochzeit mit Mouch und Trudy Platt geben wird.

Randnotizen

  • Der Boxkampf zwischen Antonio und Jimmy war schnell vorbei, hätte Jimmy den Rat von Dawson befolgt, wäre es sicher sehr interessant geworden. Gut gefallen hat mir dabei aber die Stimmung zwischen den Teams. Ich kam mir für einige Sekunden so vor, als würde ich selbst mittendrin sitzen und Jimmy anfeuern.
  • In dieser vierten Staffel zeigt Connie wie hinterhältig sie eigentlich erst. Erst mit ihren Figuren, bei deren Zubereitung die ganze Wache einbezogen hat und nun besticht sie Herrmann, um beim Boxkampf das Nummern-Girl sein zu dürfen. Herrlich! Ich mag Connie immer mehr und wünsche mir, dass man ihr demnächst mal eine größere Handlung schreibt, jetzt, wo sie zur Familie der Wache gehört.

Fazit

Erneut legten die Autoren von "Chicago Fire" ihr Augenmerk auf Chili und können vor allem damit punkten, dass vergangene Handlungsstränge in die aktuelle Storyline einbezogen werden. Ebenso interessant könnte die Geschichte rund um Casey werden, die bei mir bisher aber noch nicht so richtig Anklang gefunden hat.

Daniela S. - myFanbase

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