Review: #4.13 Unter Beschuss
Puh, ich muss erst einmal tief durchatmen nachdem, was uns in dieser Episode geboten worden ist. Zudem bin ich mir noch immer unsicher, wie mir #4.13 Unter Beschuss gefallen hat. Aber fangen wir mal von vorne an.
Ende mit Schrecken
Bereits einige Folgen zuvor, haben wir Alex Ward kennen gelernt und erfahren, dass sie mit ihrem Team einen möglichen Terroranschlag verhindern soll. Für mich scheint es so, als hätte man diese Handlung mit dem jetzigen Einsatz der Wache schon wieder beendet, dabei hätte man diesen noch sehr viel interessanter gestalten bzw. seine Auswirkungen noch mehr herausarbeiten können. Damit will ich nicht sagen, dass der Einsatz uninteressant gewesen ist, da er es ziemlich in sich hatte.
Während bei dem ersten Einsatz mit der Rauchentwicklung niemand wirklich zu schaden kam und er eigentlich nur als eine Ablenkung diente, stockte mir bei einem der weiteren Einsätze der Atem. Wer hätte vermutet, dass die Wache nach dem Anschlag aus #2.20 Ein schwarzer Tag in einen weiteren verwickelt wird, der sehr viel mehr Opfer fordert? Dabei wirkte der Einsatz zunächst unbedenklich. Aber der Schein trügt eben manchmal auch. Dabei wäre es mir wirklich lieber gewesen, man hätte sich für eine weniger brutale Vorgehensweise entschieden. Ich bin zwar nie davon ausgegangen, dass von der Truppe jemand schwerwiegend verletzt wird, dennoch fand ich es persönlich sehr schlimm, mit ansehen und anhören zu müssen, als so viele Schüsse abgegeben worden sind und es dabei Tote und Verletzte gegeben hat. Trotz meiner persönlichen Abneigung gegen diesen Handlungsstrang, war ich wieder einmal sehr angetan von dem Zusammenhalt, der zwischen den Kollegen besteht. Es zeigte sich dadurch auch wieder einmal, dass man mit Chief Boden den richtigen Mann für den Posten besetzt hat. Denn obwohl er Angst um seine Truppe hatte, konnte er sich doch sicher sein, dass sie nichts Unüberlegtes tun.
Obwohl ich sicher bin, dass man nach dem geglückten Einsatz diesen Handlungsstrang beendet hat, bin ich doch ein wenig enttäuscht darüber. Auch wenn ich persönlich kein Fan davon gewesen bin, kommt mir nun der leise Verdacht, dass man mit dem Auftauchen von Alex eigentlich nur dafür sorgen wollte, dass Kelly Severide wieder etwas zu tun bekommt. Es hatte mich bereits gewundert, dass man ihn zwar in die Story einbindet, letztlich aber nicht wirklich etwas mehr über die Arbeit von Alex oder den möglichen Terroranschlag im Vorfeld erfährt. Sicherlich hat sich das Ganze nun, nachdem Alex nach Miami versetzt worden ist, sowieso erledigt. Je länger ich über die Entwicklungen nachdenke, desto mehr wird mir klar, dass die Autoren ihr Augenmerk nie wirklich auf den Terrorismus gelegt haben, sondern es vielmehr um die Beziehung von Severide und Alex, wie auch um die Verbundenheit innerhalb der Truppe ging. Dabei wäre es sicherlich noch sehr interessant, wenn man die Auswirkungen von diesem gefährlichen Einsatz auf ein oder zwei weitere Folgen ausdehnen würde. Warten wir einfach mal ab.
Zurück im Schoß der Familie?
Das Sorgenkind ist mal wieder Jessica 'Chili' Chilton. In der vorletzten Folge haben wir erfahren, dass ihre Schwester tot aufgefunden worden ist, was eine Erklärung für ihr Verhalten in den letzten Wochen ist. Allerdings gestaltet es sich auch diesmal sehr schwierig, ihr zu helfen. Man kann sicherlich verstehen, dass sie noch immer sehr unter dem Tod ihrer Schwester leidet und dadurch in manchen Dingen überreagiert. Doch auch in der Trauerphase gibt es gewisse Grenzen, die man auch in solch einer Situation nicht übertreten darf.
Bei Chili wurden für mich hier einige Fragen aufgeworfen, die dringend eine Erklärung brauchen. Auf der einen Seite kann ich durchaus verstehen, dass sie nicht über ihre Familie und Gefühle sprechen will. Auf der anderen Seite stößt sie vor allem Sylvie Brett von sich, die ihr nur helfen will und sie als Familienmitglied der Wache ansieht. Gerade deswegen kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie dann dafür sorgen wollte, dass Brett versetzt wird. Eine weitere Frage ist für mich auch, warum sie das schon auf der anderen Wache getan hat. Natürlich ist mir klar, dass sie da auch schon ihre Familie vermisst hat. Doch gerade wenn man einsam ist, ist es wichtig, dass man nicht alleine ist.
Dass sie nicht alleine ist, erkannte sie erst nach der Schießerei. Mir ist auch klar, dass eine solche Situation die Leute mehr zusammenschweißt. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass bei Chili sehr vielmehr im Argen liegt. Jetzt wissen wir auch, dass es in Chilis Familie nicht immer alles glatt lief bzw. die Mitglieder anscheinend psychische Probleme haben. Auch wenn Chili der Ansicht ist, sie ist nicht davon betroffen, werde ich diesen Eindruck einfach nicht los. Zudem fände ich es einfach auch an den Haaren herbei gezogen, sollte man diese Storyline mit der Erkenntnis, dass Chili in Brett eine Freundin hat, zum Abschluss bringen. Dafür hat man sich meiner Ansicht nach einfach zu viel Mühe gegeben, hierzu etwas aufzubauen. Und wenn wir mal ehrlich sind, tut es dem Charakter ganz gut, wenn man noch etwas mehr aus der Geschichte macht. Mich würde zum Beispiel auch interessieren, ob man Jimmy Borrelli nochmal einbeziehen wird. So egal dürfte ihm Chili ja nicht sein, schließlich hatten die beiden mal was miteinander und ihm ist zuerst aufgefallen, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Es wäre einfach schade, wenn man ihn außen vorlässt, zumal er ohnehin nicht allzu viel zu tun hat.
Spenden für die gute Sache
Wie schon von mir befürchtet, wirtschaftet Colin Becks anscheinend wirklich in seine eigene Tasche und glaubt anscheinend auch noch, dass es niemand merkt. Gut, dass Matthew Casey an der Sache dran bleibt und sich nicht abschütteln lässt. Das liegt wahrscheinlich auch daran, weil ihm etwas an Lucas und seiner Mutter liegt und er sich zum Teil dadurch an seine eigene Kindheit erinnert. Allerdings hat Casey einfach auch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Schließlich hat er Becks deutlich klar gemacht, dass es bei der Hilfe der Tornado-Opfer nicht nur um die Hicks geht. Jedoch macht Becks nicht gerade einen sympathischen Eindruck und kümmert sich lieber um seine eigenen Angelegenheiten, von denen natürlich niemand etwas mitbekommen soll. Nicht grundlos hat er versucht, Casey zu einem Urlaub zu überreden, damit er ihm nicht in die Quere kommt. Man kann sicherlich davon ausgehen, dass das es schon bald eine politische Auseinandersetzung zwischen den beiden geben wird.
Ein Grund dafür könnte auf jeden Fall die Hilfestellung von Mouch und den anderen sein, die die Gelder für die Tornado-Opfer spenden wollen. Schon in meiner letzten Review hatte ich vermutet, dass die Autoren einen anderen Weg einschlagen wollen, um Mouch in die Handlung mit einzubringen, um so wieder etwas 'gut zu machen'. Ich denke, dass er auch ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, hätte er die Spenden für den Boxkampf für seine Hochzeit mit Trudy Platt verwendet.
Fazit
Gute Ansätze, weniger gute Ausführungen. So könnte man im Großen und Ganzen #4.13 Unter Beschuss von "Chicago Fire" beschreiben. Die Einführung von Alex Ward versprach eine interessante Entwicklung, mündete aber bloß in eine enttäuschende Auflösung. Ähnlich lieblos wirkte auch die Weiterführung mit Chili, bei der man sich nur wünschen kann, dass noch mehr kommen wird.
Daniela S. - myFanbase
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Sky is FallingErstausstrahlung (US): 02.02.2016
Erstausstrahlung (DE): 23.06.2017
Erstausstrahlung (Pay-TV): 31.05.2016
Regie: Joe Chappelle
Drehbuch: Michael Brandt & Michael A. O'Shea
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