Review: #3.13 Die Liste
Nachdem Will Halstead in der vergangenen Episode einen Patienten hat sterben lassen, versucht er in #3.13 Best Laid Pains seine Tat wieder gut zumachen und gerät dabei mit Natalie Manning in Streit. Streit entsteht auch bei Connor Rhodes und Ava Bekker, als es um ein Spenderherz geht. Daniel Charles findet eine Möglichkeit, Sarah Reese vor ihrem Vater Robert Haywood zu warnen.
Die Keule der Moral
Ich möchte diesmal mit dem Handlungsbogen anfangen, der mich am meisten aufgeregt hat, und bei dem ich mir sehr sicher bin, dass die Auswirkungen uns noch einige Episoden lang begleiten werden. In der vergangenen Episode hat Will seinen Krebspatienten sterben lassen. Für ihn ist dieses Verhalten bzw. dieses Nachkommen einer solchen Bitte eher untypisch. In der ersten Staffel machte er mal sehr deutlich, dass er Arzt geworden ist, um Patienten zu helfen. Somit war mir schon klar, dass Will sein Handeln bei Mr. Thomas bald bereuen wird. Dies zeigte sich bereits in der gleichen Episode, indem er nicht dazu in der Lage gewesen ist, mit Natalie darüber zu sprechen.
Erst einmal ist das nicht weiter schlimm, denn man muss sich erst einmal selbst mit einer solchen Sache auseinander setzen. Doch in dieser Episode bemerkte man, dass Will noch immer nicht in der Lage gewesen ist, mit ihr darüber zu sprechen und das hat mich ehrlich gesagt sehr beunruhigt. Bevor die beiden ein Paar wurden, vertraute Will ihr beinahe bedingungslos und jetzt wirkt es auf mich, als würde er sich dafür schämen. Dabei wäre Natalie die Letzte, die ihn deswegen verurteilen würde.
Sie behandelt den jungen Mann Sam, der nach einem Surfunfall ans Bett gefesselt ist, sich nicht mehr mit Worten artikulieren kann und von seiner Mutter gepflegt wird. Ich finde es immer sehr belastend, so etwas zu sehen. Besonders wenn derjenige davor so aktiv war und nun in seinem Körper gefangen ist. Ich frage mich dabei auch, für wen diese Situation schlimmer ist. Sicher, für beide Seiten. Aber ich denke für die Mutter mehr. Sie ist die Mutter, sie möchte, dass es ihrem Sohn gut geht und eine Mutter kennt ihren Sohn am besten.
Sicherlich muss man beachten, dass sie trotz allem illegal gehandelt hat. Aber als Mutter handelt man meiner Meinung nach öfter nach Herz und Gefühl. Somit kann ich auch Natalie verstehen, dass sie die Mutter nicht gemeldet hat. In gewisser Weise kann ich auch Will verstehen. Für mich hat er aber dennoch gewissermaßen mit zweierlei Maß gemessen. Das Störende für mich hier ist nicht mal, dass er die Polizei informiert hat, sondern dass er vor Natalie verheimlicht hat, dass er selbst Sterbehilfe geleistet hat und sie das von April Sexton (was sie nicht hätte tun sollen) erfahren musste und er sich letztlich damit gerechtfertigt hat, dass sich sein Patient besser artikulieren konnte. Ich denke, dass dies ein großes Problem für Natalie war und noch immer ist und dass uns diese Streitigkeit noch etwas länger begleiten wird.
Streit ums Herz
Ich habe das Gefühl, seit Connor von Bekker einen Korb bekommen hat, steht er ihr ziemlich unfair gegenüber. Wobei das bei diesem Fall nur bedingt zutrifft. Beide haben Patienten, die ein neues Herz benötigen, aber es gibt nur einen Organspender, der für beide passt.
Bekkers Patient hat ein Kunstherz eingesetzt bekommen und kann damit mehrere Wochen problemlos überleben, während Connors Patient Dan, dessen Herz immer wieder aussetzt, nur sehr geringe Überlebenschancen hat. Vollkommen verständlich, dass beide nur das Beste für ihre Patienten wollen. Allerdings schießt Connor damit teilweise sehr über das Ziel hinaus. Aber ich kann vollkommen verstehen, dass er den Familienvater retten möchte, denn er hat eine Verbindung zu ihm und dessen Familie aufgebaut.
Andererseits kann man auch Bekker verstehen, die jeden Schritt befolgt hat und dann doch von Connor ausgestochen wurde. Immerhin wurde sogar Sharon Goodwin dem Fall hinzugezogen und sie hatte entschieden, dass Bekkers Patient das Herz bekommt. Ich frage mich, wie es zwischen Connor und Bekker weitergeht, nachdem er den 'Wettstreit' gewonnen hat und seiner Kollegin letztlich auch noch vorwarf, keine Menschlichkeit zu besitzen. Dabei hatte ich in der letzten Episode den Eindruck, als besitze sie sehr viel Menschlichkeit.
Schwebt Sarah in Gefahr?
Seitdem Robert Haywood, der Vater von Sarah, aufgetaucht ist, rechne ich in jeder Episode mit dem Schlimmsten. Und wahrscheinlich trügt mich mein Gefühl nicht mal. Obwohl er bei seinem ersten Auftritt noch sehr sympathisch wirkte, bemerkt man doch immer mehr, dass Sarah durch den Kontakt zu ihrem Vater schon bald in Gefahr geraten könnte. Vor allem, da sie jetzt diesen Kreditvertrag unterschreiben soll, der sie eigentlich an ihn binden würde.
Das Problem hierbei ist auch, dass Daniel Sarah keine Informationen herausgeben darf. Informationen, die sie allerdings bräuchte, um die richtige Entscheidung treffen zu können. Denn bisher weiß Sarah nur etwas von der Herzerkrankung ihres Vaters. Dabei wäre es umso wichtiger, dass sie davon erfährt, dass Robert ein Psychopath ist. Doch statt es Sarah zu sagen, tut Robert so, als sei Daniel schuldig und versucht Sarah einzureden, ihr Mentor sei auf die Vater-Tochter-Beziehung eifersüchtig.
Ich bin aber froh, dass Daniel einen Weg gefunden hat, Sarah zu warnen und dafür zu sorgen, dass sie (vorerst) keine Unterschrift leistet, in der Hoffnung, dass sie sich darüber im Klaren wird, bei ihrem Vater doch Vorsicht walten zu lassen. Dennoch habe ich das beunruhigendes Gefühl, dass Sharon recht haben könnte und Sarah sich in Gefahr befinden könnte. Vor allem wenn man den Blick von Robert bedenkt, den er hatte, nachdem Sarah ihm seine Bitte verweigert hat.
Randnotizen
- Der Fall von Noah Sexton war recht amüsant und das nicht nur, weil das ältere Ehepaar mit 55 Jahren nochmal Nachwuchs bekommen hat, sondern wie sie darauf reagiert haben. Noah hat das in meinen Augen sehr gut gemeistert.
- Den Fall von Ethan Choi fand ich ehrlich gesagt ziemlich überflüssig. Stattdessen hätte ich lieber noch mehr Szenen zwischen ihm und seiner Schwester Emily gesehen, die bisher einen ganz guten Eindruck auf mich macht.
- Sehr gut hat mir gefallen, dass man Ethan und April mal vollkommen ausgelassen und als privates Paar erlebt hat. Nach anfänglichen Zweifeln gefallen mir die beiden sehr gut zusammen.
Fazit
"Chicago Med" hat in meinen Augen endlich wieder zur Stärke aus der ersten und zweiten Staffel zurückgewonnen und hat vor allem mit den Fällen von Natalie, Connor und Bekker punkten können. Bei allen dreien könnte der weitere (Beziehungs-)Verlauf interessant werden. Ebenso Sarahs Handlungsbogen mit ihrem Vater Robert beginnt eine spannende und vielleicht sogar dramatische Wendung zu nehmen. Ich freue mich drauf!
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Chicago Med" ansehen:
Vorherige Review: #3.12 Ein neues Leben | Alle Reviews | Nächste Review: #3.14 Abgeriegelt |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier mit anderen Fans von "Chicago Med" über die Folge #3.13 Die Liste diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: Best Laid PlansErstausstrahlung (US): 27.03.2018
Erstausstrahlung (DE): 26.10.2018
Erstausstrahlung (Pay-TV): 11.06.2018
Regie: Fred Berner
Drehbuch: Eli Talbert & Meridith Friedman
Links
Jetzt ansehen/bestellen
Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen
Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen
DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr