Bewertung

Review: #8.09 Etwas ganz Neues?

Schon vor ein paar Wochen wurde bekannt, dass Brian Tee alias Dr. Ethan Choi mit #8.09 This Could Be The Start Of Something New "Chicago Med" verlassen wird und dass er ein Abschied bekommen wird, der Fans glücklich machen wird und der zur Figur passt. Sofort war mir klar, dass damit ein Happy End mit April Sexton gemeint ist und als dann noch klar war, dass es eine Hochzeit sein würde, war ich tatsächlich glücklich, weil ich über die Gestaltung von Yaya DaCostas Ausstieg eher unglücklich war und dass ich mir gewünscht habe, man möge es doch bitte rund machen. Meine Gebete wurden also erhört und nun präsentierte man uns das Ergebnis.

Ich gebe zu, dass Ethan nicht unbedingt mein Liebling unter den Ärzt*innen des Meds war, wobei ich gestehen muss, dass er mit seiner Rückkehr in Staffel 7 und auch diese Staffel mir einen anderen und durchaus besseren Eindruck vermittelt hat. Mit seiner Verletzung und dem Tod seines Vaters hat Ethan sein bisheriges Verhalten und Handeln überdacht, auch wenn das bei Weiterem nicht schlecht war. Aber Ethan hat sich immer strikt an die Regeln gehalten und wirkte dadurch auf mich oftmals zu engstirnig. Gerade deshalb freue ich mich, dass man ihm jetzt den Weg geebnet hat, der Arzt zu sein, der er sein will, auch wenn das erst richtig intensiv in der letzten Episode sichtbar wurde. Aber wie von den Macher*innen versprochen, ist es ein Ausstieg, der zur Figur passt und ich bin sehr froh drüber.

Mir war aber auch klar, dass die Hochzeit mit dem ein oder anderem Hinderniss verbunden war, auch wenn ich dann doch in eine andere Richtung gedacht habe. Ich bin aber dennoch froh, dass es so nicht gekommen ist. April und Ethan hatten wirklich ein schwierigen Weg, um zueinanderzufinden oder auch zurückzufinden, somit kann ich gut verstehen, dass sie überlegt haben, die Hochzeit zu verschieben. Nicht nur wegen Aprils Vater und seiner Erkrankung, sondern weil sie sich beide nicht sicher waren. Sie waren sich nicht sicher, ob ihre Ehe auch in der Zukunft halten wird. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sich den ein oder anderen Gedanken macht, aber das liegt halt in der Zukunft und wie Ethan bereits vor einigen Episoden gesagt hat, ist es jetzt leichter zwischen ihm und April, weil eben die schwierigen Themen schon 'durchlaufen' worden sind. Dass sie trotzdem Zweifel haben bzw. hatten, ist wohl auch dem Stress vor der Hochzeit geschuldet. Nicht nur das Eheleben wird neu sein, sondern eben auch ihre berufliche Laufbahn, die ich noch immer ganz hervorrangend für beide gewählt finde. Für Ethan, bei dem es besonders in der letzten Episode deutlich wurde, dass er den Menschen wirklich helfen will, aber auch für April. Da fiel es mir besonders zu Beginn der sechsten Staffel auf, als sie auf der Covid-Station gearbeitet hat und dort den Menschen aber auch Angehörigen helfen wollte und geholfen hat. Es ist fast ein bisschen schade, dass man die beiden bei dieser Arbeit jetzt nicht mehr begleiten kann. Aber mit dem Wissen und der Hochzeit, bei der auch Noah Sexton anwesend war, worüber ich mich sehr gefreut habe, kann man die beiden guten Gewissens gehen lassen und in dem Glauben bleiben, dass dieser Start etwas Neues und auch Großartiges bringen wird.

Überhaupt ist dieser Episodentitel wahnsinnig gut gewählt. Aber wie man auch immer so schön sagt: Neu ist auch nicht immer besser und genau in diesem Bezug habe ich meine Zweifel im Bezug auf den OP 2.0. Ich sage nicht, dass die Weiterentwicklung in Sachen medizinischer Technik nicht gut ist, ich frage mich aber speziell hier, ob eine KI wirklich angebracht ist und es hat sicherlich auch nicht damit zu tun, dass diese KI noch nicht ausgereift ist. Vielmehr geht mir dabei durch den Kopf, dass der Mensch noch immer ein Individuum ist und wir Menschen eben alle unterschiedlich sind. Mich würde es nicht wundern, wenn in den kommenden Episoden es noch zu dem ein oder anderen Zwischenfall kommt, weil irgendwas noch nicht ausgereift ist und Jack Dayton wohl nicht dazu bereit ist, das zu beheben. Dieser Kerl war mir nur in seiner ersten Episode sympathisch, aber mit dieser musste ihm gleich mehrere Sympathiepunkte abnehmen. Zum einen, weil er sich vor Crockett Marcel so hinstellt, als ob sein technisches Wissen über dem medizinischen Wissen von Marcel steht. Aber auch ganz besonders wegen der letzten Szene: Jack hat die Mehrheitsanteile des Krankenhauses. Irgendwie ist das schon ekelhaft, weil sein Verhalten jetzt noch schlimmer und widerlicher werden wird. Somit: Ja, das Krankenhaus wird mit etwas Neuem starten, bei dem ich mir aber nicht sicher bin, ob das dann auch wirklich etwas Gutes sein wird. Ich glaube und befürchte eher, dass wir dann noch eine schlimmere Seite von Jack erleben werden, die vielleicht auch den ein oder anderen Job in Gefahr bringen könnte.

In Gefahr sehe ich aber auch immer mehr die Ehe von Maggie Lockwood und Ben Campbell und hier bin ich mir nicht mal sicher, ob das wirklich sein musste. Die beiden haben so eine tolle Harmonie gehabt und ich habe immer gedacht, durch ihrer beider Krebserkrankungen ist ihre Beziehung und anschließende Ehe viel stabiler, doch dem scheint nicht so zu sein. Schade, dass man bei "Chicago Med" und diesem Paar offenbar nun diese Richtung einschlagen wird, eine Richtung, bei der ich mir nicht sicher bin, ob sie mir gefallen wird. Zumal ich es auch irgendwie dämlich finde, Grant Youngs Auftauchen genau dafür zu benutzen, denn das hat Maggie absolut nicht verdient und ich erkenne Ben auch absolut nicht wieder. Um diese Ehe habe ich also tatsächlich Angst, zumal "Chicago Med" hier auch absolut keinen guten Deal gemacht hat, das Eheglück irgendwie einfach 'auszutauschen'. Wobei ich mich natürlich auch sehr für das Glück von Daniel Charles freuen würde. Nach dem Beziehungsaus mit Lonnie Richardson scheint er nun in Lilianna tatsächlich jemanden gefunden zu haben, der ihn rundum glücklich machen könnte. Seine Zweifel kann ich durchaus verstehen, glaube aber, dass sie unbegründet sind und vor allem scheint es mit ihr nicht vorbelastet zu sein wie mit Lonnie.

Und wenn wir dann bei belastet wären, sind wir auch beim letzten wichtigen Punkt: Dean Archer. Er hat also tatsächlich mehr abbekommen, als es zunächst den Anschein hatte, dass er vielleicht auch bald eine Dialyse braucht oder auch eine neue Niere. Irgendwie erinnert mich das an John Carter aus "Emergency Room - Die Notaufnahme", der durch ein ähnliches Ereignis ein solches Schicksal hatte. Ich hoffe wirklich, dass wir uns in dieser Staffel nicht auch noch von Archer auf tragische Art und Weise verabschieden müssen. Ich bin aber froh, dass er sich Hannah Asher anvertraut hat, wenn auch nicht ganz freiwillig. Es dürfte aber auch klar sein, dass sie fortan seine Vertraute werden könnte oder gar werden wird.

Fazit

Der Abschied von Ethan Choi und Brian Tee sowie April Sexton und Yaya DaCosta wurde wahnsinnig gut in Szene gesetzt und umgesetzt. "Chicago Med" hat eindeutig Wort gehalten und einen wunderbaren Ausstieg hinbekommen. Aber auch sonst stand alles im Zeichen des Episodentitels, so dass ich mich wahnsinnig darauf freue, wie es nach der Winterpause weitergeht.

Daniela S. - myFanbase

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