Bewertung

Review: #8.10 Versuch's mal mit Veränderung

"Chicago Med" ist aus der Winterpause zurück und ich hatte mir diese Episode etwas anders vorgestellt, wenn man sich den Ausgang der letzten Episode nochmal ins Gedächtnis ruft. Dennoch kann sich das Ergebnis sehen lassen und bei dem Privatleben von Daniel Charles zeigen sich Veränderungen.

Nachdem am Ende der letzten Episode bekannt wurde, dass sich Jack Dayton eine Mehrheitsbeteiligung am Krankenhaus gesichert hat, dachte ich eigentlich, dass es diesmal heiß her geht, doch stattdessen sieht man von Jack sehr wenig und offenbart Will Halstead auch noch was von seiner Vergangenheit, womit ich so gar nicht gerechnet habe. Aber vielleicht ist es eher die Ruhe vor dem Sturm und es ist so wie Dean Archer sagt, dass Jack sowas wie die böse Hexe aus den Märchen ist und das Personal erst in Sicherheit wiegen will und dann, in einem unbedachten Moment, doch noch zuschlägt. Ich fand zwar Jack auch diesmal nicht sonderlich sympathisch, aber immerhin hat er eine sehr menschliche Seite von sich gezeigt und ich denke, es war vor allem für Sophia wichtig, mit Jack zu sprechen. Als ihr Held und dann zu erfahren, dass das Sportliche auch bei ihm verhindert wurde, hat ihr sicherlich Kraft gegeben und Will war mal wieder in seinem absoluten Element, für seine Patient*innen einzutreten. Ich frage mich allerdings wirklich, ob Jack sich nicht doch noch in irgendwelcher Form an Will 'rächen' wird. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass er nicht noch weitere Pläne hat, wo es doch schon den OP 2.0 gibt.

Von diesem war ich ja zuletzt eher abgeneigt und das gleich mal aus mehreren Gründen. Zum einen, weil sich Jack vor Crockett Marcel so hingestellt hat, als ob sein wissenschaftliches Wissen über dem medizinischen Wissen von Marcel steht. Zum anderen hatte ich auch Bedenken geäußert, dass eine KI keinen Menschen und schon gar keinen Arzt ersetzen kann. Durch die Werbung für den neuen OP, die überall zu sehen ist, ist natürlich auch sein Patient darauf aufmerksam geworden und erhofft sich durch seine Darmerkrankung dadurch Besserung, was ich auch absolut verstehen kann, wenn man dadurch noch nicht mal mehr normal essen kann. Ich hatte dabei allerdings auch die Befürchtung, dass es in eine andere Richtung geht und dabei der Patient nicht im Vordergrund steht. Aber anscheinend könnte Marcel mit Petra Dupre ein eingespieltes Team werden, zumindest scheint sie ihn zu verstehen und die Dinge, die OP 2.0 bietet, zu ermöglichen. Dennoch denke ich auch hier noch immer, dass uns etwas Böses bevorsteht, was das Krankenhaus massiv (negativ) verändern könnte oder sogar verändern wird.

Veränderungen stehen auch bei dem Patienten von Daniel an, aber auch bei ihm selbst. Ich fand sein und Nellie Cuevas' Fall sehr interessant, weil er gezeigt hat, zu was man im Stande ist, wenn man verzweifelt ist. Dass sich Alexander auf dem Autismus-Spektrum befindet, ist für seine Großmutter nicht einfach und vor allem nicht, seit Martha weiß, dass der Krebs sie umbringen wird. Ich kann nachvollziehen, dass sie dann nach Wegen sucht und dass sie eben schon verschiedene Wohngruppen ausprobiert hat. In meinen Augen muss sie wirklich sehr verzweifelt gewesen sein, dass sie ihrem Enkel Opiate verabreicht hat. Aber daran kann man auch erkennen, dass sie sonst keine Hilfe hatte und es wohl eher wie ein Hilferuf gewesen ist. Wir werden wohl nicht mehr erfahren, wie es Alexander ergehen wird, aber so wissen wir wenigstens, wie Martha selbst, dass sie in Frieden wird gehen können. Gut hat mir dabei auch wieder Nellie gefallen, die sich immer mehr selbst zu vertrauen scheint und auch immer einfühlsamer mit Patient*innen umgehen kann. Was mir auch gefallen hat, waren die gemeinsamen Szenen zwischen Daniel und Liliana. Die beiden geben wirklich ein schönes Paar ab, auch wenn wir erst am Anfang stehen, aber ich denke, Liliana ist genau die Frau, die er gebraucht hat und die ihn auch mit wenigen Worten versteht und bei der Daniel entspannen kann. Ich hoffe wirklich, dass es die Autor*innen es diesmal besser mit Daniel meinen, da er einfach mal dauerhaftes Glück verdient hat. Bei Maggie Lockwood ist das derzeit offenbar ja auch nicht vorhanden, da Ben Campbell ja noch immer nicht mit ihr spricht. Ich finde, dass man hier keine gute Entscheidung getroffen hat, da ich mir die Einführung von Grant Young deutlich anders vorgestellt hatte und jetzt scheint es so, als habe Maggie alles verloren, was ihr wichtig war. Umso schöner ist es, dass Sharon Goodwin an ihrer Seite ist. Seite an Seite haben auch Hannah Asher und Justin Lieu zusammengearbeitet. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich nicht gedacht habe, dass man Tiffany finden würde, was sehr tragisch gewesen wäre, aber zum Glück ging ja alles gut aus.

Fazit

"Chicago Med" lief ein bisschen auf Sparflamme, was ich diesmal aber nicht allzu schlimm fand. Vielmehr hatte ich bei manchen Stories das Gefühl, man arbeitet auf etwas Größeres hin, worauf ich gespannt bin.

Daniela S. - myFanbase

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