Bewertung

Review: #11.21 Ein Plan ist auch nur ein Plan

Im ersten Teil des zweistündigen Staffelfinales von "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" wurden einige Charaktere durch Turbulenzen am Himmel ziemlich durchgeschüttelt. Ähnlich ergeht es mir auch bei dieser Episode von "Chicago Fire", weil ich ehrlich gesagt nicht mehr so recht weiß, was ich davon halten soll. Entweder man weiß echt nicht mehr, was man mit gewissen Charakteren machen soll oder man hält alles auf Sparflamme, weil man eben bis zuletzt gehofft hat, Taylor Kinney möge bis zum Staffelfinale zurückkehren. Ähm ja, ich habe dadurch auch das Gefühl, es ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Das strengt mich nach einer eher durchwachsenen Staffel verflucht nochmal an.

Ich bin ja froh, dass man bei Sam Carver sofort bzw. ziemlich dort weitergemacht hat, wo man aufgehört hat. Was ich dazu sagen soll, weiß ich nicht so ganz. Man erlebt Carver die ganze Staffel über, man hat mittlerweile auch erfahren, warum er wie tickt und all das. Aber irgendwie wirkt das jetzt wieder wie ein Rückschritt, aber eben auch wie etwas, wo man einfach nicht weiter weiß. Es wirkt auf mich so unfertig, aber auch nicht so, als hätte es schon begonnen. Ich finde es an sich allgemein gut, wenn man gerade bei "Chicago Fire" Vergangenes mit Aktuellem verbindet. Bei Carver wirkt es aber besonders in dieser Episode wieder wie ein Füllmaterial, was man dann einfach mal in die offene Lücke gestopft hat, damit man auf die entsprechende Episodenlänge kommt.

Natürlich wusste ich nicht direkt, was mit ihm passieren wird. Irgendwie fühle ich mich aber auch betrogen, weil man hieraus noch mehr machen hätte können. Mit Shep hat man ja definitiv noch etwas machen können oder ich habe mir einfach zu viel erhofft und wurde enttäuscht, was in dieser Staffel ja nicht nur einmal vorgekommen ist. Aber erst hält man Carver seine alten Vergehen wieder vor und suspendiert ihn, so dass er sogar um seine Karriere fürchten muss und dann – puff – ist alles wieder vorbei und Carver kann normal weiterarbeiten. Ich meine, ich verstehe das aus Sheps Perspektive, denn er hatte ja wirklich Vertrauensprobleme, auch weil er keine Medikamente mehr nimmt, dass er sicher sein wollte, dass Stella Kidd ihm wirklich nicht mal eben das Blaue vom Himmel lügt. Aber das Ganze drum herum hat mich einfach genervt. Carvers Suspendierung, sein Gespräch bei der Internen, wobei ich glaube, dass denen gar nicht so sehr die Hände gebunden sind, aber dass er eben irgendwie das schwarze Schaf ist. Ich finde es einfach schade, dass man da nicht was anderes noch eingebunden hat, zumal die Freundschaft zwischen Kidd und Carver mit den Monaten unglaublich stark und vertraut geworden ist. Daher gefiel mir eben auch die Szene zwischen den beiden, wo Carver klar gemacht hat, dass er ihr gerne geholfen hat. Das passt eben auch zu seiner Aussage in der vergangenen Episode, dass er auf Kidd achtet, solange Kelly Severide nicht da ist. Ich fand die Gestaltung des Ganzen nur etwas unglücklich, zu gewollt, aber nicht wirklich gekonnt. Ich kann mir eben auch nicht vorstellen, was man noch mit Carver machen sollte. Der Charakter wirkt an dieser Stelle eben auch (erstmal) auserzählt. Ich gehe fest davon aus, dass wir uns beim Staffelfinale in irgendwelcher Art und Weise von ihm verabschieden müssen.

Wo wir schon mal bei Severide sind: Was soll denn das bitte werden, wenn es fertig ist? Mir ist klar, dass man die Abwesenheit von Taylor Kinney irgendwie erklären muss, aber dass er nun nicht mehr in Alabama ist und seiner Frau nichts gesagt hat, also das riecht ja meilenweit nach: Kidd, ich tue es dir gleich und das wirkt auf mich so doof, weil erst kürzlich gesagt wurde, dass Severides Abwesenheit nicht die Beziehung der beiden gefährdet, aber genauso wirkt es mit dem neuesten Update und ich denke, dass Joe Cruz sich jetzt schlecht fühlt, weil er ja Kidd sozusagen eingeweiht hat und auch wenn er es als 'seinen Fehler' verbuchen wollte, hat sie ja definitiv gemerkt, dass da irgendwas ist und somit wurde ja was losgetreten. Bin mal gespannt, wie es weitergeht und ob Taylor Kinney überhaupt Vollzeit zurückkommen wird?

Kommen wir mal zu Sylvie Brett, wo es ja bezüglich einer Adoption bereits in der letzten Episode Andeutungen gegeben hat. Ich finde zwar noch immer, dass diese Geschichte ziemlich schnell aus dem Nichts kam, auch wenn man bei Brett natürlich schon über die vergangenen Staffeln miterlebt hat, dass sie bei Kindern doch sehr sensibel reagiert. Im Übrigen musste ich bei ihrem Einsatz mit Charlotte eher durch die Finger gucken, weil ich nichts mit Augen sehen kann. Naja, jedenfalls ist hier glaube ich abzusehen, dass sie das Baby adoptieren wird und es wohl dann auch endlich mal einen Namen bekommt, da hier schon sehr darauf hingearbeitet wird, dass man auch jetzt nochmal Amber gesehen hat und auch die Worte ihrer Mutter aus der letzten Episode und auch die Worte von Violet Mikami, dass alles aus einem Grund geschient. Es deutet wirklich schon sehr daraufhin, dass das mit der Adoption klappen wird und ich fand es auch von Violet so schön, dass sie versichert hat, dass Brett eben nicht alleine ist, weil eben die 51 eine Familie und immer unterstützend ist. Auf verschiedenen Plattformen gibt es zwar die Gerüchte, dass eine Adoptionsgeschichte bei "Chicago Fire" eigentlich schon ausgelutscht ist, weil das eben schon Gabriela Dawson mit Louie und Cruz mit Javi hat. Das stimmt zwar durchaus und mir fällt diese 'Wiederholung' auch auf, aber es sind ja immer verschiedene Charaktere, die sich dadurch anders entwickeln und wir andere Seiten von ihnen kennen- und wahrscheinlich auch liebenlernen. Mir macht Brett selbst mehr Sorgen als die Adoption. Denn Dylan scheint ja alles andere als begeistert zu sein (Alkohol, dein Freund und Helfer, aber eben nur für einen Moment) und ich frage mich, ob das nicht auch die Beziehung zwischen den beiden belastet oder belasten wird. Und Jesse Spencer kehrt ja in der nächsten Episode als Matt Casey zurück. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht doch nochmal einen Anlauf starten wird, damit die beiden (wieder) zusammenkommen. Das könnte zwar tatsächlich ein Ausstieg von Kara Killmer bedeuten und ich würde Brett wahnsinnig vermissen. Auf der anderen Seite gönne ich es Brett natürlich absolut. Hier bleibt es in meinen Augen definitiv spannend.

Last but not least: Der Gruppenchat der Wache. Es war zwar eine kleine und fast unbedeutende Geschichte, aber wie man Chief Boden darin eingebaut hat und Eamonn Walker hat die Bar-Szene einfach fantastisch gespielt, war einfach herrlich. Solche kleinen Highlights finde ich immer wieder toll und unterstreicht eben auch, wie familiär diese Wache tatsächlich ist.

Fazit

In meinen Augen hat es "Chicago Fire" in dieser Staffel nur selten geschafft, einen wirklich starken roten Faden zu haben, bei dem ich denke: Ja, das ist der Grund, warum ich diese Serie so liebe. Doch auch diese Episode hat nur minimale Highlights und ich frage mich dabei : Wird das Staffelfinale genauso oder besser? Diese Episode konnte mich leider nicht so überzeugen.

Daniela S. - myFanbase

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