Bewertung

Review: #2.08 Blutdiamanten

In dieser Episode findet Antonio Dawsons Nebenbeschäftigung für die Roselyns ihren blutigen Höhepunkt und wie zu erwarten war eher Layla das Problem statt ihr Ehemann Asher, den sie eindeutig nur für einen Zweck brauchte. Aber nicht nur das Zusammenspiel von Antonio und ihr hat diese Episode ausgemacht, sondern auch wieder genug Nebenschauplätze.

Fangen wir doch erstmal mit Sean Roman an. Gegen ihn wurde zuletzt sehr viel Skepsis gesät. Nicht unbedingt in die Richtung, dass er selbst kriminell ist, sondern dass er einen sehr strikten moralischen Kompass hat, wo eben gerade die Intelligence Unit, der er als Streifenpolizist unmittelbar zugewiesen ist, nicht unbedingt hinpasst. Daher passt es ganz gut ins Bild, dass diesmal Sean in den Blick genommen wird mit dem Verdacht, dass er Antonio über seine private Sicherheitsfirma vielleicht bewusst in die Falle gelockt hat. Man konnte die jeweiligen Lager da gut ausmachen. Kim Burgess vertraut ihrem Partner definitiv und sie hat ihn klar gegenüber Kevin Atwater verteidigt. Dazu war Antonio zwar erst sauer, denn auf einmal selbst so in die Ecke getrieben, da kann ich verstehen, dass er erstmal selbst Sean was unterstellt hat. Aber er war ihm gegenüber dennoch so offen, um ihm richtig zuzuhören und ihn dann auch im Rücken zu wissen, um dem Fall, dem Täter und Laylas genauer Involvierung auf die Spur zu kommen. Sean hat zwar einige fragwürdige Kontakte, aber ich denke, dass er dieser auch nur innerhalb enger moralischer Grenzen für sich nutzt. In dem Sinne muss ich echt sagen, dass sein Profil weiter geschärft wurde. Dennoch gehe ich davon aus, dass er innerhalb der Intelligence Unit weiterhin Skeptiker behalten wird.

Bei Antonio kommt der Vorfall derweil denkbar ungünstig. Die Ehe zu Laura liegt in Scherben und er verspürt durch so einen Druck, wie sie alles geregelt bekommen, dass er eben das Geld auch braucht und würde er nun auch noch seinen Job verlieren, das Fiasko wäre perfekt. Ich habe aber verstanden, dass Antonio mit seinen Sorgen nicht sofort zu Hank Voight gelaufen ist, denn auch wenn dieser für seine Leute wirklich alles tut, so hat er nicht das Wesen, an das man sich sofort wendet, um seelische, moralische und dann vielleicht auch finanzielle Unterstützung zu erhalten. Sean war da einfach sehr unbeteiligt und ihn hat weniger die private Ebene dessen interessiert, sondern für ihn war eher entscheidend, dass er mit einer neuen Arbeitskraft selbst profitiert hat. Win-win also. Aber es war dann auch typisch, dass Hank dennoch nicht eine Sekunde gezögert hat und sofort Alvin Olinsky darauf angesetzt hat, Antonio die perfekte Undercover-Geschichte zu liefern, damit dieser von der Internen Ermittlung nichts zu befürchten hat. Das waren auch wirklich gute Szenen, wie selbstverständlich das für Hank und Alvin war, dass Antonio es aber nicht als selbstverständlich angenommen hat und damit ehrlich dankbar war. Ich fand auch das kurze Gespräch zwischen Antonio und Alvin sehr angenehm, denn beide stecken in einer Liebeskrise, doch Antonio ist wirklich am Ende, während bei Alvin noch Hoffnung besteht. Man hat Antonio in dem Gespräch sehr viel Bedauern angemerkt, weil er durchaus weiß, was er an Laura hatte, deswegen war sein Rat an Alvin, sich mit Meredith offen nochmal zusammenzusetzen, fast schon herzzerreißend. Wie Alvin sich wohl entscheidet? Denn dass er den Flyer von Trudy Platt für ein Wohnprojekt angenommen hat, war ja eher das gegenteilige Anzeichen.

Antonios Zusammenspiel mit Layla war auf jeden Fall auch ein Highlight. India de Beaufort hat für mich eine sehr natürliche Eleganz, dabei aber vor allem mit warmer Energie ausstrahlend. Layla ist nun so eine Rolle, wo sie etwas darstellen kann, was ihr sonst im Rollenprofil wohl nicht so zufällt. Auch wenn Layla nicht wirklich böse inszeniert wird und nie das charmante Lächeln im Gesicht verliert, so ist doch das, was sie sagt stets in dem Wissen darum, wie intelligent sie ist, indem sie sich dann darauf verlassen kann, stets mehrere Schritte voraus zu sein. Ich fand es da echt mutig, wie sie Antonio so offen begegnet ist, sie hat sich nicht einfach aus dem Staub gemacht, sondern sie hat zelebriert, dass sie ohne konkrete Beweise entkommen wird. Die Chemie zwischen den beiden Darsteller*innen ist dabei auch fantastisch. Selbst wenn auf einer sexuellen Ebene zwischen ihnen nichts passiert ist und Layla sicherlich auch bewusst immer übersexualisiert agiert, so war da etwas, wo man sagen würde, dieses Katz-und-Maus-Spiel schaue ich mir noch länger an. Ich mag es sowieso, wenn Frauen dann so raffiniert erzählt werden. Und vielleicht gibt es ja sogar ein Wiedersehen, denn wer einmal das nahezu perfekte Verbrechen begangen hat, der wird sicherlich Lust auf mehr bekommen. Also vielleicht sieht Antonio Layla also noch mal wieder, ob er nun will oder nicht.

Schließlich haben wir dann auch wieder Steve Kot, der bei Erin Lindsay Druck wegen der Task Force macht. Eigentlich kam es für ihn ein bisschen ungünstig, dass Erin gerade erst durch die Geschichte mit Teddy wieder daran erinnert wurde, dass Hank ihr quasi das Leben gerettet hat, weswegen ihre Loyalität völlig logisch ist. Dennoch hat Kot natürlich recht, dass sich bei Erin schon ein Ruf festsetzt und sie ihm diesen nur entkommen kann, wenn sie sich mal außerhalb der Unit beweisen würde. Denn Erin ist eine gute Polizistin und sie ist nicht nur da, wo sie ist, weil sie Hank sie einfach mitgeschleppt hat. Damit es aber wirklich jeder weiß, wäre eine Versetzung sicherlich nicht schlecht. Es wird also spannend bleiben, wie sie sich entscheidet und dass Hank davon in Kenntnis gesetzt wird, das steht schließlich auch noch aus.

Fazit

"Chicago P.D." bringt das Kapitel der Roselyns (erstmal) zu einem Ende. Mir hat es gefallen, wie die Vorbereitungen hierauf für ein komplexes Ergebnis gesorgt haben, so dass eben auch auf mehreren Ebenen die Konsequenzen zu behandeln waren. India de Beaufort hat mir als Layla wirklich gut gefallen, aber es war auch eine starke Episode, um Antonio zu beweisen, wen er im Rücken hat.

Lena Donth – myFanbase

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