Review: #4.12 Chuck gegen den Hochverrat
Obwohl #4.12 Chuck Versus the Gobbler eine klassische Episode war, die die Schachfiguren an die vorgesehenen Positionen rückt, um dann nächste Woche mit dem großen Showdown loszulegen, hat sie mir als solche doch wirklich gut gefallen. Es war nicht alles perfekt und an manchen Stellen gibt es hier und da etwas zum Aussetzen (dafür bin ich ja schließlich da), aber unterm Strich bleibt dennoch eine amüsante, unterhaltsame Folge.
Sarah als Bad-Ass-Doppelagentin gefällt mir ausgesprochen gut. Es können sich zwar nur wenige Serien erlauben, die Tatsache, dass die Protagonistin zur dunklen Seite der Macht übergelaufen ist, dadurch zu untermauern, dass sie in Lack und Leder und mit schwarzer Perücke auftritt, ohne sich dabei gehörig lächerlich zu machen. Da man aber mit Sarah Walker so einen tollen Kick-Ass-Charakter aufgebaut hat und speziell in dieser Staffel Yvonne Strahovski immer wieder in der vollen Bandbreite ihres Könnens einsetzt, gehört "Chuck" für mich definitv dazu. Doch, ich hatte meinen Spaß daran, zumal es für den Zuschauer niemals Zweifel an Sarahs Motiven gibt.
Dass man es dann aber doch so drehen muss, dass Chuck am Ende Zweifel an der Frau an seiner Seite hat, finde ich ein wenig schade. Zumal es für mich auch nicht zu 100% überzeugend ist, dass Chuck Sarah so "schnell" misstraut. Klar, in der Serie ist bereits eine geraume Zeit vergangen, seit Sarah untergetaucht ist, aber dank des straffen Zeitplans der Serie hat man davon als Zuschauer nicht viel mitbekommen. Es war eben erst letzte Woche, dass dies für uns passiert ist und so fühlt sich auch das Wiedersehen des Teams im Castle in dieser Folge nicht wirklich an, wie ein solches nach langer Zeit. Ich denke, man hätte die vorherige Folge als Brücke vor der Weihnachtspause nutzen sollen, so hätte man auch als Zuschauer ein wenig mehr das Gefühl, es wäre mehr Zeit vergangen. Da dies aber nicht der Fall war, bin ich leider nicht so richtig an Bord, dass Chuck seiner Sarah so schnell zutraut, vollkommen die Seiten gewechselt zu haben.
Klar, die Szene die er beobachten musste, war wirklich harter Tobak. Sarah stößt Casey aus dem Fenster eines Hochhauses, er weiß nichts von der Absprache zwischen Sarah und Casey, und muss nun mitansehen, wie der im Krankenhaus in lebensbedrohlicher Lage ist. Aber das zum Beispiel Sarah gerade in diesem Augenblick den Kontakt zu ihm abbricht, wirkt auf mich doch eher wie eine drehbuchtaugliche Verzögerung, einzig und allein dazu da, um einen Keil zwischen das Paar zu treiben. Was mich außerdem stört, ist die inflationär um sich greifende Variante in TV-Serien, eine Folge mit einer Szene aus dem letzten Drittel zu eröffnen und dann einige Zeit im Handlungsgeschehen zurückzuspringen. Ich weiß, das ist momentan furchtbar hip, wenn es aber einfach so angefügt wird, ohne einen wirklichen erzählerischen Sinn zu haben, finde ich es wirklich störend. Die Tatsache, dass Sarah und Casey bei deren Undercovereinsatz auf gegenüberliegenden Seiten aufeinander treffen würden, ist für mich persönlich wenig überraschend. Dass Casey sich dann aber sogar bereit erklärt, zum höheren Wohl das Opfer eines Fenstersturzes auf sich zu nehmen, fand ich hingegen richtig beeindruckend. Aber sie werden dem Mann, der seine Liebe durch das Bauen von Regalen ausdrückt, doch nicht ernsthaft etwas zustoßen lassen, oder?
Abgesehen von diesen Kleinigkeiten, die mich an der Handlung gestört haben, war es eine wirklich unterhaltsame Episode. Chucks kurze Zeit als "Top Dog" unter den Gefängnisinsassen (in einem Gefängnis, das verdächtig nach Schulcafeteria aussah, aber egal) war wunderbare "Chuck"-Unterhaltung, mit einem schönen Schlusspunkt dank Sarahs Eingreifen. Und auch wenn das ganze Unternehmen, wie man den Gobbler aus dem Knast befreit hat, absolut keinen Sinn ergibt (Warum beauftragt Sarah dafür überhaupt ihr altes Team? Würde Volkoff davon nicht Wind bekommen? Und wie ist sie denn nun aus dem Gefängnis mit dem Gobbler herausgekommen? Und Chuck?), fand ich es dennoch einfach nur witzig. Genauso wie Caseys und Morgans Bemühungen, Chuck aufzumuntern und von der ganzen Situation abzulenken. Eine Partie Risiko mit John Casey, da würde ich auch nicht Nein sagen.
Und wenn dann noch mein absolut liebster psychopathischer Bösewicht, der derzeit die Serienlandschaft unsicher macht, ins Spiel kommt, hat man mich eh schon fast komplett überzeugt. Wie Alexei Volkoff hier mit Sarah und Mary interagiert, vollkommen durchgeknallt den Gobbler erschießt und dann noch dessen Augapfel herauspuhlt und ohne mit der Wimper zu zucken zerstört, dann kann ich nur sagen: Hell yeah! Und sein gesamtes Verhalten bezüglich Sarahs ultimativer Prüfung war einfach nur herrliche Unterhaltung für den Zuschauer, das perfekte Wechselspiel zwischen Verrücktheit und Bedrohung und wieder einmal ein Paradebeispiel für Timothy Daltons Können. Und auch wenn ich die ganze Grundlage der Szene reichlich an den Haaren herbeigezogen fand, hat es seine Wirkung dennoch auch bei mir nicht verfehlt. Ich bin nun voller Spannung und Erwartung auf die nächste Folge, die hoffentlich einen weiteren Höhepunkt in einer ganzen Reihe von exzellenten Höhepunkt-Folgen wird. Hoffen wir, dass Josh Schwartz sein Versprechen halten kann und nicht die Erwartungen zu hoch geschürt wurden.
Auch die beiden kleinen Nebenhandlungen der Folge haben mir ausgesprochen gut gefallen und ich habe auch den Raum, den sie eingenommen haben, als genau richtig empfunden. Besonders der Nebenplot um Alex und Morgan hat sich dann am Ende schön ins große Ganze eingefügt, als Morgan an Caseys Stelle Alex der Liebe ihres Vaters versichern konnte. Und auch die nette Story um den Namen für Baby Awesome fand ich süß, sie war nicht wirklich unheimlich wichtig, aber da ich davon ausgehe, dass die kleine Clara nächste Woche das Licht der (Fernseh-)Welt erblickt, war es doch auch gut, hier noch ein wenig Zeit mit Ellie und Devon zu verbringen.
Cindy Scholz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Chuck Versus the GobblerErstausstrahlung (US): 24.01.2011
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Milan Cheylov
Drehbuch: Craig DiGregorio
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