Bewertung

Review: #4.19 Chuck gegen den Killer

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Chuck
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Puh, habt ihr den Stein von meinem Herzen plumpsen hören? Direkt nachdem ich #4.19 Chuck Verus the Muuurder gesehen hatte, denn nachdem mich die letzte Folge so frustriert hatte, beweist man diese Woche, dass die Show zwar immer noch weit von alter Genialität entfernt ist, aber doch noch in der Lage, mich für 42 Minuten gut zu unterhalten. Wir befinden uns zwar weiterhin in der Mittelmäßigkeit, die, sobald sie nach unten ausschlägt, alle Zweifel, Fehler und falschen Entscheidungen im Rahmen der Serie, an die Oberfläche spült. Aber solange man wie hier leicht über dem Durchschnitt bleibt, ist zumindest vorerst alles in Ordnung.

Das "Chuck" sich irgendwann am Konzept einer Mörder-Mysteriums-Episode à la Agatha Christie versuchen würde, war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Mit dem abgeschlossenen Set des Castle hat man dafür auch ideale Vorraussetzungen. Und wie in einem ordentlichen Krimi verhält sich auch hier der Aufbau des Rätsels, so wie es sich gehört. Eine Gruppe an Verdächtigen wird eingeführt, die offensichtliche Täterfigur (Bentley) ist natürlich nicht der Mörder und am Ende irgendwie sogar der Held, und einer nach dem anderen werden die Verdächtigen ausgeschaltet bis nur noch zwei Möglichkeiten übrig bleiben. Das war alles sicherlich wenig innovativ und auch die Ausführung kam nicht übers Mittelmaß hinaus, aber dennoch hat man die Chance genutzt, bei der Gelegenheit ein paar witzige Seitenhiebe auf die Serie an sich einzubauen, für die ich durchaus immer zu haben bin. Angefangen bei den klischeehaften Kandidaten fürs nächste Intersect, die alle für sich wirklich sehr lustig waren. Am besten war dabei natürlich Brody, seines Zeichens Chuck in Reinkultur (mit dessen altem Klingelton aus Staffel 1) und natürlich dem Namen, der an die alten Zeiten erinnert, als alle meinten, Chuck wäre lediglich eine Reinkarnation von Seth Cohen, der bekannter Weise von Adam Brody gespielt wurde. Aber auch die Seitenhiebe auf Lewis mit dessen albernem Akzent und Josie mit ihrer übertriebenen Emotionalität haben mich durchaus amüsiert. Dass am Ende Damien sich als Täter herausstellt, der einem von den Kandidaten als Zuschauer von Beginn an am sympathischsten war, ist eigentlich nach den Gesetzmäßigkeiten des Genres nur folgerichtig.

Auf charakterlicher Ebene dient der Mörderplot aber dazu, Chuck als Anführer des Teams wachsen zu lassen und sich der ihm gestellten Verantwortung anzunehmen. Dieser Aspekt der Episode war wirklich gelungen, besonders in der Szene am Ende, als das Team den Tag ausklingen lässt. Team Bartowski war immer der Kern der Serie und ich bin sehr zufrieden damit, dass man dies nun wieder einmal bewusst in den Vordergrund rückt. Und man hat auch die Tatsache, dass der Zuschauer natürlich von Anfang an weiß, dass weder Chuck, Casey noch Sarah der Mörder sein kann, gut eingebaut und zur Zielscheibe einiger witziger Sprüche gemacht. Neben den vielen Anspielungen auf die Natur der Show als Popkultur-Parodie, durch Morgans Befragung der Kandidaten in diesem Bereich, zählt dies für mich zu den Highlights der Episode.

Nun könnte man natürlich argumentieren, dass man sich beim Aufbau dieser speziellen Folge selber ein Bein stellt, indem es nie wirklich gelingt, über die mysteriösen Todesfälle und die beengte Atmosphäre wirklich Spannung im Suspense-Sinne aufkommen zu lassen. Und ich kann dieses Argument wirklich nicht von der Hand weisen, "Chuck" hat auf dem Gebiet des Spannungsaufbaus in den Fall-der-Woche-Elementen schon immer seine Probleme gehabt, aber dennoch ist eine unterhaltsame und witzige Episode dabei herausgekommen, und das ist das Mindeste, was ich von der Serie erwarte. Auch der Buy More vs. LargeMart Nebenhandlungsstrang war wieder einmal amüsant. Zwar hat Big Mike am Ende völlig Recht, es war nichts weiter als ein kleiner Spaß mit dem ewigen Rivalen. Aber im Zuge dessen hatte ich doch immer wieder ein ordentliches Lächeln im Gesicht, nicht zuletzt dank Kevin Bacon, dem süßen kleinen Schwein, auf dessen Konto meine beiden Lieblingsszenen der Folge gehen: Der epische Grunzer-Austausch zwischen Casey und Kevin Bacon und die Explosion samt fliegendem Schwein, direkt in Chucks Arme.

Was die Nebenhandlung um Ellie und Orions Computer angeht, so bin ich in erster Linie froh, dass man ihr damit endlich einmal wieder eine eigenständige Storyline gibt. Ich könnte zwar meinen Kopf gegen die Wand hauen, wenn ich sehe, wie ihr Bruder und ihr Ehemann versuchen, sie vor dem Übel der Welt zu schützen, indem sie ihr einfach einmal alle wichtigen Informationen vorenthalten. Das ist wieder einmal der Aspekt der Serie, der im Umgang mit Ellie immer wieder zu schierer Verzweiflung meinerseits führt. Es ist einfach nur total bescheuert, dass man sie selbst immer wieder so irrational und auch egoistisch darstellt, dass es niemandem in den Sinn kommt, dass Chuck ihr einfach nur mit klaren, ehrlichen Worten darlegt, was der Agentenjob und sein Dasein als Intersect für ihn, seine Verantwortung den Menschen und dem Land gegenüber und auch als Vermächtnis für Stephen bedeutet. Und nun dreht man diese Idiotie in die andere Richtung, man erklärt uns Ellies Talent und Intelligenz und lässt ihre Verwandten sie geradezu behandeln wie ein kleines Kind. Ich finde es einfach nur furchtbar, wie man offensichtlich durch die Entscheidung, Ellie als Einzige immer im Dunklen über den Agentenaspekt der Show zu belassen, ihre Integrität opfert. Und deshalb hoffe ich inständig, dass man sie im Rahmen der aktuellen Handlung über Orions Computer, ihrem Dasein als Agent X (was auch immer das bedeuten mag) und dem klaren Tisch, der im Zuge dessen eigentlich kommen muss, endgültig und ein für alle mal in diesen Teil der Serie einbindet. Ich könnte auch damit leben, wenn es nur per Zufall passiert (auch wenn ich ein ehrliches Gespräch von Chuck dem klar vorziehen würde), Hauptsache es passiert und zwar so bald wie möglich. Einige Aspekte in der heutigen Folge haben ja den Eindruck erweckt, Ellie könnte der nächste Kandidat fürs Intersect werden, wobei ich persönlich aber so eine Art wissenschaftlicher Berater zu Chucks Superspion bevorzugen würde. Alles in allem ein Aspekt, auf den ich mich trotz der störenden Aspekte momentan in der Zukunft freue.

Apropos Zukunft, beim nächsten Mal geht es dann wohl wieder gegen die Volkoffs. Ich bin gespannt, ob es dann auch zu einem Wiedersehen mit Alexei kommt, den man ja schließlich in kluger Voraussicht am Leben gelassen hat. Vivian ist meiner Ansicht nach bisher noch nicht der charismatische Gegenspieler wie ihr Vater, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Sie ist definitiv besser als Robin Givens, die heute hoffentlich die Serie verlassen hat. Nicht einmal Brandon Routh war so fehlbesetzt, wie sie als Captain Bentley.

Zieht man ein Fazit unter diese Episode von "Chuck", dann fällt es deutlich besser als noch letzte Woche aus. #4.19 Chuck Versus the Muuurder ist eine solide Folge mit amüsanten Szenen und netten Charakterentwicklungen. Da ich in meiner Bewertung der Show im Nachhinein betrachtet aber oftmals zu gnädig war, was die Punkte angeht, erhält sie von mir gute sechs davon. Das ist mit zwei Dritteln der Gesamtskala immer noch ein ordentlicher Wert, aber für Belohnungen oberhalb des Durchschnittes muss man sich in Zukunft schon ein wenig mehr anstrengen.

Cindy Scholz - myFanbase

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