Bewertung

Review: #2.23 Für eine Handvoll Paintballs

They dit it again!

Once upon a time… eines Tages vor langer Zeit, da war einmal eine Comedy-Serie die sich mit viel Humor, liebe zum Detail und talentierten Köpfen vor und hinter der Kamera, einen treuen Anhängerkreis eroberte. Und dann kam Paintball und offenbarte die wahren Ambitionen, die in der Show verborgene Genialität und den Mut, der dahinter steckte und nichts war mehr wie zuvor. Danach jagte man dem Ruhm und die Frische von #1.23 Modern Warfare und versuchte auf immer wieder neue Art und Weise, den Funken dieser Initialzündung einzufangen. Oft gelang dies, die Beweise dass "Modern Warfare" keine Eintagsfliege war, sind weit über die 2. Staffel der Serie verstreut, aber den wahren Beweis trat man an, indem man nun wieder versucht den Geiste des Painballs zu wecken.

So viel hätte schief gehen können, es hätte der Anfang vom Ende sein können und ich gebe zu, würden meine Füße in den Schuhen von Dan Harmon stecken, ich hätte nicht den Schneid gehabt, den Zauber der Painball-Episode anzutasten. Aber ich bin nicht Dan Harmon und das ist gut so. Denn wie genial war bitteschön #2.23 A Fistful of Paintball? Mit genau dem richtigen Maße geht man wieder das große heilige Thema der Serie an, und natürlich ist dieses Doppelfolge zum Finale der 2. Staffel eine direkte Fortsetzung des Originals, aber mit einer soweit abgewandelten Herangehensweise, dass sie trotzdem frisch und neu erscheint. War "Modern Warfare" noch eine Mischung aus diversen Action-Klassikern und als solche eine genaue Studie jenen Genres, setzt man den Fokus hier "lediglich" auf die Sergio-Leone-Spaghetti-Western. Die Hommage ist in ihrem Ausmaß kleiner angelegt (aber natürlich in den Details und der Umsetzung ähnlich beeindruckend), dafür ist dieses Mal Paintball wirklich der Kulminationspunkt der Staffel und bringt Charakterkonflikte endgültig zum Kochen, die bereits übers ganze Studienjahr am Köcheln sind. Da ist natürlich zu allererst Pierces Antagonistenrolle, sowie Annies Erwachsenwerden bilden den akzentuierten Fokus dieses ersten Teils des Finales.

She is pretty awesome today

…aber absolut. Annie als Heldin der Geschichte war einfach nur perfekt. Sie war tough, sie war atemberaubend, sie war sexy ohne Ende und sie war der emotionale Fixpunkt. Ihre Enttäuschung über Pierce und der daraus resultierende Showdown waren die Triebfeder der Geschichte und es war die richtige Wahl, sie hier so in den Mittelpunkt zu rücken. Es erscheint völlig schlüssig, dass sie die letzte ist, die Pierce wirklich in der Gruppe haben möchte und natürlich ist es für sie besonders bitter, seinen Verrat zu sehen. Und um noch mal darauf zurückzukommen, Alison Brie hat diesen Part einfach nur gerockt. Vom ersten Auftauchen zur Rettung Neils, über ihre coole Einlage den Cheerleadern gegenüber, bis zu ihren sexy Momenten mit dem Black Rider. Und was dieser mir auch noch einmal vor Augen geführt hat, ist, dass ich über Jeff und Annie als Paar definitiv hinweg bin. Was ich mir für die Zukunft wünsche, ist einen neuen Mann in Annies, mit dem sie dann heiße Blicke austauschen kann.

Der Fokus auf Annie hat zwar die anderen Mitglieder der Gruppe etwas in den Hintergrund treten lassen, aber ich bin mir sicher, die bekommen im zweiten Teil des Finales noch ihren Platz im Scheinwerferlicht, denn entgegen unserem letzten Paintball-Spiel sind zum jetzigen Zeitpunkt alle noch dabei. Denn es war letztes Jahr doch sehr schade, dass gerade Annie und Troy so früh ausgeschieden sind.

You've kind of acted like a villain this year.

Kommen wir also zu Pierce, dessen Verhalten nun bereits so lange für Aufruhr sorgt, nicht nur bei den Fans der Serie, sondern auch innerhalb der Gruppe selbst. Viel hängt jetzt natürlich noch davon ab, wie dieses Problem in der nächsten Folge wirklich aufgelöst wird, aber was #2.23 A Fistful of Paintball klargemacht hat, ist das man sich über die Ausmaße der Thematik vollkommen im Klaren ist. Es ist mittlerweile schon fast egal, ob Pierce so wurde, weil er von der Gruppe außen vor gelassen wurde, oder ob er außen vor gelassen wurde, weil er ist wie er ist. Sein vorgetäuschter Herzinfarkt am Ende, der sowohl durch die lakonische Reaktion seiner Freunde (?) als auch der schockierten des Black Riders wunderbar vorgeführt wurde, zeigt wie weit es mit ihm gekommen ist. Und es ist sicher kein Zufall, dass alle Kernmitglieder der Gruppe über ihre Karten-Spitznamen vorgestellt wurden. Das hat natürlich einen logischen Grund (Pierce war beim entscheidenden Kartenspiel nicht anwesend, da es ja um ihn ging), hat aber sicher auch eine Bedeutung auf höherer Ebene.

Überhaupt war die Story, rund um Pierces Antagonistenstellenwert, die vorangehende Entscheidung per Karten und die Art und Weise, wie man diese in den Verlauf der Episode eingebaut hat, äußerst gelungen. Sie hat inhaltlich großartig funktioniert und sich genial ins Western-Flair eingefügt. Ein weiterer Grund, warum ich zuversichtlich und voller Vertrauen bin, dass das Evil-Pierce-Problem zufrieden stellend gelöst wird, ist die Tatsache, dass Chevy Chase als böser Bürgermeister der Westernstadt mal wieder gezeigt hat, was er drauf hat. Es ist aber auch zu verführerisch, mit ihm diesen Weg zu gehen und in den Momenten, wo er diese fiese Seite an sich voll ausspielen darf ist mir vollkommen klar, warum Dan Harmon sich dafür in Staffel 2 entschieden hat.

You think you're good-looking, but you're not. You're average. You're just an average-looking guy with a big chin.

Oh Jeff, glaub mir, du lagst noch nie so falsch wie in diesem Falle. Denn am Schwarzen Reiter, beziehungsweise Josh Holloway ist nun wahrlich nichts normal. Er ist schlichtweg der Inbegriff von lebendem Sex-Appeal ("He's really good-looking. I mean network TV good looking.") und ich versuche mich ja schon zurückzuhalten (ich will ja schließlich meine männlichen Leser nicht verschrecken, wobei die sich mit Alison Brie hier ja nun wahrlich nicht zu beschweren brauchen), aber es muss an dieser Stelle einfach erwähnt werden, wie genial dieser gesamte Auftritt Josh Holloways als Black Rider war. Nun weiß der treue "Lost"-Fan schon seit längerem, dass er mehr kann als nur gut auszusehen, dass sich hinter der Fassade des Schönlings mit den tollen Grübchen und dem markanten Kinn (sorry, ich hör gleich auf), ein sehr talentierter Schauspieler verbirgt, der in seiner Inselzeit ohne Probleme den Schwergewischten Terry O'Quinn und Michael Emerson ohne Probleme Paroli bieten konnte. Aber hier kann er auch noch einmal zeigen, wie komisch er ist. Denn sein Stimmungsumbruch, nachdem er aus dem Spiel war, war einfach nur Klasse, bis hin zu den Coldplay-Tickets.

Free ice cream and that one guy having a heart attack aren't the only surprises this year!

Es gibt noch so viel zu sagen, und das bei einer 22-minütigen Folge einer Sitcom, die außerdem lediglich der erste Part eines Zweiteilers ist. Damit dies hier nicht vollkommen ausartet, noch ein paar Dinge aus der Pistole geschossen:

  • Natürlich glaubt Dean Pelton daran, dass er das Paintball-Spiel dieses Jahr kurz und knackig halten kann. Und natürlich geht dieser Plan gehörig nach hinten los. (" What kind of ice cream company DOES this?")
  • Und apropos, hinter allem steckt das City College, oder? Wer sonst? Wobei ich mich ja schon frage, wer wirklich in dem Eiskostüm steckt, meine Top-Kandidaten: Professor Slater oder Professor Bauer. Oder doch jemand ganz anderes? Und wie geil ist es bitteschön, einen Paintball-Krieg auf Leben und Tod, angezettelt von einer lebensgroßen Eistüte, zu haben.
  • Josh Holloway konnte natürlich nicht weg, ohne mindesten einmal "Sonofabitch" zu grummeln und auch ein paar Sawyer-typische Spitznamen sind dabei herumgekommen: "bean allergy, you blew it."
  • Großartiger neuer Vorspann, ebenso wie all die vielen Kleinigkeiten die visuell die Western-Optik transportiert haben, sowie die Musik, wieder einmal eine Hommage mit viel Liebe zum Detail und zur Vorlage durchgeführt vom "Community"-Team.
  • Nächste Woche dann "Stars Wars", oder wie deutet man die Uniformen der neuen Gegner? Wie auch immer, ich kann es kaum erwarten.
  • " Look, I don't name people, Annie! I'm a deputy. I deputize." Oh, Troy, auf dich ist doch verlass. Ebenso wie auf deine kindlich-geniale Freude beim Anblick deines besten Freundes.

I hear he has more paint than a French kindergarten.

Damit belassen wir es fürs erste dabei, bis wir nächste Woche mit dem zweiten Teil des großen Paintball-Spieles und #2.24 For a Few Paintballs More zurückkommen. Bis dahin gibt es nur noch drei Dinge anzumerken:

1. Warum muss man jetzt noch eine Woche warten?

2. Mehr Josh Holloway!

3. 9 Punkte

Cindy Scholz - myFanbase

Die Serie "Community" ansehen:


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