Bewertung

Review: #2.24 Für ein paar Paintballs mehr

Mit #2.24 For A Few Paitballs More bringt "Community" seine in kreativer Hinsicht äußerst erfolgreiche 2. Staffel zu einem runden und befriedigenden Abschluss. Der zweite Teil des großen Paintball-Staffelfinales orientiert sich dabei viel mehr als der erste Teil am großen Vorbild #1.23 Modern Warfare. Ähnlich wie diese Kultfolge der Serie liefert man hier auch eine groß angelegte Actionparodie, zwar mit einem leichten Fokus auf die diversen "Krieg der Sterne"-Filme (mitsamt dem passenden Vorspann), aber man treibt es dabei nicht auf die Spitze (frei nach dem Motto "let's not draw this out...") und driftet gegen Ende eher in Richtung einiger Kriegsfilme ab. Zwar ist das Problem der Wiederholung hier wesentlich präsenter ("Sequels are almost always disappointing") als in #2.23 A Fistful of Paintball und ich würde sowohl den direkten Vorgänger als auch die Paintball-Folge aus Staffel 1 qualitativ über dieser hier einordnen, dennoch ist das Finale als solches unglaublich zufrieden stellend. Denn es bringt die Staffel zu einem schlüssigen Ende, verfolgt alle offenen Handlungsstränge und bringt diese zu einem logischen Abschluss. Daneben werden auch noch ein paar kleinen Dinge aufgeworfen, auf die man in Staffel 3 eingehen will, wenn man möchte.

Ganz vorne auf der Liste der Themen, die im Finale behandelt werden müssen, ist natürlich Pierce' Platz in der Lerngruppe. Und man hat dafür eine sehr gute Lösung gefunden. Einerseits hat er sich durch sein Handeln in dieser Folge in gewisser Weise wieder rehabilitiert, außerdem hat er eine durchaus schlüssige Erklärung für sein Verhalten abgeliefert (mitsamt der Überraschung, dass Pierce schon seit zwölf Jahren nach Greendale geht) und trotzdem war das Ende nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen. Der kleine Cliffhanger, der Pierce' Schicksal als Mitglied der Gruppe offen lässt, gefällt mir richtig gut. Denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Serie diese Entscheidung nicht gleich wieder rückgängig macht und Pierce in Staffel 3 sogar als richtigen Antagonisten aufzieht. Egal wie man es wirklich realisieren wird, das Ende ist keines, von dem man auf Anhieb weis, dass es in der ersten Episode der neuen Staffel sofort wieder rückgängig gemacht wird.

Neben Pierce sind aber auch noch einige andere Themen angesprochen wurden, die Konkurrenz zwischen Jeff und Troy um die Führerrolle, die man ja durchaus auch schon einige Male zuvor hatte, Shirley und Britta sind die fast letzten Studenten auf dem Kampffeld, und natürlich der ewige Rivale City College. Dass dieses hinter dem Komplott steckt, war ja eigentlich klar, dennoch war ich auch ohne eine große Überraschung in der Richtung zufrieden mit dieser Auflösung. Und die arme Annie fühlt sich wieder einmal zu einem Mann hingezogen, der diese Anziehung gleich danach wieder ablegt. Das Techtelmechtel zwischen Annie und Abed bzw. Han Solo war für mich der überraschendste Aspekt des Finales, aber ich könnte mich damit durchaus anfreunden. Natürlich will ich nicht, dass die Serie zu sehr in die romantische Schiene abrutscht und schließlich hat man uns ja auch mehrfach klar gemacht, dass man alles andere als derartige Absichten hat. Aber für mich macht eine Beziehung zwischen Annie und Abed erstaunlich viel Sinn, natürlich ist die Frage, inwieweit Abed dazu wirklich in der Lage wäre. Aber das wäre eine Romanze innerhalb der Gruppe, die die Grunddynamik nicht komplett bedrohen würde. Das muss man jetzt nicht gleich mit vollem Karacho angehen, aber kann man ja durchaus für später in der Hinterhand behalten. Alison Brie und Danny Pudi haben die Chemie dazu, aber das wissen wir ja schon seit der berühmten Don-Draper-Szene aus #1.17 Physical Education.

Um noch einmal vom reinen inhaltlichen Aspekt der Episode fort zu kommen: Sie war natürlich auch wieder unheimlich witzig mit unzähligen coolen Sprüchen, toll inszenierten optischen Sequenzen und die Tatsache, dass die Serie ein durchaus beachtliches Repertoire an wiederkehrenden Figuren aus Greendale vorweisen kann, ist eine der Stärken der Show. Hier steht Magnitude noch einmal im Rampenlicht (samt Selbstopferung, dramatischer "Sterbeszene" und berühmten letzten Worten "Pop.." – "Pop what?"), Leonard ist ständig dabei, Garrett bleibt im Lüftungsschacht stecken, Vicki treibt den Angriff mit einem martialischen Schlachtruf an und selbst Qendra aus Staffel 1 feiert ihr Comeback. Es ist einfach eine unheimliche Bereicherung für eine Show wie "Community", wenn das Geschehen in einer reich bevölkerten Welt spielt und mittlerweile hat man es durchaus eindrucksvoll geschafft, dass es weniger um die Leute der Lerngruppe geht, als um das Geschehen in Greendale im Allgemeinen. Und das verrückte Community College ist einer dieser fiktiven Orte wie die "Cheers"-Bar oder das "Central Perks"-Cafe geworden, an denen man als Zuschauer gerne wöchentlich seine Zeit verbringt.

Die Abschlussfolge der Staffel ist dafür wieder einmal ein gelungenes Beispiel, sie ist nicht solch ein Geniestreich wie die beiden Paintball-Folgen zuvor, aber dennoch 20 Minuten tolle Unterhaltung voller Witz, Herz und Charaktermomenten für alle wichtigen Protagonisten, die man so den Sommer über gut in Erinnerung behält.

Cindy Scholz - myFanbase

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