Bewertung

Review: #5.13 Emotionale Komponente

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Schade, vom Finale der insgesamt doch wirklich guten fünften Staffel von "Community" hatte ich mir doch etwas mehr erhofft. So war die Episode #5.13 Basic Sandwich doch leider nur eine eher durchschnittliche Folge der sonst so einfallsreichen Serie, die leider in ihren Ideen und auch in Sachen Humor weit hinter den selbst vorgeführten Maßstäben zurückblieb. Das ist alles kein Beinbruch, wenn wir "Community"-Fans im Mai eine weitere, dann wohl endgültig finale Staffel der Serie zugesprochen bekommen. Die Chancen dafür stehen auch gar nicht so schlecht, schließlich rührt das produzierende Studio Sony im Hintergrund auch schon dezent die Werbetrommel für einen abschließenden Film des Spektakels. Aber sollte sich "Community" wirklich mit diesem eher halbherzigen Finale von seinen Fans verabschieden, wäre das wirklich äußerst schade.

Letztendlich ist das Problem dieser Folge, dass sie zu austauschbar und wenig einzigartig ist. Es wirkt ein wenig, als wären den Autoren für das Ende der Staffel die Ideen ausgegangen, beziehungsweise die Zeit, um die zwei vernünftigen, aber sehr rudimentären Grundkonzepte, rund um die Rettung von Greendale und die Meta-Referenz auf Sitcom-Serienfinale im Allgemeinen wirklich fein auszuarbeiten und durch eine spezifische Umsetzung zu etwas Besonderem zu machen. Hier war es eher so, das man ein paar Ideen - etwa den Gründer von Greendale als Einsiedler unter dem Campus und die diversen Kommentare zur Natur einer TV-Serie - als Einzelkonzepte aneinandergeklatscht hat, die hatten aber viel zu wenig miteinander zu tun, als dass sie eine echte Wirkung entfalten konnten.

Und da wären wir wieder bei dem Punkt, dass das einfach nur schade ist. Denn eigentlich hat gerade von "Community" die Idee, sich den Eigenheiten des Seriengeschäfts zu widmen, durchaus Potential. Aber es hat am Ende der tiefere Bezug zu den Charakteren gefehlt, beziehungsweise ist man nur auf die Idee gekommen, das alte und ausgeleierte Dreiecksproblem zwischen Britta, Jeff und Annie wieder aufzuwärmen. Damit hat man hier aber nur erreicht, dass aufgezeigt wurde, wie ausgeleiert und einfallslos es von einer Serie ist, im Zweifelsfall wieder auf alte Shipper-Strukturen zurückzugreifen. Das ist an und für sich sicher auch eine Leistung und war wohl auch bis zu einem gewissen Prozentsatz so beabsichtigt, aber das trägt als Konzept bei weitem keine derartig wichtige Episode wie ein Staffelfinale mit dem Potential, als Serienfinale zu enden.

Sicher hat es auch geschadet, dass #5.12 Basic Story und #5.13 Basic Sanwich nicht als Doppelfolge ausgestrahlt wurden. Im Duo hätten nicht nur Zitate wie das zur "The Office"-Folge mehr Sinn gemacht, sondern ich bin auch überzeugt davon, dass die Leitideen rund ums Fernsehmachen besser ineinander übergegangen wären. Aber auch ohne dieses Handicap gäbe es hier noch einiges auszusetzen. Ich habe beispielsweise ein großes Problem damit, dass sowohl Shirley als auch Hickey hier viel zu kurz kamen, und besonders im Bezug auf Shirley kann ich dafür keinerlei Entschuldigung zulassen. Dass die Serie immer weniger weiß, was sie mit Shirley anfangen, soll ist schon lange klar. Aber hier hat man es ja nicht einmal versucht, und ich empfand es schon als eklatanten Fehler, dass sie im Keller bei Jeffs großem Moment nicht dabei war.

Es bleibt mir einfach zu wenig übrig, an das ich mich in dieser Folge gerne und mit guten Gefühlen zurückerinnern mag. Dabei war das Gesehene nun auch nicht offensiv schlecht (wie man es von einigen Aspekten des "gas leak year" behaupten kann), aber es war einfach zu belanglos und langweilig. Die Idee des Schatzes hat bei mir zumindest nie wirklich gezündet. Und dafür, dass man die ganze Zeit für den Erhalt von Greendale gekämpft hat, war es irgendwie zu unspezifisch, für was sich dieser Einsatz eigentlich lohnt. Die Atmosphäre des Campus spielte dafür eine zu geringe Rolle, die Nebencharaktere haben bis auf Star-Burns alle leider gefehlt, und auch die Freundschaft zwischen den Protagonisten wurde zwar angesprochen, aber leider an keiner Stelle deutlich gemacht.

Als einziger Aspekt hat mich hier wirklich die Selbstreferenz überzeugt, nur ist das ohne einen emotionalen Kern leider einfach zu wenig. Auch der wirklich großartige End Tag kann es dann leider nicht mehr rausreißen. Ich hoffe nun für eine potentielle sechste Staffel, dass man das Ende dann wirklich festmacht und so die Charaktere auch bewegen und verändern kann. Dann sind durchaus noch einige Geschichten zu erzählen. Ohne solchen Mut zu dauerhaften Veränderungen, befürchte ich fast, hat "Community" seinen Zenit leider überschritten.

Cindy Scholz - myFanbase

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