Bewertung

Review: #6.02 Rasenmäher-Wartung und postnatale Pflege

Foto: Keith David, Community - Copyright: Trae Patton/Yahoo/Sony Pictures Television
Keith David, Community
© Trae Patton/Yahoo/Sony Pictures Television

Erst einmal das Wichtigste vorab: Ich habe bei #6.02 Lawnmower Maintenance and Postnatal Care schallend gelacht, und das nicht nur einmal. Der Anblick von Dean Pelton in seinem albernen Rüstzeug für sein virtuelles Realitätsspielzeug war einfach zu komisch, und auch beim wiederholten Einblenden des im Prinzip immer wieder gleichen Gags konnte ich nicht anders, als über Jim Rashs Schauspiel mit vollem Einsatz herzhaft zu lachen. Gepaart mit Joel McHales und Paget Brewsters ungläubigen Reaktionen und später auch noch mit Keith Davids kurzem Eingreifen - seinem komödiantischen Talent und vor allem seiner großartigen Stimmlage sei Dank - war jede Szene dieses Plots für mich ein Gewinn. Aber auch Gillian Jacobs hat mich einige Male ordentlich zum Lachen gebracht. Und dennoch ist hier genau der Effekt eingetreten, den ich vor dieser Staffel vermutet habe: Ich habe über die Feststellung hinaus, dass dies eine lustige Episode einer lustigen Serie ist, nicht viel Substanzielles zu sagen.

Wenn man mal davon absieht, dass wir hier bei myFanbase ungerne Reviews veröffentlichen, die aus drei kurzen Anstrichen bestehen, in denen wir bloß die witzigsten Momente einer TV-Folge aufzählen, ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Es zeigt nur, dass "Community" dort angekommen ist, wo so viele andere Comedyserien unweigerlich landen: Sie bieten eine halbe Stunde lockere Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.

Zwar gibt man sich in dieser Episode durchaus Mühe, auch Handlung und Charakterentwicklung zu integrieren, doch zu beiden substanziellen Plots gibt es letztlich nicht viel über das Gesehene hinaus zu ergänzen. Brittas Storyline, die sich um die Fragen des Erwachsenwerdens und die Probleme mit den alltäglichen Veränderungen drehen, sind schon so oft innerhalb dieser Serie dagewesen, und genau deshalb weiß man, dass die errungenen Erkenntnisse keinerlei bleibende Wirkung haben werden. Es ist nicht unüblich in Sitcoms, dass Charaktere über Jahre gezwungen sind, sich so wenig wie möglich zu verändern, denn sonst würden sie ihre Daseinsberechtigung innerhalb der Serie verlieren. Das Problem bei "Community" ist, dass es das Thema Mut zur Veränderung und das offene Herangehen an neue Herausforderungen seit Jahren zum Leitthema hat, sich die Figuren aber eben dennoch kaum merklich ändern. Dan Harmon & Co. möchten eben gerne Geschichten erzählen, die durchaus auch im realen Leben verhaftet sind, aber man praktiziert dies an Figuren, die aufgrund ihres Daseins in einem der Stasis verhafteten Genre dieses nicht wirklich nachleben können. Das mag für einige auch sicher funktionieren, aber ich als Zuschauerin habe mich in den sechs Jahren, die die Serie nun existiert, und auch in den vier bis fünf seit ihrer absoluten Glanzzeit, verändert. Ich habe Dinge dazugelernt, ich habe meinen Horizont erweitert und ich sehe die Welt mit anderen Augen. So eben auch "Commmunity".

Da funktioniert in meinen Augen eine eher irreale Handlung wie die indirekte Einführung des zweiten neuen Charakters Elroy Patashnik über Dekan Peltons Abdriften in dessen virtuelle Realität schon viel besser. Das Szenario ist derart abstrus, dass man gar nicht erst auf die Idee kommt, dieses ins echte Leben zu übertragen und so kann man einfach die großartige Performance der Darsteller genießen. Viel hat man nun zwar von Keith David noch nicht gesehen, aber das Wenige war durchaus witzig. Zumal ich dank seiner Arbeit in "Enlisted" keine Sorgen habe, dass er sich in einer Sitcom etablieren kann.

Bei Paget Brewster bin ich mir da noch nicht ganz so sicher. Das liegt sicher auch daran, dass ich das letzte Mal mit ihr etwas zu tun hatte, als sie noch Joey und Chandler so sehr entzweite, dass letzterer in eine Kiste zog, aber auch an ihrer bisherigen Funktion als normale Figur zwischen all den Verrückten im "Community"-Ensemble. Wie ich bereits mehrfach versucht habe zu beschreiben, ist "Community" in meinen Augen umso lustiger, je weiter es sich eben von dieser Normalität entfernt.

Mit einer Ausnahme, und die lautet Benjamin Chang. Je weniger Worte wir über dessen Auftritte hier, aber auch schon in der ersten Folge der Staffel verlieren, desto besser. Ken Jeong mag ein witziger Mann sein, aber Chang ist es einfach nicht. Mittlerweile kann ich mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich ihn einmal wirklich lustig gefunden habe.

Cindy Scholz - myFanbase

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