Bewertung

Review: #2.03 Schmerzhafte Trennungen

Dies ist bisher mit Abstand die verwirrendste Episode von "Defiance", die einen ganzen Kübel neuer Puzzleteile über uns ausschüttet, aber leider keine Anleitung, wie wir diese zusammenzusetzen haben. Irisas Opfer sind gar nicht tot, bzw. bleiben nicht tot, sondern bekommen eine Art metallische Ranke eingepflanzt, die sie heilt und die sie dann an andere Menschen und Außerirdische weiter geben. Sukar liegt nicht mehr im Koma und bekommt auch die Ranke eingepflanzt. Dann sind da noch die Flashbacks, die uns 3000 Jahre in die Vergangenheit auf das Raumschiff führen, das jetzt in den Minen versteckt liegt. Irisa war in einem früheren Leben an Bord, oder eine Vorfahrin von ihr war es, und wollte verhindern, dass die Erde terraformt wird. Die Menschheit ist also ca. 950 vor Christus einer Radikalkur ihres Planeten entgangen, die damals wohl ihre Auslöschung bedeutet hätte. Doch was hatte Irzu damit zu tun und was bezweckt diese (angebliche) Gottheit jetzt? Ist diese Ranke wirklich etwas Gutes, oder macht sie die Betroffenen nicht eher zu Sklaven? Irisa jedenfalls ist nicht mehr Herrin über ihr eigenes Leben und kann dieses nicht einmal mehr selbst beenden.

Wir wissen weder, wer oder was Irzu ist, noch, wie weit ihre Macht reicht. Wir sehen in dieser Folge, wie sie die Überwachungstechnik lahm legt, um Irisa zu decken. Vielleicht ist Irzu am Ende tatsächlich nichts anderes als Teil eines Computerprogramms des Raumschiffs, das durch die beiden Artefakte in Irisas Körper aktiviert wurde.

In diesem Zusammenhang finde ich Sukars Off-Screen-Auferstehung aus dem Koma offen gestanden etwas enttäuschend. Vermutlich war es Irzu, die ihn erweckt hat, aber warum erst so spät? Es scheint mir nicht so, als wäre Sukars Anwesenheit in der zweiten Staffel von Anfang an geplant gewesen. Da wurde ein bisschen nachjustiert, zu Lasten der wirklich interessanten Storyline um ihn in der ersten Staffel. In Season eins hat die Kombination aus religiösen Mysterien und fremdartiger Technologie wirklich gut funktioniert und für einige Überraschungen gesorgt, aber jetzt wird es zunehmend undurchsichtiger und abgehobener. An diesem Punkt in der zweiten Staffel sehe ich eine gewisse Gefahr, dass die Serie ihre gute Linie verliert und hoffe sehr, dass genau dies nicht geschieht.

Das zweite Großereignis in dieser Episode neben Irisas Erlebnissen ist Dataks Entlassung aus dem Straflager, die für Stahma und Alak einer Verurteilung gleichkommt. Stahma hat die süße Frucht der Emanzipation geschmeckt und will die Macht nicht wieder in die Hände ihres Mannes geben, der zudem weiß, dass sie seine Freilassung nicht wollte. Alak, den die Geschäfte der Familie bereits an den Rand seiner psychischen Belastbarkeit getrieben haben, will Datak nicht in der Nähe seiner schwangeren Frau Christie haben, was nur allzu verständlich ist. Die Szene im Bad am Ende dieser Folge, als sich die drei Tarrs beinahe gegenseitig ertränken, ist in jeder Hinsicht sehr ausdrucksstark. Das Baderitual der Castithaner, das im Hause Tarr sehr wichtig ist, war immer ein Ausdruck von Reinlichkeit und Erhabenheit. Nun verkommt dieses Sauberkeits-Zeremoniell zu einem schmutzigen Akt, in bildlicher und angesichts von Dataks schmuddeligem Äußeren auch in buchstäblicher Hinsicht.

Seine Freiheit verdankt Datak allein Doc Yewll, die darauf besteht, dass er als ihr Mann fürs Grobe mit ihr entlassen wird, wenn sie schon für Pottinger arbeitet. Datak steht jetzt in ihrer Schuld und ist vermutlich sogar abhängig von ihr, da sie ja Pottinger jeder Zeit überzeugen könnte, dass Datak wieder hinter Gittern gehört. So wie wir Datak kennen, wird er aber versuchen, sich aus dieser Lage zu befreien. Watch your Back, Doc!

Maret Hosemann - myFanbase

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