Review: #2.19 Schamlos
Schon mit dem lustigen Intro kündigt sich eine amüsante Folge an, die auch im weiteren Verlauf auf einem hohen Niveau bleibt und fast jeden Handlungsstrang ein wenig weiterspinnt.
"I don’t believe you." - "Parker I’m your mother. Mothers don’t lie to their sons. Now go wash your hands or Santa is not gonna bring you anything for christmas."
Ganz dem Titel der Episode entsprechende beginnt #2.19 Schamlos mit einem für Lynette sehr peinlichen Gespräch, da Parker wissen will, woher die Babys kommen. Die für uns sehr unterhaltsam inszenierte Diskussion zwischen Parkers Lehrerin und Lynette und auch Lynette und Parker sorgen auf jeden Fall für reichlich lustige Momente. Noch besser wird die ganze Geschichte, als Mrs. McCluskey ebenfalls mit in Parkers Wissensdurst hineingezogen wird und zu allem Überfluss mit einem Eis da sitzt, dass Parker ihr dafür angeboten hat, dass Mrs. McCluskey für ihn ihren Rock lüftet. Lynettes Blick und die verstörende Erkenntnis, die in ihr aufsteigt, sind urkomisch.
Da Mrs. McCluskeys trockener Humor sowieso immer wahnsinnig gut in Szene gesetzt wird, ist es wenig überraschend, dass die Autoren auch in dieser Episode wieder gekonnt darauf zurückgreifen. Obwohl mit dieser Geschichte darauf hingewiesen wird, dass die Scavo-Jungs langsam aber sicher der Pubertät entgegen schreiten, wird die Handlung an sich damit nicht sonderlich vorangetrieben, was aber der Balance von Scham nicht schadet, da die anderen Handlungen diese kleine Nebenstory gut ausgleichen.
"Andrew we can make this work. We just have to let go of our anger. " - "No."
Die Gerichtsverhandlung zwischen Andrew und Bree scheint in den ersten Minuten der Episode nun endlich thematisiert zu werden, wird dann aber durch das Auftauchen von Brees Vater und ihrer Stiefmutter unterbrochen. Da die beiden bisher noch nie erwähnt wurden und anscheinend keinen großen Anteil an Brees Leben haben (schließlich waren sie nicht einmal bei der Beerdigung von Rex anwesend), ist es nun um so überraschender, dass die beiden dann doch einen recht großen Einfluss auf Bree zu haben scheinen und ihr ohne viele Diskussionen klar machen können, dass Andrew von nun an bei ihnen leben soll. Anschließend wird uns erklärt, warum Brees Kontakt zu ihren Eltern etwas abgekühlt ist: das Verhältnis zu ihrer Stiefmutter ist nicht das Beste. Ob das wohl der Grund ist, weshalb Bree ein nach außen eher gefühlsarmer Mensch ist? Die Vermutung ergibt sich auf jeden Fall, man kann aber leider keinen tieferen Einblick in ihre Beziehung erhaschen, da Brees Eltern schon am Ende der Episode die Heimreise antreten und das ohne Andrew.
Sehr gewitzt hat Bree sich hier mit Justin zusammengetan und ihre Eltern "dezent" darauf hingewiesen, dass ihr Sohn homosexuell ist, was bei den beiden die Alarmglocken schrillen ließ. Ihr vorsichtiges Vortasten und die Ankündigung, dass sie Justin zum Essen eingeladen hat, werden von Andrew mit Skepsis aufgenommen. Anhand seines Gesichtsausdrucks bin ich mir nicht sicher, ob er bei seiner Mutter Hintergedanken erwartet oder selbst überlegt, wie er ihr als nächstes Schaden kann. Uns wird in dieser Episode erneut vor Augen geführt, wie kaputt das Mutter-Sohn-Verhältnis im Haus Van de Kamp ist, was einen guten Spannungsanreiz für die kommenden Episoden bietet, da hier alles auf einen großen Knall hinauszulaufen scheint.
"In the mean timy try not to steel any more Babys." - "Oh we just needed the one."
Der Traum vom Baby wird endlich wahr und Familie Solis kann die kleine Lilly vorläufig tatsächlich ihr eigen nennen. Das ständige hin und her der letzten Episoden scheint aber noch nicht abgehakt, da der biologische Vater des Kindes, ein minderjähriger Schüler, leider zur Zeit mit Partys beschäftigt ist und diese Entwicklung daher auf die finalen Episoden verschoben wird. Obwohl Gabys Wunsch nun in Erfüllung gegangen ist, schafft sie es erst nach einem kleinen Schock, sich voll und ganz auf die kleine Lilly einzulassen. Carlos hingegen ist nicht anzumerken, dass er nun endlich ein Kind hat, da er seinen regulären Arbeitsalltag antritt. Warum die beiden sich nicht auf die Kleine stürzen wird nicht thematisiert, aber ich vermute, dass bei beiden eine unterschwellige Angst besteht, ihr heißgeliebtes Baby nun doch noch zu verlieren. Diese leise Andeutung, die nicht offen ausgesprochene wurde, lässt uns alle mitbangen, ob die drei nun eine kleine Familie bleiben können oder das Glück von Familie Solis zum Staffelfinale hin doch wieder zerstört wird.
"You ripped the womans heart out. We would she want juice from you?"
Ach Susan, was soll nur aus dir werden? Dieser sehr männerabhängige Charakter braucht meiner Meinung nach ganz dringend einen Tritt in den Hintern. Das ständige Hin und Her mit Karl, Mike und Dr. Ron ist zwar immer recht unterhaltsam, schlägt aber auf die Dauer nicht mehr an. Nun lässt sie sich wieder von Karl überrumpeln und steigt mit ihm ins Bett, da ihr Exmann ihr erfolgreich vorgaukelt, dass er sich von Edie getrennt hat.
Karl macht seinem Ruf als Frauenheld wirklich alle Ehre und erntet mit seinem Verhalten bei mir irgendwie Sympathiepunkte, weil er nun mal ein Windhund ist, der nicht aus seiner Haut kann und auch mehr oder weniger offen dazu steht. Und obwohl die Autoren bei Susan ebenfalls versuchen, ihre kleine Männerschwäche auf die gleiche Weise zu unterstreichen, wie Karls Multitasking mit Susan und Edie, kommt es im Fall Susan bei mir nicht einmal halb so gut an. Es ist von vornherein viel zu vorhersehbar, dass es mal wieder nichts mit Karl wird und sie sich in die Arme ihrer Tochter rettet.
Fazit
Mit #2.19 Schamlos bieten uns die Autoren eine wirklich gute und solide Episode, die mich zwar in Bezug auf die Storyline um Susan nicht zufriedenstellen kann, aber das Gesamtbild wird dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt. Im Fall Bree und Gaby ist es sehr gut gelungen, die Entwicklung einen Schritt voranzutreiben und es ergeben sich ein paar kleine Fragen für die kommenden Folgen, wodurch man ihnen mit freudiger Erwartung entgegensieht. Obwohl sich im Hause Scavo nicht allzu viel getan hat, konnte mit Parkers Fragen nach den Bienen und den Blumen so einige Lacher eingebaut wurden, womit sich der positive Eindruck von #2.18 Unwiderstehlich halten kann.
Marie Florschütz - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Don't Look At MeErstausstrahlung (US): 16.04.2006
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2007
Regie: David Grossman
Drehbuch: Josh Senter
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