Interview mit Fran Kranz

Wir hatten die Möglichkeit ein Interview mit Fran Kranz zu führen, der in der brandneuen FOX-Serie "Dollhouse" die Rolle des Topher Brinks spielt. Erfahrt hier mehr über seine Person, seine Rolle in "Dollhouse" und wie ein typischer Tag am Set der Serie aussieht.

Wie immer findet ihr natürlich auch das Originalinterview bei uns. Folgt einfach diesem Link.

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1. Was hat dich an dem Konzept zur Serie "Dollhouse" so gereizt, dass du für eine Rolle vorgesprochen hast?

Ich wusste, dass "Dollhouse" ein großes Projekt ist, um dort vorzusprechen, und ich habe mich darauf gefreut. Ich kam gerade aus der TV-Serie "Welcome to the Captain", die abgesetzt wurde, also war ich auf der Suche nach Arbeit und als ich das Material gelesen habe, wurde ich noch aufgeregter, weil es originell, geheimnisvoll und sehr fesselnd war. Ich kannte Joss Whedons Arbeit nicht, als ich es las, aber nachdem ich den Part bekam, sah ich mir "Firefly" und "Serenity" an und wurde sofort ein großer Whedon-Fan. Irgendwie wurde ich eine Art Nerd, was die ganze Sache angeht, und obwohl ich ihn zuvor schon getroffen hatte, war ich später total erstarrt.

2. Wie kann man sich einen typischen Tag am Set vorstellen?

Das "Dollhouse"-Set ist das freundlichste und lustigste Set, auf dem ich je gearbeitet habe. Joss ist sehr loyal und ein großer Teil des Casts und der Crew hat zuvor bereits mit ihm zusammen gearbeitet. Der Prozess des Versuchs ein Ensemble aufzubauen und ein kreatives und kooperatives Umfeld zu schaffen, war also schon am ersten Tag geglückt. Wir waren zudem alle sehr aufgeregt und stolz über die Arbeit, die wir getan haben. Ich persönlich verbringe die meiste Zeit im Dollhouse, also sieht ein typischer Tag wirklich wunderbar aus, weil ich die ganze Zeit auf diesem schönen Set arbeite. Filmen kann eine lange Zeit in Anspruch nehmen, denn es geht eine Menge Arbeit in die Beleuchtung und den Aufbau der richtigen Einstellung, aber mit tollen Leuten und einer schönen Umgebung vergeht die Zeit wie im Fluge und du hast nur Spaß.

3. Das Set von "Dollhouse" ist sehr beeindruckend und sieht wie eine Wellness-Oase aus. Welchen Bereich magst du am liebsten und warum?

Das Set ist atemberaubend. Als ich es das erste Mal betrat, war ich absolut erstaunt und ich kann immer noch nicht das Lächeln aus meinem Gesicht wischen, wenn ich dort bin. Ich liebe es damit vor meiner Familie und meinen Freunden anzugeben und ich liebe es Leute zu beobachten, die es das erste Mal betreten. Häufig sehen Sets kleiner und einfacher aus im echten Leben, als sie es später im Film sind, aber das Dollhouse ist genau das Gegenteil. Während es auf dem Film schön aussieht, sieht es in echt noch größer und detaillierter und schöner aus. Mein liebster Bereich ist aber mein Büro. Es mischt sich mit dem schönen Stil des Spars, ist aber auch die jugendliche Programmierer-Region und er hat es dekoriert als wäre es ein Schlafzimmer oder ein Kinder-Spielzimmer. Da sind Spielzeuge, Videospiele, Dartbords, Süßigkeiten, aber da ist auch die Technologie und Computer und Monitore. Darauf aufbauend bleibt die Architektur mit dem dunklen Holz und den klaren Farbtönen die gleiche, aber die Wand, die in Richtung Hauptregion geht, ist komplett aus Glas, wie ein riesiges Beobachtungs-Fenster, um mitzubekommen, was die "Dolls" die ganze Zeit machen. Alles in allem ist Tophers Labor ein großartiges Zuhause für Widersprüche und Paradoxa. Es kombiniert die Kälte und unpersönliche Intelligenz der Technologie mit der Verspieltheit und Annehmlichkeit der Jugend. Es vermischt außerdem die Heiterkeit und Sicherheit des Spars mit dem Invasiven des Fensters, das dir das Gefühlt der Unsicherheit und des Beobachtet-Werdens gibt.

4. Du arbeitest nun mit Joss Whedon, einem Mann, der großen Einfluss auf das Fernsehen der späten 90er Jahre hatte. Mit wem würdest du noch gerne arbeiten - tot oder lebendig?

Zuerst einmal, Joss ist der Beste, mit dem ich je gearbeitet habe, und ich hoffe, dass ich weiter mit ihm arbeiten kann. Aber einige Filmregisseure inspirieren mich definitiv mehr als andere mit ihrem originellen Stil, der in der heutigen kreativen Welt oft zu selten ist. Mit Regisseuren wie Terrence Malick, Danny Boyle, Roman Polanski und Martin Scorsese zu arbeiten, wäre ein wahr werdender Traum. Und wenn er noch am Leben wäre, Kubrick. Aber wenn ich mit einer toten Person vor allen anderen arbeiten könnte, dann wäre es William Shakespeare. Seine Stücke und die Herausforderung sie zu spielen, haben mich dazu gebracht mich in die Schauspielerei zu verlieben. Ein Teil des Ensembles zu sein und damals im Globe oder Rose zu spielen, wäre der ultimative schauspielerische Traum.

5. Wie ist die Arbeit mit Eliza und Joss, die sich zuvor schon kannten?

Fantastisch. Eine gute persönliche und professionelle Beziehung vor dir zu haben, als Beispiel dafür wie sie beide es mögen miteinander zu arbeiten, hilft dir dich richtig zu verhalten und herauszufinden, wie eine erfolgreiche Beziehung zu den Leuten, mit denen du arbeitest aussieht. Sie arbeiten so hart und sind so gescheit, aber auch so kreative und lustige Menschen und wie sie dieses Gleichgewicht finden, ist bewundernswert und das Beispiel, dem man folgen kann auf dem Set. Es ist außerdem wunderbar komfortabel, Leuten zu haben, die sich schon vorher kannten. So oft dauert es bei Film und Fernsehen, bis die Leute einander kennenlernen, aber so viel wichtige Arbeit muss gleichzeitig geleistet werden. Bei Eliza und Joss war das nicht der Fall. Wir alle wurden sofort von dieser großartigen produktiven Geschwindigkeit beweckt, die ihre bestehende Leitung und Kameradschaft mit sich brachte.

6. Während der letzten Wochen gab es viele negative Gerüchte über die Serie. Wie hast du als Insider die kreativen Schwierigkeiten mitbekommen?

Ehrlich gesagt, als ein Schauspieler bist du nur ein Teil der Maschine, also hast du nicht die Möglichkeit oder Verantwortung herum zu sitzen und "bemitleidet mich" zu sagen oder zu schmollen. Du spielst nur deine Rolle so gut du kannst und bleibst konzentriert. Es ist absolut außerhalb meiner Kontrolle. Auf der anderen Seite haben wir es einfach nicht an uns herankommen lassen. Das Set oder die Stimmung der Darsteller und der Crew waren immer positiv. Wir haben das erneute Drehen des Pilots nur als eine weitere Episode und Möglichkeit angesehen, die Charaktere zu spielen und die Geschichte, mit einer reicheren und besseren Vorstellung davon, wer sie sind und was die Geschichte ist, zu erzählen. Jede Bodenwelle auf der Straße haben wir als positive Möglichkeit gesehen.

7. Erzähl uns ein bisschen was über deinen Charakter Topher Brink. Wie ähnlich bist du Topher?

Ich sehe einige Gemeinsamkeiten zwischen Topher und mir. Wir beide lieben es Spaß zu haben und wir lieben unsere Berufe. Unglücklicherweise spiele ich nur und er spielt mit den Gehirnen von Menschen. Er ist moralisch fragwürdig, vielleicht sogar schlecht, wohingegen ich nicht weiß wie man schlecht mit Gehirnen und Leben umgeht, was mich ziemlich sicher macht, dass ich ein guter Typ bin. Aber im Ernst, wir beide glauben, dass wir gut in dem sind, was wir tun. Du brauchst Selbstbewusstsein als Schauspieler und Topher sieht sich selbst als ein Künstler. Seine Leinwand ist die leere Tafel, wenn er die ursprüngliche Persönlichkeit entfernt. Der nächste Schritt ist es, aus freier Hand eine neue Persönlichkeit für die Aufgaben zu malen. Er sieht es als Kunst und Künstler an, während sie bescheiden und einfühlsam sein müssen, um den menschlichen Zustand zu sehen. Sie müssen Selbstbewusstsein und Ego haben um zu produzieren und in ihre Produkte zu glauben.

8. Hast du irgendwelche anderen Projekte abseits von "Dollhouse", von denen du uns etwas erzählen kannst?

Ich bin dabei meine Arbeit bei einem von Joss' Filmen namens "Cabin in the Woods" zu beginnen. Drew Goddard führt dabei Regie und Joss und Drew haben das Drehbuch geschrieben. Es scheint ein konventioneller Slasher-Horror-Film zu sein, doch nicht alles ist so wie es aussieht. Es ist eine großartige Möglichkeit und sollte viel Spaß machen.

9. Du hast beides gemacht - TV und Kino. Was ist aufregender? Zu sehen wie sich eine Serie über eine lange Zeitspanne entwickelt oder an einem großen Projekt wie z. B. "The Village" zu arbeiten?

Es ist beides gleich aufregend und gleich belohnend. Die Arbeit an "The Village" war spannend und episch im großen Umfang, aber zur gleichen Zeit ist der Weg ins Dollhouse genauso spannend und bedeutend. Du musst das Projekt, an dem du arbeitest, großartig behandeln und das Material als solches ebenso, damit du deine beste Arbeit leistest und in diesem Sinne musst du sie alle als belohnend ansehen und stolz auf deine eigene unabhängige Arbeit in dem Projekt als Ganzes sein. Der richtige Unterschied, würde ich sagen, ist im Theater. Ich sehe Fernsehen und Film als einen ähnlichen Prozess an, obwohl es aufregend ist das Leben eines Charakters in einer Serie zu spielen, im Gegensatz zu 90 oder 120 Minuten in einem Film. Das Theater ist die ultimative Belohnung, weil es dort eine persönliche Verbindung zum Publikum gibt. Wenn mir jemand sagt, dass ich in einer TV-Serie oder einem Film gut war, freut mich das und ich bin stolz darauf, aber wenn mir jemand das über ein Theaterstück sagt, in dem ich mitgewirkt habe, bin ich noch stolzer und fühle eine richtige Verbindung zu der Person, weil ich es für sie getan habe. Sie waren das Publikum und ich habe für sie gespielt und meine Performance entwickelte und bewegte sich um sie und wie sie reagiert haben. Es war eine wirkliche Beziehung, die der TV-Bildschirm und die Filmleinwand wegnehmen.

10. myFanbase ist ein Online-Magazin über TV-Serien. Hast Du eine Lieblingsserie?

Im Moment sind meine Lieblingsserien "The Wire" und "Battlestar Galactica". Einfach erstaunliche Drehbücher, Schauspieler und Geschichten. Ich habe "Twin Peaks" und "Die Simpsons" in ihrer Zeit geliebt. Aber natürlich ist meine absolute Lieblingsserie "Dollhouse". Wartet nur ab und seht selbst, es ist die Beste.

Catherine Bühnsack - myFanbase