Bewertung

Review: #1.04 Nichts hilft

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2004 FOX BROADCASTING COMPANY; Nigel Parry/FOX

Es ist ein bisschen fragwürdig, ob "Dr. House" nun eine Dramaserie ist oder nicht – schließlich hat die Show bewiesen, dass sie lustiger sein kann, als so manche Comedyserie. Mit #1.04 Nichts hilft allerdings zeigt sich, dass "Dr.House" durchaus in das Dramagenre eingestuft werden kann, denn diese Folge entpuppt sich als die bislang dramatischste.

"Menschen stören mich nicht, solange sie keine Zähne haben."

Erstmals begibt sich House freiwillig zu seinen Patienten, aber auch nur, weil diese jünger als eine Woche sind. #1.04 fällt allgemein ein bisschen aus dem Rahmen: wir haben nicht einen Hauptpatienten, sondern viele, House macht sich zum ersten Mal ernsthaft Sorgen um seine Kranken und außerdem ist dies die erste "House"-Episode, die mich zu Tränen rühren konnte. Babys sind eben ein Garant dafür, dass der Zuschauer ganz schnell ganz emotional wird.

Emotional wurde es auch, als sich plötzlich die moralische Frage stellte, ob man ein Kind für das Leben der anderen fünf aufs Spiel setzen darf. Eine Frage, die nicht mal House richtig zu beantworten wusste. Doch, wie nicht anders erwartet, zeigt House zumindest äußerlich kaum Skrupel und riskiert schließlich das Leben eines Babys, das letztlich auch stirbt. Noch ein Grund, der diese Episode von den bisherigen abhebt: House verliert tatsächlich einen Patienten.

"Sie können ein richtiger Bastard sein."

Der Tod des Babys allerdings scheint Cameron viel näher zu gehen, als House selbst. Wieder einmal ist es interessant, wie der Fall der Woche mit den persönlichen Problemen der Ärzte verknüpft wurde. In dieser Episode drehte sich – wie der englische Titel "Maternity" es umschreibt – alles um Mutterschaft und Babys, ein Thema, mit dem Cameron anscheinend gar nicht gut umgehen kann. Ich erinnere mich, wie House in #1.01 erwähnte, dass Cameron einen seelischen Schaden davon getragen hätte – hat dies vielleicht mit dem Verlust eines Babys zu tun?

Geschickt eingefädelt ist auch die Story um Houses andere Patientin, die einen "Parasiten" in sich trägt. Der Zusammenprall zwischen dem zynischen Doktor und der etwas zurückgebliebenen Frau ist großartig und sorgt für den nötigen Ausgleich zum Hauptplot mit den Babys. House-ism der Woche: "Keine Sorge, viele Frauen lernen, diesen Parasiten anzunehmen. Sie geben ihm einen Namen, klitzekleine Sachen zum Anziehen und verabreden Spieltreffen mit anderen Parasiten." Herrlich.

Und nicht zu vergessen: Cuddy. Wenn sie ausflippt, möchte ich nicht in ihrer Nähe sein. Sie brachte neben House diesmal die richtig guten Gags.

Dramatisch und witzig zugleich

#1.04 Nichts hilft ist eine gelungene Mischung aus Dramatik und Humor, wobei der Schwerpunkt diesmal ganz klar auf dem Drama liegt. Doch gerade das verhilft der Folge dazu, richtig gut zu werden – 8 von 9 Punkten.

Maria Gruber - myFanbase

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