Bewertung

Review: #3.14 Unempfindlich

Foto: Omar Epps, Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX
Omar Epps, Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Andrew MacPherson/FOX

Bandwürmer und Beziehungen können beide verdammt lang und verdammt schmerzhaft sein und beide stehen im Mittelpunkt dieser Episode. Nach zuletzt eher schwachen Folgen geht es diesmal wieder deutlich bergauf, was sowohl der Hauptstory als auch den Nebengeschichten zu verdanken ist.

Die Begegnung zwischen einer Patientin, die aufgrund eines Gendefektes keine Schmerzen verspüren kann, und eines Arztes, der unter schrecklichen Schmerzen leidet, ist natürlich faszinierend. House wünscht sich, keine Schmerzen mehr zu haben, während die Patientin in der Lage sein will, Schmerzen zu empfinden. Beide Seiten haben weder Recht noch Unrecht, beide Personen kann man verstehen.

Man kann es einem Menschen, der unter permanenten Schmerzen leidet, wohl kaum verübeln, dass für ihn Schmerzunempfindlichkeit erstrebenswert klingt, doch gleichzeitig wird anhand der Patientin sehr deutlich, dass Schmerzunempfindlichkeit dazu führt, dass man seinem eigenen Körper nicht trauen kann. So gemein sich Schmerzen auch anfühlen mögen, sie sind ein effektives Warnsignal des Körpers, das uns zubrüllt "Stopp, etwas läuft schief!", worauf wir reagieren können. Ohne Schmerzen bekommen wir nicht mit, wenn etwas in unserem Körper schief läuft, sei es nun eine Blindarmentzündung, eine Gehirnerschütterung oder eben ein Bandwurm im Bauch.

Die Szene, in der House der Patientin bei vollem Bewusstsein den Bandwurm entfernt, ist sehr stark. Dass dann eine der Krankenschwestern auch noch mit ihrem Handy ein Foto von dem widerlichen Spektakel macht, ist einfach nur sehr echt. Denn seien wir ehrlich, irgendjemand zückt doch immer seine Kamera.

Kommen wir von dem Bandwurm zu den Beziehungen. Cuddy hat ein Blinddate, das House mit Absicht sabotiert. Über die Gründe dafür lässt sich herzhaft diskutieren. Die Erklärung, House ist in Cuddy verknallt und will sie für sich, wäre zu banal und wird weder dem Charakter Dr. House, noch der Serie "Dr. House " gerecht. Es ist komplexer. Cuddys Date hat selbst sehr schön erkannt, dass Cuddy und House zwar nicht im klassischen Sinne ineinander verliebt sind, aber einander brauchen. Sie können miteinander streiten, sie stacheln sich an, sie fordern sich und sie wecken verborgene Talente in dem jeweils anderen. So schafft es House immer wieder, Cuddy zu entschlossenen und selbstbewussten Handlungen zu animieren.

Eine richtige Liebesbeziehung hatte Foreman, die er jedoch beendet. Offen gestanden hatte ich schon wieder vergessen, dass Foreman mit dieser Krankenschwester liiert war, von daher hat mich diese Trennung nicht allzu sehr interessiert. Viel unterhaltsamer ist da die Tatsache, dass Cameron und Chase eine rein sexuelle Beziehung miteinander beginnen. Cameron ist davon überzeugt, dass sie sich niemals in Chase verlieben könnte, doch da die Suche nach Mr. Right nun einmal schwierig ist, wenn man einen so ausfüllenden Beruf hat, will sie zwischendurch ein bisschen Rumtata haben und dafür scheint Chase gerade richtig.

Dass Cameron so fest davon überzeugt ist, dass sie sich niemals in Chase verlieben könnte, weckt in mir den Verdacht, dass sie es möglicherweise eben doch könnte. Sag niemals nie! Wie House reagieren wird, fragt ihr, die Antwort fürchtend? Ich bezweifle, dass wir auch nur einen Funken Eifersucht bei ihm sehen werden. Vielmehr kann ich mir vorstellen, dass House ganz zufrieden damit ist, dass sich Cameron einem anderen Mann zuwendet, der ausnahmsweise körperlich gesund ist.

Maret Hosemann - myFanbase

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