Review: #3.07 Die Enthüllung

Endlich geht es richtig zur Sache. Mit dem bevorstehenden Midseason-Finale verhärten sich die Fronten zwischen Qaletaqa Walker und den Ottos, allerdings aufgrund einer nicht nachzuvollziehenden Handlung.

"Was passiert als nächstes?"

Zu Beginn ist noch alles ganz ruhig. Alicia Clark folgt Jake Otto und so suchen sie zusammen Walker auf um mit ihm zu verhandeln. Dies ist zwar nicht das oberste Anliegen von Walker, aber er ist dafür zu haben, Blutvergießen zu vermeiden. Jake hat die Situation also richtig eingeschätzt und kann eigentlich einen Erfolg verbuchen. Mit dem Besuch von Walker taucht zudem auch Ofelia Salazar endlich wieder auf, von der wir in dieser Staffel ja noch gar nichts erfahren hatten. Ich habe tatsächlich ein bisschen gebraucht, bis ich sie erkannt hatte. Mit einem kurzen "Ich wäre fast gestorben, aber Walker hat mich gerettet" ist das Mysterium auch komplett abgearbeitet. Das ist auch ausreichend so. Eine Folge mit ihrem Werdegang wie bei Daniel Salazar brauche ich nicht. Jedenfalls kommt es zu einem Deal, der bis zur Fixierung durch eine Art Pfand erst mal noch verhandelt werden kann. Alicia bietet sich freiwillig als Geisel, weil sie vollkommen zurecht deutlich macht, dass Jeremiah Otto Sr. nur auf Jake hören wird. Dass ausgerechnet Ofelia die Geisel für Jake sein soll, finde ich etwas zu konstruiert, aber sie in dieser Episode dann auch ordentlich einzubinden, ist letztlich die bessere Entscheidung.

"Sie sind ein Heuchler, mehr nicht."

Alicia ist also in den Fängen der Gegner, gibt sich aber äußerst selbstbewusst und macht ihren Standpunkt durchaus deutlich. Walker reagiert ziemlich besonnen, vertraut Alicia im Prinzip und versucht sie auf seine Art davon zu überzeugen, ihn zu verstehen. Walker hat dabei allerdings auch eine gewisse Arroganz Alicia gegenüber. Dass er dann mit den Relikten und ein paar Malereien ankommt, die die Apokalypse schon ankündigten, ist mir dann etwas zu viel Hokuspokus, wodurch ich Walker dann doch eher in die Kategorie "Spinner" einordnen will. Er ist unter dem Strich aber nicht gefährlich gewesen.

"Wie hat Madison dich überredet?"

Das ändert sich im Laufe der Episode allerdings. Und ausschlaggebend ist hierfür ein Punkt, der mir äußerst übel aufstößt. Madison Clark ist derart besorgt um ihre Tochter, dass sie auf eigene Faust das Walker-Camp stürmen will und damit den Deal platzen lässt. Dazu erpresst sie Troy Otto, damit sie dann auch noch genügend Beistand hat. Es war von Anfang an klar, dass dies kein gutes Ende nehmen würde und ich kann wirklich nicht verstehen, wie Madison, die in dieser Staffel bisher äußerst kalkulierend agierte, sich hier so dermaßen von ihren Emotionen leiten ließ und wirklich alles falsch machte, was man falsch machen konnte. Zumal sie auch wusste, dass Walker nicht so brutal ist, wie sie es allen anderen gegenüber erklärte. Ich kann diese Entscheidung wirklich nicht nachvollziehen, vor allem, weil sie ihrer Tochter zusätzlich absolut misstraut, die immerhin vor Ort sich auch zu diesem Schritt entschlossen hat. Diese Umstände führen tatsächlich dazu, dass ich in dieser Episode viel mehr mit Walker sympathisiere und mir Alicia und Jake leid tun, weil so eine dumme Aktion all ihren Aufwand zunichte macht. Jakes Friedensversuch, der ihn fast tötet, kann auch nichts mehr retten. Madison sollte sich schämen, doch dafür hat sie keine Zeit.

"Komm mit mir, mehr kann ich dir nicht anbieten."

Ofelia fällt nun eine tragende Rolle zu, denn sie darf das trojanische Pferd spielen. Erst denkt man, Walker ist jetzt doch der Tyrann, der rachsüchtig ist und auch nicht davor zurück steckt, Unschuldige zu opfern. Doch er kann seine Emotionen in Schlauheit umwandeln und einen Plan aushecken (gut, vielleicht war das schon länger ein Schlachtplan), der den Gegner (und den Zuschauer) vollkommen überrascht. Ofelia schleust offenbar irgendein Gift ein, was gleich mal die wichtigsten Leute ausschaltet. Und offenbar war es lange geplant, weil Ofelia Alicia schon nahe legte, mit ihr zu kommen. Offenbar wollte sie zumindest sie retten. Nun fragt man sich natürlich, ob alle von dem Gift betroffen sind, Walkers Leute die Panik nutzen und wirklich alles platt machen und es noch ernste Verluste im Midseason-Finale geben könnte. Also, nichts wie los und weiter schauen.

Fazit

Positiv ist anzumerken, dass die Dynamiken der letzten Episoden jetzt zu einem äußerst spannenden Ende dieser Episode führten, sodass man unbedingt gleich weiter schauen will. Knackpunkt ist allerdings die fatale Entscheidung von Madison, sich einer unbegründeten Sorge um ihre Tochter hinzugeben und damit Schuld an allem trägt. Das ist für mich nicht stimmig und lässt die Episode unter Wert zurück.

Emil Groth - myFanbase

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