Review: #1.21 Freier Fall (1)

Diese neue Folge beginnt mit einer gewissen Unruhe. Melinda ist beängstigt, denn eine weiße Taube kündigt Unheil an. Ein echtes Dilemma ist für mich aber Melindas Babygetue, als sie sich um die verletzte Taube vor ihrem Haus kümmert. Sie spricht wie eine Fünfjährige und verhält sich ach so putzig, während um sie herum buchstäblich alles gefriert, nicht zuletzt auch meine Stimmung angesichts ihrer nervtötenden, kleinkindlichen Anwandlungen. Das verspricht nichts Gutes. Auch die plötzlich überall auftauchenden Gestalten und versteckten Hinweise, dass Melinda diejenige welche sei, bis hin zu den unerträglichen Geräuschen tun ihr Übriges mir meine Laune zu verhageln.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist aber Andrea, die in dieser Folge beschäftigt ist, den Antiquitätenladen auszubauen. Sie erzählt Melinda außerdem, dass ihr Bruder bald Geburtstag hätte und sie ihm eine schöne goldene Uhr schenken möchte. Trotz einiger Auseinandersetzungen in der Vergangenheit seien Andrea und ihr Bruder nun die allerbesten Freunde.

Seltsamerweise bleibt die Uhr, die Andrea ihrem Bruder schenken möchte, immer zur selben Zeit stehen.

Derweil wird Melinda durch die weiße Taube verfolgt und lässt ihr Gefühl, dass sich etwas Bedrohliches ankündigt, immer stärker werden. Bald wird sogar ihr ganzes Haus von Geisterhand durchgeschüttelt, was für mich eine unfreiwillige Komik hatte. Etwas Mitleid hatte ich in dieser Folge auch mit Jim. Der Arme muss sich Melindas Geistergeschichte in Endlosschleife anhören. Es ist schon sehr anerkennenswert, dass er sich dem Ganzen offenbar so uneigennützig annimmt und Melinda immer wieder zur Seite steht. Respekt für Jim, der in dieser Folge erfreulicherweise wieder seine sympathische Seite zeigen darf.

Leider legt die Folge für meine Begriffe nach einem ohnehin schon schwachen Anfang eine steile Abfahrt in Langatmigkeit und Langeweile hin. Da taucht plötzlich wieder die dunkle Gestalt auf, die wir bereits einige Male in der Vergangenheit erlebt haben. Was sie will, weiß man nicht und interessiert im Grunde auch nicht. Im Anschluss gesellen sich allerlei Erscheinungen dazu. Ein Mann fällt vom Dach, ein Geist steht im Schrank, der andere hinter einer Wand. Wo führt das alles nur hin, ist man geneigt zu fragen.

Ebenso merkwürdig wie die Geisterscheinungen sind Jims Einsätze mit seinem neuen Partner, der offenbar für den Job als Rettungssanitäter zu leicht besaitet zu sein scheint. Als einem Unfallbeteiligten die Hand abgetrennt wird, bricht der neue Kollege bewusstlos zusammen. Und, auch an dieser Stelle frage ich nur, was hat das um Gottes Willen mit der Geschichte dieser Folge zu tun?

Erst als die Informationen konkreter werden und man erfährt, dass ein Flugzeug über Grandview offenbar führerlos kreist und im Begriff ist abzustürzen, kommt allmählich Spannung auf. Melinda weiß nun, dass das Flugzeug von Johannesburg aus gestartet war, was Andrea auf den Plan ruft, denn ihr Bruder war offenbar ebenfalls in diesem Flugzeug. Aufgeregt stürmt sie davon, um zur Wohnung ihres Bruders zu fahren. Man kann Andreas Angst und Verzweiflung nachvollziehen und fiebert mit, was denn nun passieren wird. Kurz nachdem Andrea aus dem Laden gestürmt ist, stürzt das Flugzeug in unmittelbarer Nähe ab. Plötzlich steht auch Andrea wieder in Melindas Laden und mit ihr sind die Geister der toten Passagiere des Flugzeugs gekommen, die Melinda offensichtlich um Hilfe bitten… Trotz aller Schwächen in der Mitte der Folge wird das Staffelfinale hierdurch doch recht spannend eingeläutet.

Fazit

Eine düstere und streckenweise wirklich langatmige neue Folge. Melindas kleinkindliche Anwandlungen gleich zu Beginn nerven wieder einmal ungemein und der spannungstechnische Abwärtstrend in der Mitte der Folge strapaziert die Geduld des Zuschauers gewaltig. Wäre da nicht die spannende Wendung zum Schluss, diese Folge wäre passend zum Flugzeugabsturz vollends verunglückt. Der gelungene Schluss der Episode jedoch, insbesondere die verbleibende Spannung auf den Fortgang in der nächsten Folge, reißt hier das Ruder gerade noch einmal herum.

Anne L. - myFanbase

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