Review: #4.17 Heimliche Laster
Nach all den Entwicklungen in der letzten Zeit scheinen die Autoren mit dieser Folge eine Auszeit zu nehmen und sich mehr auf die Musik zu konzentrieren. Storytechnisch ist so gut wie nichts passiert, doch im Grunde hat das der Folge nicht geschadet, denn es hat unheimlich viel Spaß gemacht, sie anzuschauen.
"One, Rachel's beautiful. Two, you're a bitch, and those are my products, ok? And maybe if you used them you wouldn't have more oil than the Middle East on your face."
Der einzig wichtige und größte Handlungsstrang spielte sich in New York ab und es ist sehr schade, dass davon nicht mehr gezeigt wurde. Rachel, Kurt und Santana funktionieren in dieser Konstellation wunderbar miteinander und man wünscht sich viel mehr Szenen mit ihnen. Da Santana immer etwas zu meckern hat, bleibt einem bei den WG-Szenen nichts anderes übrig, als sich zu amüsieren. Hinzu kommt in dieser Folge der große Moment zwischen Santana und Rachel, in dem sie sich näher kommen und Vertrauen zueinander finden. Somit ist Santana nun ein permanentes Mitglied in der WG und diese Entscheidung kann man nur gutheißen. Alleine würde Rachel nie auf die Idee kommen, Kurt einige Streiche zu spielen.
Dieser passt in diese Konstellation ebenfalls sehr gut rein, weil sein Charakter anders tickt, immer für etwas Frieden sorgt und die Frauen auch wieder auf den Boden der Tatsachen holt. In dieser Episode diente er jedoch nur zur Belustigung, denn sein "Guilty Pleasure" ist ein Kissen, das Bruce heißt und den Freund ersetzen soll. Großartig! Dieses Kissen wird nach der Review sofort im Internet bestellt!
Doch die größte Entwicklung passierte in der Beziehung von Brody und Rachel. Nach Finns Drohung ist Brody tatsächlich ausgezogen und Rachel erfährt auch warum. Dass die Wahrheit ans Licht kommt, war bei Santanas Gegenwart klar, doch das musste auch geschehen. So konnte Rachel ihre Entscheidung treffen und sich von Brody trennen. Hier wurde auch deutlich, weshalb Finns Rückkehr und sein Handeln notwendig waren. Brody hat ihn erwähnt und Rachel wurde klar, dass sie Finn immer noch liebt und ihn durch Brody eifersüchtig machen wollte. Da sie nun erfahren hat, dass er extra hergereist ist, um sie zu beschützen, ist ihr klar geworden, dass auch Finn sie liebt. Nach ihrer gemeinsamen Nacht an Wills und Emmas geplanter Hochzeit war diese Entwicklung eigentlich vorhersehbar, doch die Umsetzung ist gelungen und so konnte Brody seinen Abschied bekommen. So wie es aussieht, wird er nicht wiederkommen, und das ist momentan gar nicht störend, denn die Entwicklung seines Charakters wurde genau so geschrieben, dass man sein Verschwinden verkraften kann. Hier haben die Autoren den richtigen Weg eingeschlagen und konnten sogar noch das Thema Prositution anschneiden, dass sicher für einige Studenten gar kein fremdes ist.
Das Beste an der Trennung von Rachel und Brody war ihr gemeinsamer Auftritt zu "Creep". Dies ist eines meiner persönlichen Lieblingslieder und selbst der Gedanke daran, sorgt wieder für Gänsehaut. Hier hat Lea Michele wieder wunderbar gezeigt, was ihre Stimme bewirken kann und dafür kann man nur dankbar sein. Ein wenig enttäuschend ist die Abschlussperformance, denn hier hätten die Autoren ruhig in New York bleiben können. Dieses Lied hätte nach der Entwicklung zu Rachel, Kurt und Santana gehört und nicht zu den New Directions.
"I get it, your guilty pleasure is me. I've known all year, and frankly, I'm an attractive guy and you are into dudes, and if you weren't into me I'd probably be pretty offended."
An der McKinley High School ist derweil nicht viel passiert. Will wurde mit einer Grippe in die Pause verabschiedet und der Glee-Club wurde von Blaine und Sam übernommen, da Finn ebenfalls nicht mehr da ist. An sich sehr schade, dass man nicht mehr auf die Will/Finn-Storyline eingegangen ist, aber vielleicht schadet eine kleine Pause nicht. Stattdessen konzentriert man sich weniger auf die Handlung sondern viel mehr auf die Musik. Blaine und Sam möchten, dass die Kids ihre "Guilty Pleasures" preisgeben und die Idee verdient irgendwie einen Preis. Denn es werden nicht nur einzigartige Performances geboten, auch die Bromance von Sam und Blaine erreicht einen Höhepunkt. Die beiden geben ein Spitzenteam ab und zuerst war die Angst groß, denn das Thema hätte ruhig vergessen bleiben können, ganz besonders, nachdem Blaine mit Kurt geschlafen hat. Das Ende der Folge zeigte jedoch, dass der Handlungsstrang auch wieder beendet wurde und man dadurch einfach sehr viele schöne Momente in dieser Freundschaft gesehen hat. Zuerst wollte Blaine Sam aushelfen, danach legten die beiden eine klasse Tanznummer mit großartigen Kostümen zu "Wake Me Up Before You Go-Go" hin und dann konnte Darren Criss erneut beweisen, dass seine Accoustic-Versionen unter die Haut gehen. Zwar konnten seine Gefühle für Sam nicht wirklich durchdringen, eben weil man weiß, dass er immer noch mit Kurt zusammen gehört und ihn auch liebt, doch das machte den Auftritt nicht weniger schön.
Sams Auftritt hingegen war eigentlich nur lustig und man konnte darüber lachen. Musikalisch gesehen konnte er nicht wirklich punkten, aber das muss in so einer Situation ja auch nicht immer sein. Das Ende der Story, als Sam und Blaine sich umarmen, zeigt wunderbar, dass Menschen trotzdem weiterhin befreundet sein können, auch wenn sie Gefühle füreinander empfinden. Sam ist hier ein sehr starker Charakter und man möchte ihn selbst gerne für seine Worte umarmen. Somit bleibt diese Bromance bestehen und an Unterhaltung hat es keinesfalls gemangelt.
"Unfortunately we live in a democracy, so we can't force you to do anything."
Zu der ganz kleinen, winzigen Handlung von Marley und Jake lässt sich nicht viel sagen. Im Grunde ist nichts passiert und die ganze Chris Brown-Geschichte hatte keine Bedeutung. Das hätte man sich ruhig sparen können. Jakes Performance hingegen war definitiv sehenswert, denn seine Tanzeinlagen haben einen vom Hocker gehauen. Das macht Jacob Artist schon sehr gut und man könnte einige Zeit verbringen, ihm dabei zu zu schauen.
Dasselbe trifft auf die Mädchen und ihre "Spice Girls"-Nummer zu, denn es gibt wohl niemanden, der dieses Lied nicht kennt und hier nicht mitgesungen hat. Hier wurde man als Zuschauer von der guten Stimmung mitgerissen und das ist es, was "Glee" in letzter Zeit nicht so oft geschafft hat. Solche Auftritte muss es in Zukunft definitiv öfter geben.
Ein weiteres Highlight war die neueste Ausgabe von "Fondue for Two". Brittany weiß, wie sie einen zum Lachen bringt, und es war schön, dass man hier auf Kitty und ihr Verhalten eingegangen ist. Sicherlich muss sie nicht so böse zu anderen sein, auch wenn man sie so darstellt. Da steckt sicherlich noch mehr dahinter und vielleicht sehen wir ja auch bald bei ihr eine Entwicklung, was wirklich wünschenswert wäre. Denn nur gemeine Sprüche klopfen wird irgendwann doch langweilig.
Fazit
Obwohl storytechnisch nicht viel passiert ist, wusste diese Folge durch die gute Stimmung und die vielen musikalischen Auftritte zu begeistern. Das war "Glee", wie man es kennengelernt hat. Dank der vielen bekannten Songs konnte man als Zuschauer auch mitsingen und fühlte sich unterhalten. Die Handlung in New York wusste zu überzeugen und man kann nur hoffen, dass diese WG noch viel mehr Screentime bekommt.
Alex Olejnik - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Guilty PleasuresErstausstrahlung (US): 21.03.2013
Erstausstrahlung (DE): 30.08.2014
Regie: Eric Stoltz
Drehbuch: Russel Friend & Garrett Lerner
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