Review: #4.17 Nur drei Fragen

Schade, nachdem die letzte Episode auf ganzer Linie überzeugen konnte und die vierte Staffel insgesamt nach dem eher verhaltenen Start doch ab dem Mittelteil deutlich an Fahrt aufnahm, stellt #4.17 Nur drei Fragen doch einen klaren Qualitätsrückschritt dar. Hier plätscherte die Handlung leider etwas vor sich hin und während in anderen Folgen dann entweder der Fall der Woche spannend war, oder man durch viel Humor und skurile Momente dennoch den Unterhaltungswert hoch halten konnte, war auch an diesen beiden Fronten hier nicht viel Interessantes zu beobachten.

Was den aktuellen Fall angeht, hatte ich leider den Eindruck, dass über die ursprüngliche Idee, die Befragungen auf jeweils drei Fragen pro Zeuge zu beschränken hinaus, nicht viel mehr geplant war. Zwar war das Setting, wie wir es bei "Good Wife" schon öfter gesehen haben, etwas Besonderes, aber so richtig viel herausgeholt hat man hier aus der Leichenhallenatmosphäre leider nicht. Das hat die Serie schon deutlich besser demonstriert und so plätscherte der Fall um den verunglückten Richter leider nur belanglos vor sich hin.

Das spannendste dabei war es noch, Kalinda und Robin bei der Arbeit zuzusehen und deren neue Dynamik zu beobachten. Wie bereits in der letzten Folge angedeutet, harmoniert Robin innerhalb des "Good Wife"-Ensembles wunderbar und ich hoffe auf lange Sicht wird sie eher zu einer Ergänzung von Kalindas Arbeitsstil, als zu deren Bedrohung. Vielleicht schafft man es auch mit Jess Weixler, eine Ergänzung des Casts auf lange Sicht zu erwirken, was momentan mit den bekannteren Gesichtern, die für längere Nebenrollen in dieser Staffel engagiert wurden, leider nicht so funktioniert. Diese Einschätzung bezieht sich vor allem auf Maura Tierney, deren Niederlage als Maddie Hayward gegen Peter Florrick im parteiinternen Rennen hier nur in einem Nebensatz erwähnt wird und die dafür nicht einmal wieder vor der Kamera erscheint. Aber auch T.R. Knight bleibt leider weiter hinter den in ihn gesetzten Erwartungen zurück, auch wenn es Spaß macht Eli gegen ihn intrigieren zu sehen. Aber damit verhalten sich Jordan und Eli eben genau den Erwartungen gemäß und es gibt wenige Überraschungen. Da hat Zach noch die größten Folgen zu tragen, der sich hier ziemlich überraschend von seiner Langzeitfreundin Nisa trennt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Handlung dieser Episode war Carys erneute Konfrontation mit seinem Vater. So sehr ich es begrüße, Cary mehr Screentime zu verschaffen, war dieser Konflikt hier nur eine Wiederholung ihrer alten Reibungspunkt und auch wenn sich Cary clever gegen die Manipulationen seines Vaters behaupten konnte, was es am Ende doch eine eher belanglose Geschichte. Lediglich das man Carys Position innerhalb von Lockhart Gardner, vor allem in Anbetracht seiner Pläne, die Kanzlei bald zu verlassen, noch einmal deutlich gemacht hat, war wirklich interessant.

Dann gab es hier noch einige Hinweise auf die komplizierte Beziehung zwischen Will und Alicia, nachdem sie sich vor ein paar Wochen im Eifer des Gefechts wieder einmal geküsst hatten. Das sich das Vorhaben der Beiden, einfach wieder Freunde zu sein, sich nicht so einfach in die tat umsetzen lassen kann, zeigen Alicias Zweifel kurz nach dieser Absprache deutlich, aber ich frage mich momentan, ob die Serie wirklich die Affäre wieder aufleben lassen will, oder den Zuschauer nur mit dem Potential dafür ködert.

Vielleicht konnte diese Episode aber auch nicht so richtig überzeugen, weil sie wie eine Vorgeschichte zu einem viel interessanteren Kapitel wirkt. Ich hoffe wir bekommen in der nächsten Episode dann wie hier angedeutet wirklich etwas von dem Shamrock Dinner zu sehen, für das sich die Charaktere hier so in Schale geworfen haben. Dann kann man auch diese eher lahme Folge schnell vergessen.

Cindy Scholz - myfanbase

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