Bewertung

Review: #2.12 Der Snowflake-Ball

Foto: Taylor Momsen, Gossip Girl - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Taylor Momsen, Gossip Girl
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Seht ihr sie auch? Die Schleimspur?

Für meine Begriffe habe ich mich dieses Mal wieder auf's größte gelangweilt und muss einfach sagen, dass ich mir viel mehr erwartet hatte. Die vergangenen Episoden konnten mich nämlich eigentlich schon recht zufrieden stellen und abgesehen von ein paar nebensächlichen Kritikpunkten, gab es nicht viel zu bemängeln. In dieser Folge bekommen aber zwei grundlegende, schwache Plots sehr viel Platz eingeräumt. Die Beziehungsdreiecksgeschichte um Vanessa, Jenny und Nate einerseits, andererseits Dan, Serena und Aaron (ACHTUNG! Ausrutschgefahr...), die mich momentan alle zusammen total in den Wahnsinn treiben.

Janet Jackson and the Snowflake-Ball

Und daran soll irgendetwas witzig sein? Der gesamte Plot hat mir sowieso einfach mal wieder verdeutlicht, dass Vanessa auch nach gut zwanzig Folgen noch unglaublich nichtssagend ist und sogar so ein kleiner Nebencharakter wie Cyrus Rose vielfältiger ist. Und was ich zur Zeit an Nate und Jenny sympathisch finden soll, will mir auch nicht so recht in den Kopf. Alle drei sind schlicht und einfach bis zum heutigen Augenblick sowas von einseitig geblieben. Wann die Autoren endlich ihr Hirn einschalten, ist fraglich. Bald, vielleicht? Ich hoffe momentan nur, dass es Vanessa zumindest vergönnt ist, vielleicht sogar ein wenig Farbe zu bekommen, und sie und Nate für eine etwas längere Zeit glücklich sind. So richtig happy hat man bisher keine der Figuren gesehen... Und jetzt kommt mir nicht mit Blair und Nate, ts...

Jenny hat auch echt Nerven, als sie Vanessa mit Hilfe ihrer "Freundinnen" bloßstellen möchte. Auf der einen Seite will ich Vanessa nicht als das Unschuldslamm vom Lande dahinstellen, denn dass sie den Brief gelesen und mitgenommen hat, war sicherlich nicht in Ordnung, aber Jenny beweist nur wieder auf's Neue, dass ihre Aktionen recht kindisch sind und eher an ein Kleinkind in der Trotzphase erinnern als an eine (bald) sechzehnjährige Jugendliche. Okay, sie ist noch in der Pubertät, aber bis zu einem gewissen Grad sollte wohl auch ein Jugendlicher Verantwortung zeigen können und nicht gleich kleinlich werden. Als sie Agnes am Morgen in dem Café aufgefunden hat, hat sie ja auch schön den Erwachsenen raushängen lassen - schon wieder verlernt?

Davor der Streit zwischen ihr und Vanessa war ja zu lächerlich. Sind wir nun im Zoo bei den Affen oder vielleicht doch in einer Serie, die, wenn sie nur wollte, schon sehr gut und überzeugend werden kann? Vorher die größten Freundinnen und schon herrscht Funkstille? Wo sind die richtig guten Freundschaften hin? Warum halten die Freunde nur zusammen, wenn's mal wirklich beinhart kommt? Ich rede von "O.C., California". Von Seth und Ryan. Wissenschaftlich nachgewiesene Blutsbrüder, die wirklich immer durch dick und dünn gegangen sind und nicht nur einmal pro Staffel ihre Freundschaft unter Beweis gestellt haben. Bestes Beispiel sind Serena und Blair. Da soll mir mal einer sagen, dass diese Freundschaft wirklich sehr tiefgründig ist. Doch eher sehr oberflächlich, erst wenn Serena mal wieder in einen Mord verwickelt war, zeigte Blair, dass sie zu ihr hält. Mehr Freundschaftsmomente, weniger oberflächlichen Krimskrams. Bitte.

I wanna thank you. Probably.

Wer vielleicht meine Anekdote am Anfang der Review bezüglich der Schleimspur nicht verstanden haben sollte, kann sich gerne noch einmal meine Review zur vergangenen Folge durchlesen. Ich bin mir sicher, dass es dann klarer wird...

Die Schnecke und Serena sind ein furchtbares Paar, auch nach der letzten Folge hat sich nicht viel daran geändert und außer der Tatsache, dass beider Namen (Aaron = Schnecke; laut Duden ein Weichtier [mhd. snecke, ahd. snecko, zu einem Verb mit der Bed. "kriechen"]) mit "S" beginnen, kann man wohl kaum von Chemie oder irgendwelcher Spannungen zwischen den beiden reden. Wie ich schon öfters erwähnt habe, wünsche ich mir momentan glatt Dan wieder an Serenas Seite zurück, auch wenn die beiden keine Muster-Beziehung geführt haben und ich auch des Öfteren genervt war. Aber egal, dann doch lieber D&S. Probleme kommen in den besten Beziehungen vor. Hihi.

Diese Lexi erschien mir dann auch kaum sympathischer und ich hoffe, dass ich sie in der Serie nicht mehr allzu oft zu Gesicht bekommen muss... Der Streit zwischen Serena und Dan erschien mir übrigens sehr kleinlich. Ich denke mal, dass beiden durchaus klar ist, wie viel ihnen die erste gemeinsame Nacht an Weihnachten miteinander bedeutet hat. Dass beiden aber immer sofort übel wird, wenn sich der jeweils andere mit jemandem trifft, nervt mich außerdem ungemein. Ist ja nicht so, als würden sie es nicht ertragen können, sie an der Seite eines oder einer Anderen zu sehen. Sie wollten die Trennung und müssen mit den Konsequenzen leben können. Nicht gleich bei jedem Male beim Ex nachfragen, ob es denn okay wäre, wieder auszugehen... Ist das hier die Vereinigung der Mimosen? Warum immer alles vor dem Ex-Partner rechtfertigen?

Sonst ist kaum was hängen geblieben. Ach ja, Serena reagiert total eingeschnappt, als sie das erste Mal auf die Ex-Freundin und nun beste Freundin von Schnecke trifft. Das war auch wieder so ein Moment, in dem ich mich frage, was das soll. Ich kann verstehen, dass Serena ein paar Bedenken hat, weil Aaron ja zu Beginn ihrer Beziehung auf mehrere Frauen fixiert war. Trotzdem sollte sie vielleicht gar so weit sein und sich nicht immer in alles rein zu steigern, wie sie es zu oft macht. Denn gerade das macht sie sehr unsympathisch.

The Perfect Date

Den besten Plot hatten natürlich wieder einmal Blair und Chuck, die für den jeweils anderen für den Snowflake-Ball ein Date arangieren. Die Szenen zu Beginn der Folge waren ja schon mehr als genial, als Chuck es nicht glauben konnte, als er Blairs Liste sah, mit welchen "mittellosen" Männern sie zum Ball gehen würde. Nicht weniger amüsant wurde es, als sie die Wette schlossen und Chuck verlangte, sich Dorota ausleihen zu dürfen. Dabei hat sich nicht nur auf's Neue gezeigt, wie gut Leighton Meester und Ed Westwick miteinander agieren, sondern dass auch Dorota mittlerweile einfach dazugehört und in den meisten Momenten mit genialen Sprüchen aufwartet oder sich von Blair herumkommandieren lässt, aber nichts sagt und es einfach geschehen lässt.

Für einen absoluten Chuck/Blair-Shipper sind solche berührenden Szenen, wie die gegen Ende der Episode, sicherlich nicht sehr selbstverständlich. Dieses Mal haben die beiden wieder einige wunderbare Momente miteinander geteilt, was so ein wenig entschädigt, dass sie nicht mehr so richtig zusammen sind. Ich hatte gedacht, dass wir Blair und Chuck gemeinsam kaum mehr sehen werden, bisher haben es die Autoren aber trotzdem gut geschafft, beide immer mal wieder auf eine höchst amüsante und reizende Art und Weise aufeinander treffen zu lassen. Bitter wird es immer bleiben, denn bis sie endlich zusammen finden, wird es sicherlich noch eine Weile dauern. Dann brauchen Chuck und Blair halt Jahre, bis sie erkennen, dass sie es ohne den Anderen nicht mehr aushalten. Hauptsache sie finden zusammen. Und Rom wurde ja auch nicht an einem Tag erbaut...

Sonst hoffe ich, dass Blair und Chuck in Zukunft - da sie ja voraussichtlich nicht mehr wieder so schnell ein Paar werden - wieder größere, episodenübergreifende Plots bekommen, die nicht nur kurz für große Augen sorgen, sondern tief im Gedächtnis bleiben. Deshalb bin ich schon gespannt, wie sie die Story mit Barts Unfall aufziehen. Ob er nach einer Folge schon wieder auf den Beinen ist?

He met his Waterloo.

Welche Ironie. Und dieses Mal ist das ernst gemeint.

Auch der letzte Part um Lily, Bart und Rufus war nur bedingt gut. Die Szenen zwischen Lily und Rufus wissen sowieso immer zu überzeugen, keine Frage, aber sonst geschah wirklich nicht sehr viel: Lily möchte die Scheidung. Bart hat einen Unfall. Verhältnismäßig recht wenig und so überraschend kam besonders letzteres, wer bereits seit einiger Zeit die Spoiler verfolgt, auch nicht. Da ich wie viele bereits über zukünftige Entwicklungen Bescheid weiß, ist an mir ebenfalls nicht vorbeigegangen, ob Bart es schaffen wird. Ohne dieser Information wäre die Sache generell etwas spannender geworden, aber ohnehin hat mich das Ende kaum umgehauen. Vielleicht eine Szene, in der der Unfall verdeutlicht wird oder eine dramatischere Musik wäre da höchstwahrscheinlich nicht schlecht gewesen. Sofern Bart sterben sollte, wäre es im Bezug auf Chuck dramatisch, da man nicht behaupten kann, dass Vater und Sohn im "Frieden" auseinander gegangen sind...

Fazit

Durchwachsene Folge, die es vor allem wegen der langatmigen Storys um Vanessa, Nate und Jenny, sowie Dan, Serena und Aaron schwer hat. Blair und Chuck überzeugten auf kompletter Linie und nur der letzte Part mit Lily, Rufus und Bart verspricht in den kommenden Folgen (für die, die sich noch nicht verspoilert haben) sehr spannend zu werden. Momentan immerhin etwas, an das ich mich "klammern" kann...

Niko Nikolussi - myFanbase

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