Bewertung

Review: #3.14 Von Müttern und Vätern

Wow, da erwartet man natürlich nach einer gewissen Zeit gar nichts mehr von der Show und dann läuft sie einem mit so einer Episode über den Weg, die ich insgesamt wirklich sehr stimmig fand und nach all den bitteren Enttäuschungen zu meiner bisherigen Lieblingsfolge der Staffel zähle und zur besten Folge seit #2.13 O Brother, Where Bart Thou? überhaupt. Bis zum Ende dieser Review werden sicherlich noch negative Töne fallen, aber es sei trotzdem gesagt, dass die Folge ja tatsächlich schön war und für mich erstmals in einer langen Zeit sogar sieben Punkte wert ist – und das soll schon was heißen, wie ihr bestimmt wisst...

I think we should just throw down and see what happens.

Und da ist sie wieder! Nein, ich rede natürlich nicht von der wieder aufgetauchten Vanessa, sondern von Dans wöchentlicher Schnarchstory, die letzte Woche Serena und Nate abgekommen haben und dieses Mal doch wieder an den Schnarchstory-Perfektionisten aus Brooklyn übergegangen ist. Vanessa hat also in der Zeit ihrer Abwesenheit zufälligerweise auch plötzlich Gefühle für (Trommelwirbel) Dan (Überraschung!) entwickelt, und wie es der Zufall nun mal will, waren beide einfach zu "scared", um darüber ernsthaft zu sprechen... lange Rede, absolut null Sinn: Die beiden haben sich schließlich geküsst und anschließend miteinander geschlafen, Vanessa und Dan waren happy, ich zumindest froh, dass es endlich vorbei war...

So just because you found finally something you guys can agree on, it doesn't mean that you're right!

Ein kleiner Aufschwung im Vergleich zur letzten Woche gab es dann zumindest noch bei Jenny, in deren Storyline es zum erwarteten Eklat zwischen Vater und Tochter kam, aber abgesehen davon auch noch zu vielen weiteren... Zuerst einmal muss ich sagen (und ja, zum wiederholten Mal), dass es wirklich ziemlich lächerlich ist, wie Rufus Lily behandelt. Es war natürlich nicht in Ordnung von ihr, dass sie ihm verschwiegen hat, was zwischen ihr und Mr. van der Woodsen vorgefallen ist (ein Kuss!!), dennoch sollte er einfach mal drüber hinwegkommen, nachdem er doch sowieso schon einige Zeit zum Nachdenken hatte und sich möglicherweise darüber klar werden sollte, dass es keinen Sinn hat, nun wegen nichts und wieder nichts so eingeschnappt zu sein und dadurch seine ganze Beziehung zu Lily und alles, was er sich mit ihr je erträumt hat, in den Sand zu setzen... Das kann nicht in seinem Interesse liegen, und ich hoffe, die Autoren realisieren das auch ziemlich bald und begehen eben nicht den Fehler, es so weit kommen zu lassen, dass Rufus Lilys Gartenclubfreundin näher kommt, was für mich den Charakter mit seinen Werten komplett zerstören würde.

Traurig an Jennys Storyline ist hingegen in erster Linie, dass sie ja schon länger dieses überwichtige Verhalten an den Tag legt, dementsprechend hätten Rufus und Lily vielleicht schon im Vorhinein etwas tun können, um zu verhindern, dass eben genau das geschieht, was am Ende der Folge geschehen ist, wenn sie sich nur einmal um ihre Kinder gekümmert hätten und nicht ganz völlig am Leben derer vorbeigelebt hätten (Wink mit dem Zaunpfahl an diejenigen, die sich angesprochen fühlen sollten...). Trotzdem find ich Damien und Jenny weiterhin sehr unterhaltsam, weshalb ich trotz der Erwartung, dass sich vieles wiederholen wird, was bereits in den zwei Jahren davor durchgekaut wurde, recht angetan von der Entwicklung am Ende bin und mich bezüglich im weiteren Verlauf mal überraschen lassen werde...

I've known Chuck my whole life. And he's better than anyone I know with pushing people away. I don't care what he says or does, but there's no child that doesn't wanna know their parents.

Die Folge lässt sich dieses Mal sehr schön gliedern, weil die meisten Charaktere in ihren Storylines endlich wieder einmal miteinander agiert haben, vor allem, dass man sich wieder mehr der Freundschaft von Blair und Serena sowie Chuck und Nate angenommen hat, hat durchaus schöne Erinnerungen an die erste Staffel hervorgerufen. Nicht nur deswegen finde ich die Folge umso besser, auch wenn es natürlich von Serena - obwohl ich Verständnis für ihr Handeln habe -, nicht richtig war, gemeinsam mit Nate Elizabeth anzurufen, nachdem Chuck klargemacht hat, dass er damit wohl abgeschlossen hatte. Dass man Chucks familiäre Probleme dann zum Grund genommen hat, um wieder mehr auf Serenas Suche nach ihrem Vater einzugehen, gefiel mir gut, insbesondere, dass sie schließlich erkannt hat, dass auch sie ihn nicht mehr kennenlernen möchte, weil er ihr mehrfach gezeigt hatte, dass auch er herrlich wenig Interesse daran zeigt, sie zu treffen und herauszufinden, wie seine Tochter lebt und wie sie ist. Dass das jetzt geradezu danach schreit, dass wir Mr. van der Woodsen endlich mal zu Gesicht bekommen, liegt nun wohl auf der Hand!

I just wanna know my son.

Elizabeth stehe ich weiterhin eher skeptisch gegenüber, vor allem ihre Story, warum sie Chuck weggegeben hat, war schlicht unspektakulär (zumindest hat man es geschafft, Bart ein letztes Mal im positiveren Licht darzustellen), sowie ihre Gründe für ihre plötzliche Rückkehr sind nicht gerade anmutend und lassen – wie von Gossip Girl am Ende ja schon vage angedeutet – einiges an Drama erwarten.

Wie auch immer, ich werde nicht das seltsame Gefühl los, dass Elizabeth etwas mit dem Autounfall von Bart zu tun hat, weil ich es unter Betrachtung der Umstände – man erinnere sich an den machthungrigen Onkel Jack, der ja sogar Lily vergewaltigen wollte, als er unter Drogeneinfluss stand – irgendwie plausibler wäre, wenn das Auto in irgendeiner Weise manipuliert worden wäre, um so auch für Elizabeth möglicherweise den Weg zu ihrem Geld freizuschaufeln... Wahrscheinlich interpretiere ich da mal wieder viel zu viel rein, weil man von den Autoren nicht in Jahren eine so gerissene Art der Story erwarten können wird (ja, ich weiß, Eigenlob stinkt, aber man lebt ja eh nur einmal, also was solls?), wie ich hier eben bewiesen habe, aber dass noch ein paar dunkle Gewitterwolken aufziehen werden, gerade da die Folge mit einem totalen Happy End für Chuck geendet hat, ist ziemlich sicher.

Manchmal hab ich dann ja auch so das Gefühl, als würden die Autoren der Serie tatsächlich meine Reviews lesen und sich zumindest nur ein einziges Mal ein wenig nach mir (und, wie ich hoffe, auch der Mehrheit der Fans, für die ich mich hier einsetze *hust*) richten: Blair gefiel mir nämlich außerordentlich gut, nachdem es letzte Woche noch ein wichtiger Kritikpunkt an der Story war, da sie für meine Begriffe schlicht und einfach zu wenig Verständnis für Chuck und seine Situation aufbrachte. Süß war besonders, als sie damit zögerte, sich die Sprachnachricht von Elizabeth auf Chucks Handy anzuhören, da sie ihm nach dem Theater früher in der Season versprochen hatte, dass die Dinge nun anders laufen werden, bis hin zur Entschuldigung an der Bar und ihrer Unterstützung, indem sie einfach nur da war und nichts getan hat, was ihn sauer machen könnte.

Fazit

Ich denke, es wurde alles gesagt (andernfalls verweise ich auf den vor lauter Beiträgen aus allen Nähten gehenden Thread im Forum), was gesagt werden musste. Insgesamt bin ich mit der Episode sehr zufrieden, weil sie einerseits wirklich sehr unterhaltsame Momente und andererseits so viel hatte, was Staffel 1 ausmachte, an vorderster Stelle natürlich Nate, Serena, Blair und Chuck endlich wieder einmal zusammen als Team. Meine Hoffnungen sind jedoch, nachdem ich in der Vergangenheit nur zu oft die Erfahrung gemacht habe, dass diese Serie leider nie lange ihre gute Qualität halten kann, niedrig, trotzdem bin ich mal gespannt, was die nächste Folge alles zu bieten hat...

Niko Nikolussi – myFanbase

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