Review: #3.18 Dorotas Hochzeit
Wow, sehr schöne und nahegehende Folge, nachdem ja die schon die letzte auf vergleichbar ziemlich hohem Niveau war, wenn da der Fokus auch mehr auf Humor lag. Diese hingegen widmet sich voll und ganz den dramatischen Auswirkungen von Chucks "Tausch" mit Jack und natürlich Dorota, die heiratet und dabei vor allem dem Zuschauer nicht nur einige sehr amüsante, sondern auch ein paar wirklich berührende Augenblicke beschert.
Dass es erst eine Dorota brauchte, um uns nach drei Jahren endlich einmal eine Heiratsfolge zu liefern, die auch tatsächlich zu gefallen weiß, nachdem ja insbesondere die letzte mit Lily und Rufus wahrscheinlich eine der schlechtesten Folgen der Serie überhaupt war, ist zwar irgendwo ernüchternd (Dorota ist kein Hauptcharakter!), aber lässt einen auf der anderen Seite auch darauf hoffen, dass es mit der Serie wieder bergauf gehen könnte.
I came to america to start new life, to make new traditions. And lucky for me, I find great people to this with. I find my family.
Der geheime Star dieser Folge ist, wie schon so oft, Dorota, die man einmal mehr ins Herz schließt, wenn man von ihr hört, wie viel ihr an Blair und den anderen Waldorfs liegt und diese längst nicht mehr als ihre Arbeitgeber sieht, sondern auch als ihre Familie. Sehr gut gefiel mir dabei vor allem, dass man uns die Bestätigung gab, dass Dorota auch Blair mehr bedeutet, als sie es zugeben würde, sie aber ihre loyalste Zugangsperson ist und mit ihr so etwas wie eine zweite und wahrscheinlich auch einfühlsamere Mutter bekommen haben. Dass Eleanor damit nicht klarkommt, ist andererseits genauso verständlich, ist sie doch wie Blair zu stolz, um zuzugeben, dass sie in der Vergangenheit zu wenig für ihre Tochter da war und dadurch wichtige Momente und Ereignisse verpasst hat, die nur Blair und Dorota teilen können. Trotzdem ist es schön, dass sie sich zumindest vor Cyrus eingesteht, dass Dorota durchaus Familie ist und sie selbst nicht glücklich darüber ist, wie das Verhältnis mit ihrer Tochter damals war. Betonung liegt hier klarerweise auf "war", denn man kann sich spätestens nach #3.16 The Empire Strikes Jack ganz sicher sein, dass sich sehr vieles zwischen den beiden verändert hat und beide auch bereit sind, den einen in das Leben des anderen zu lassen.
The only reason we're having this conversation right now is because you got caught.
Serena und Nate waren ganz nett, wenn es mir auch nicht ganz einleuchten mag, wieso Serena von ihm gedacht hat, dass er enttäuscht sein könnte, wenn sie sich wieder dazu entschlossen hat, nach ihrem Vater zu suchen. Da haben die Autoren wohl selbst nicht gewusst, wie sie das begründen könnten oder es war ihnen schlichtweg egal, weil es ja scheinbar doch einfach nur sein musste, um Nate eifersüchtig und sauer zu machen. Dadurch sind sich Jenny und Nate wieder nähergekommen, auch wenn diese ein wenig in das Schicksal eingegriffen und Nate zuerst gegen Serena aufgehetzt und ihm dann auch nicht ausgerichtet hat, dass sie angerufen hat. Zickenkrieg ist also vorprogrammiert, fragt sich nur, ob Nate Jennys Annäherungen hinnimmt und wann Serena die Wahrheit herausfindet – sehr lange wird es nicht mehr dauern, in vier Folgen heißt es immerhin schon wieder Staffelfinale.
Einen Abschied bekam dann auch Carter, den Serena kurzerhand aus der Limousine wirft, als ihr klar wird, dass er versucht hat, sie wieder zurückzugewinnen. Dass Serena in den Momenten mit ihm ganz klar deutlich gemacht hat, dass sie nicht mehr an ihm interessiert ist und einzig und allein Nate liebt, lässt zumindest teilhaft ihr seltsames Verhalten bezüglich ihrer Diskretion über die Suche nach ihrem Vater verschmerzen.
Sehr erfreulich ist es, dass es in Bezug auf Serenas Vater, den wir allem Anschein nach also in der nächsten Folge kennenlernen werden, endlich vorangeht. Wirklich überraschen sollte es uns nicht, dass Serena von niemand Geringerer als ihrer Mutter, die vor Rufus vorgegeben hat, bei CeCe zu sein, die Tür geöffnet bekommt, aber wenn wir etwas in der Vergangenheit gelernt haben, dann, dass die Macher gerne mal viel Spannung aufbauen, auch wenn es am Ende mehr oder weniger für nichts und wieder nichts war. Es wird sich herausstelen, wie es sich hier entwickelt wird, vor allem auf die Reaktion von Serenas Vater bin ich gespannt, aber auch wie die Konfrontation zwischen ihm und Rufus oder zumindest Lily und Rufus ausfallen wird, der inzwischen ja auch weiß, dass seine Frau ihn zum erneuten Mal angelogen hat, könnte vielversprechend sein.
I never thought it was possible to love someone to much.
Chuck und Blair liefern uns in dieser Episode einen herzzerreißenden Moment nach dem anderen und werden dem ultimativen Chair-Fan am Ende endgültig den Grund zum Klippensprung gegeben haben – Blair verkündet das Aus der Beziehung, nachdem sie dazu bereit gewesen wäre, mit Jack zu schlafen, um Chuck sein Hotel zurückgeben, woraufhin dieser selbst für seine Verhältnisse über die Grenzlinie geschlittert ist. Hat er sich in dieser Folge noch so angestrengt, ist es doch ein Fehler, der nicht wieder gut zu machen ist, jedenfalls nicht in der nächsten Zeit; insofern war es der richtige Schritt, die beiden erst einmal getrennte Wege gehen zu lassen.
Schauspielerisch gesehen ist die Episode wie jede sehr auf Chuck und Blair zentrierte Folge eine Wucht, gerade Leighton Meester sticht einmal mehr heraus und zeigt ganz klar, dass sie eigentlich zu gut für "Gossip Girl" ist und nach dem Ende der Serie nach Größerem streben sollte. Auch Ed Westwick gelingt es wieder perfekt, die Zerrissenheit seines Charakters gut rüberzubringen, wenn man es ihm doch nicht ganz so sehr wie Meester abkauft, was alles um seine Figuren in dieser Folge jedoch nicht weniger nahegehend macht.
Wie lange die beiden nun getrennt sein werden, wird sich zeigen. Es scheint jedoch, als wäre Blair definitiv mit Chuck fertig ("This IS the end, Chuck."), und auch dieser hat am Ende schon mit einer Frau, die er auf der Hochzeit kennengelernt hat, geflirtet. Dass es sich um das endgültige Ende ihrer Beziehung handelt, ist zweifellos nicht anzunehmen, aber trotzdem ist es natürlich für Fans der Serie und des Paares umso schöner, ihr Lieblings-Pairing auch wirklich zusammen zu sehen.
Ganz süß waren übrigens die Szenen mit Dan und Blair ("I'm becoming the person you always said I was." – "I don't think you're that bad of a person."), besonders weil Dan in diesen zum ersten Mal seit langem nicht wirklich ein Störfaktor war, sondern mehr an den Lonelyboy aus der ersten Staffel erinnert hat, mit dem man sich gerne und gut identifizieren konnte. Man darf also gespannt sein, ob wir uns in dieser Hinsicht eine Freundschaft erwarten können, gar unmöglich ist es wahrscheinlich nicht, sollte man doch alles von der Serie erwarten, wie Josh Schwartz erst kürzlich in einem Interview sagte.
She was mad, because I kept talking about this guy that I met in the lobby of my building and then I dragged her out in a wedding in Queens.
Nachdem Eric in der letzten Folge die Bekanntschaft eines jungen Mannes gemacht hat und die beiden sich wohl recht gut verstanden haben, weiß er bis nach der Hochzeit immer noch nicht, ob Elliot schwul ist, nachdem er auf dieser sogar in Begleitschaft seiner Freundin auftaucht. Überraschend ist es dann, als er klarstellt, dass er bisexuell und an Eric durchaus interessiert ist. Dabei scheint es, als wäre für Eric mal wieder eine etwas länger andauernde Beziehung geplant, die dann hoffentlich nicht ganz unter dem Tisch gekehrt behandelt wird, sondern auch ein wenig mehr Screentime einnehmen wird. Ich will nur an Jonathan erinnern, der hin und wieder aufgetaucht ist und dann auch schon wieder weg war, ohne, dass je richtig auf die beiden als Paar eingegangen wurde.
Fazit
Trotz der einen oder anderen Mäkel ist #3.18 The Unblairable Lightness of Being nicht nur eine wunderschön-emotionale Episode, sondern auch weiterer Schritt nach oben auf dem Weg der Besserung. Keep up the good work, Gossip Girl!
Niko Nikolussi - myFanbase
Die Serie "Gossip Girl" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Unblairable Lightness of BeingErstausstrahlung (US): 12.04.2010
Erstausstrahlung (DE): 25.07.2011
Regie: Janice Cooke Leonard
Drehbuch: Jeanne Leitenberg
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