Episode: #13.08 Gedankenexperimente

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Bereits seit etlichen Stunden schuften Meredith und Owen im Krankenhaus. Ihnen bleibt keine Zeit, etwas Schlaf aufzuholen, da ein schwer verletzter Patient eingeliefert wird. Gemeinsam nehmen sie sich den Mann vor und werden dabei tatkräftig von Stephanie unterstützt. Sie stellen fest, dass der Mann massive innere Verletzungen und Organschäden hat, wobei besonders seine Leber und seine Nieren geschädigt wurden. Die Ärzte sind daher nicht böse, als sich auch noch Webber ihnen anschließt. Jener ist in Plauderstimmung, während Meredith bereits leicht gereizt ist. Webber fragt Stephanie nach dem Patienten, doch sie weiß lediglich, dass er in einen Autounfall verwickelt war. Da Webber nicht möchte, dass man den Patienten als eine gesichtslose Ansammlung von Organen betrachtet und alles dafür tut, sein Leben zu retten, schlägt er vor, sich eine Geschichte zu ihm auszudenken. Nun stellt sich Webber vor, auf dem OP-Tisch läge eine Frau namens Gail, die leidenschaftlich gern Cello spielt und Mutter von drei Kindern ist. Von dem Gedankenexperiment ist keiner der anderen Ärzte so wirklich angetan.

Meredith sieht keinen Weg, den Mann zu retten, da seine Leber nicht mehr funktionsfähig zu sein scheint. Owen jedoch will nicht locker lassen und Webber schlägt eine Lebertransplantation vor. Davon möchte Meredith jedoch nichts hören, da sie es als Verschwendung betrachtet, da der Mann in ihren Augen sowieso nicht überleben wird und eine Spenderleber lieber an jemanden gehen soll, der damit gerettet werden könnte. Es kommt zu einem Streitgespräch zwischen Meredith und Webber, der erneut auf die Lebertransplantation verweist. Meredith hat genug von Webbers Vorschlägen und stellt klar, dass sie das Sagen hat und gegen eine Transplantation ist.

Während er überlegt, wie der Mann zu retten sein könnte, erinnert sich Owen an seine Zeit bei der Armee zurück. Auch damals tat er alles in seiner Macht stehende, um Leben zu retten. Er kann sich noch gut an eine Situation erinnern, in der seine Schwester Megan ihn während der Arbeit aufzog. Owen macht sich derweil noch immer Vorwürfe, dass er nicht weiß, was mit Megan geschehen ist. Er will das Leben seines Patienten nun umso mehr retten.

Mit neuem Ansporn geht Owen seiner Arbeit nach und entschließt sich, die Leber des Mannes zu entfernen, da jene nicht gerettet werden kann und lediglich dafür sorgt, dass er noch mehr Blut verliert. Als Owen die Leber entfernt, ist Meredith entsetzt, da sie nun erst recht keine Chance mehr sieht, ihren Patienten über die Runden zu bringen. Gleichzeitig beauftragt Owen Stephanie, ihren Patienten auf die Transplantationsliste zu setzen.

Die Ärzte wollen den Eingriff schon abbrechen und den Mann auf die Intensivstation bringen. Krampfhaft überlegt Stephanie, wie man ihrem Patienten helfen kann und in einem Tagtraum sieht sie sich selbst als kleines Mädchen vor sich. Da erkennt sie, dass der Mann an der Erkrankung Immunthrombozytopenie leidet, durch die er die gegebenen Blutkonserven nicht verträgt, da sich seine Blutplättchen auflösen. Stephanie will den anderen Ärzten verständlich machen, was sie erkannt hat, doch keiner hört ihr zu. Aufgebracht wird Stephanie laut und fordert Ruhe. Dann schlägt sie vor, dem Mann Steroide zu geben, um der Immunerkrankung entgegen zu wirken. Da er jedoch keine Leber mehr hat, die die Steroide verstoffwechseln könnte, ist Owen dagegen.

Zu ihnen kommt eine Krankenschwester, die verkündet, dass sich die Familie des Mannes gemeldet hat. Gleich darauf bricht der Kreislauf des Mannes, Carl, zusammen, doch mit vereinten Kräften können die Ärzte Carl stabilisieren. Meredith fragt nach Carls Hintergrund und erfährt, dass er verheiratet und Vater von zwei Kindern ist. Nun hat auch Meredith einen Tagtraum. Sie erinnert sich an den Tag des Unfalls von Derek zurück und daran, wie sie nach Dereks Hirntod ihren Kindern sagen musste, dass Derek gestorben ist. Zola wollte dies zunächst nicht wahr haben und verlangte, dass Meredith Derek hilft, so wie sie es auch immer bei ihren Patienten tut. Erschüttert und mit Tränen in den Augen musste Meredith ihren Kindern gestehen, dass sie Derek nicht retten kann. Mit der Erinnerung daran, schöpft Meredith neue Kraft. Gleichzeitig erkennt sie, dass Webber den Patienten zuvor nicht grundlos Gail genannt hat. Webber gesteht, dass man sich in hoffnungslosen Fällen manchmal vorstellen muss, es läge jemand auf dem OP-Tisch, der einem nahe steht und von dem man unter allen Umständen möchte, dass er überlebt. Er wählt den Namen Gail, da seiner Mutter so hieß. Jene wurde im Alter von 46 Jahren mit Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und starb ein halbes Jahr später.

Meredith hat eine Idee. Carl braucht zum Überleben auf jeden Fall eine Leber und Meredith fällt ein, dass sie Carls geschädigte Leber nun reparieren können. Innerhalb des Körpers war dies nicht möglich, da der geschädigte Leberlappen ungünstig lag. Webber will Meredith unterstützen und so retten sie den funktionsfähigen Teil von Carls Leber, während Owen und Stephanie alles für die Eigentransplantation vorbereiten.

Während die Ärzte Carls Leben retten, gehen sie alle noch einmal ihren Erinnerungen nach. Owen denkt an Megan, Stephanie an ihre Kindheit und Webber an Gail. Anschließend bringt Stephanie Carl auf die Intensivstation und als Meredith den Tag beendet, entschuldigt sie sich für ihre zuvor harschen Worte bei Webber. Jener verdeutlicht noch einmal, dass es nicht immer gut ist, sich zu sehr von den Patientenfällen zu distanzieren, da es ihn zu einem besseren Chirurgen gemacht hat, sich emotional an seine Patienten zu binden. Dann denkt Meredith an Derek, dessen Erinnerung sie den Tag überstehen lassen hat, zurück und verlässt den OP.

Marie Florschütz - myFanbase

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