Bewertung

Review: #14.02 Verstörende Erkenntnis

Was mir im ersten Teil des Staffelauftakts an bedeutenden Szenen gefehlt hat, war in #14.02 Get Off On the Pain da. Mehr als genug sogar, denn man macht munter damit weiter, die offenen Handlungsstränge abzuhaken. Während sich die letzte Folge noch ein bisschen zurückgehalten hat, schöpft man nun aus dem Vollen und haut gleich mehrere überraschende Entwicklungen heraus, die zumindest einen Teil der Staffel prägen dürften.

"I could never ever hurt you."

Mein persönliches Highlight waren eigentlich Alex und Jo. Meine Güte, endlich, endlich kümmert man sich mal wieder um die beiden. An dieser Stelle sind wir eigentlich Ben ein riesiges Dankeschön schuldig. Schließlich hat der den Girlcode gebrochen und hat mit Alex geredet. Zum Glück, denn sonst würden die beiden wohl immer noch umeinander herumtanzen. Das Ganze wurde auch wirklich gut angegangen. Jos Ängste werden nicht heruntergespielt, sondern anerkannt und Ben betont nochmal, dass die ganze Sache nicht Jos Schuld ist. Und so entscheidet sich Alex dazu, mit Jo zu reden. Endlich und eigentlich eine Staffel zu spät das klarzustellen, was sofort hätte kommen müssen. Ob es nun die vergangene Zeit, Ben und Baileys Vorarbeit oder die Tatsache war, dass Alex Paul nichts getan hat, Jo geht darauf ein. Abgesehen von einer tollen Szene zwischen den beiden ist damit der erste Schritt getan, der hoffentlich wieder in Richtung Jolex führt. Denn die beiden gefallen mir immer noch sehr gut zusammen, auch wenn es einem die Writer in den letzten Staffeln nicht immer leicht gemacht haben.

"Is she family or not?"

Ich hätte nicht gedacht, dass Nathans Reaktion auf Megan so ohne jegliche Zweifel wäre. Ich bin davon ausgegangen, dass er zwar bei Megan bleiben würde, aber eben zumindest zu Teilen auch aus Pflichtgefühl, während ihm gleichzeitig auch noch etwas an Meredith liegt (eben so, wie die Geschichte mit Meredith, Addison und Derek damals abgelaufen ist). Doch davon habe ich irgendwie so überhaupt nichts gesehen? Nathan ist sofort wieder im Megan-Modus und scheint sich eher freundschaftlich nach Meredith zu erkundigen. Okay, die beiden haben von Vornherein klargestellt, dass sie ihre große Liebe schon gefunden hatten. Dieses Motiv schwingt ja immer mit. Ob Meredith es nun aktiv ausspricht, oder die Art und Weise, wie sie darum kämpft, Megan zu retten. Trotzdem geht mir dieser Übergang irgendwie zu schnell, zu reibungslos. Immerhin hatten die beiden so eine tolle Chemie zusammen und waren endlich bereit, den ersten Schritt zu tun, bevor Megan dazwischengekommen ist. Vielleicht fehlt bis jetzt auch nur Nathans Perspektive auf das Ganze. Doch die werden wir wohl bald bekommen, nachdem Megan seinen Heiratsantrag abgelehnt hat. Wobei ich glaube, dass es weniger daran lag, dass Nathan noch etwas für Meredith empfindet, sondern eher daran, dass auch Megan weitergelebt hat. Schließlich ist die ja nach wie vor fest entschlossen zurück in den Irak zu gehen. Ich hoffe, das endet nicht irgendwie wieder in einem Love-Triangle. Immerhin scheint Meredith das ganz ähnlich zu sehen, da sie Nathan einfach stehen lässt.

Okay, als ich mir gewünscht habe, dass Megan und Teddy etwas wegen Owen und Amelia unternehmen, meinte ich eigentlich nicht diese Richtung. Einerseits haben sie natürlich recht. Amelia ist Teil seiner Familie und sollte sich nicht komplett abkapseln. Ebenso ist auch offensichtlich, dass Amelia eben nicht mehr die Person ist, an die sich Owen wendet, wenn sie es denn jemals war. Alleine das kurze Gespräch zwischen den beiden hat das mehr als deutlich gezeigt. Trotzdem fand ich, dass die Drei da auch etwas vorschnell reagiert haben. Schließlich kennen Megan und Teddy Amelia fast gar nicht und auch Evelyn hatte nicht viel Kontakt mit ihr. Sie kennen Amelia und ihre Vorgeschichte nicht. Wissen nicht, was sie durchgemacht. Wie sehr sie immer noch unter Dereks Tod leidet. Was jetzt Megans wundersames Erscheinen an Wunden wieder aufgerissen hat, die nie wirklich verheilt sind.

"Wow, that is a beautiful tumor."

Da war wieder so ein Moment, in dem ich meinen Bildschirm hätte anschreien können. Echt jetzt? Nach all dem, was Amelia durchmachen musste auch noch das? Nachdem schon ihr Bruder, der ebenfalls Neurochirurg war, an einer Gehirnverletzung gestorben ist? Muss Amelia jetzt auch noch einen Tumor haben? Noch dazu wohl einen komplizierten, nachdem sie die ja immer besonders schön findet. Zumindest erklärt das Amelias teilweise übertrieben unsympathisches Verhalten der letzten Staffel. Nun stellt sich die Frage, was aus diesem Handlungsstrang gemacht wird. Potential ist natürlich da, immerhin kommt Amelia damit zu einer großen Storyline, die sich mal nur um sie dreht. Und wenn sie den Tumor gut übersteht, ist da natürlich auch die Chance, dass sich ihr Charakter wieder etwas verändert. Denn so, wie es zur Zeit läuft, fällt es mir wirklich unheimlich schwer, Amelia zu mögen. Trotzdem fände ich es schade, wenn der Izzie-Weg gewählt wird und die Krankheit letztlich dafür Verwendung findet, Amelia loszuwerden. Dafür hat man einfach viel zu viel Energie und Zeit in ihre Beziehungen gesteckt, sei das nun ihre ewig hin-und-her pendelnde Beziehung mit Owen oder ihre schon um einiges schönere Verbindung zu Meredith und Maggie. Nein, dieser Tumor soll und darf eigentlich nicht das Ende dieses Charakters sein.

Randnotizen:

  • Wem sind noch die Parallelen zum Pilot aufgefallen? Die Anfänger sollen einen Spender suchen (statt einer Krankheit) und dann Merediths Hai-Kommentar, was ursprünglich Cristina zu ihr gesagt hatte. Überhaupt bringt man viele Erinnerungen an frühere Staffeln in die Folgen ein, was ich absolut super finde.
  • Musste dieser Kuss zwischen Owen und Teddy unbedingt sein? Abgesehen davon, dass mir die beiden als beste Freunde eigentlich viel lieber sind, war das Timing doch echt unpassend. Zum Glück hat Teddy da schnell die Reißleine gezogen. Mal sehen, was sich daraus noch entwickelt.
  • Was genau hält jetzt eigentlich Jackson von seiner Situation mit April? Der war nämlich merkwürdig still, während April ihm ihr Herz ausgeschüttet hat. Der Abstand zwischen den beiden kann sicherlich mal nicht schaden und sei es nur, damit ihnen klar wird, was sie aneinander haben.
  • Sehr gut haben mir auch die Szenen von Maggie und Richard gefallen.
  • Andrews Schwester Carina ist also mal wieder ein Familienmitglied, das ans Krankenhaus wechselt. Zufälle hin oder her, sie hat eine tolle Chemie mit Arizona und könnte ein bisschen neuen Schwung in die Klinik bringen. Mal sehen, ob Carina uns länger erhalten bleibt, oder ob sie wie die anderen Verflossenen von Arizona (und Callie) nach einer Staffel wieder verschwindet.
  • Hoffentlich wird dieser Wahrheitstrend beibehalten, denn dadurch spart man sich einiges an unnötig langen Verwechslungen und Unsicherheiten.
  • Apropos beibehalten, nachdem wir jetzt ein paar der Anfänger wiedergesehen haben und die wieder einen Sprechanteil hatten, glaube ich allmählich, dass sie uns vielleicht doch erhalten bleiben.

Fazit

Auch die zweite Episode konnte mit einer Mischung aus lockerem Humor, vielen Handlungssträngen und überraschenden Charaktermomenten punkten. Inzwischen sind die meisten der offenen Fragen aus der letzten Staffel geklärt worden, womit nun Platz für die Zukunft ist. Noch ist ganz offen, wohin uns die Handlungsstränge führen werden, doch solange die Serie ihre mitreißende und dynamische Energie beibehält, bin ich zuversichtlich, dass wir uns auf eine deutlich bessere Staffel freuen dürfen.

Denise D. - myFanbase

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