Bewertung

Review: #15.14 Überdosis

Foto: Grey's Anatomy - Copyright: 2019 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth
Grey's Anatomy
© 2019 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth

Manchmal sind es die kleinen Momente, die den großen Unterschied machen. Ganz nach diesem Motto sind es die kurzen Lichtblicke und netten Gesten, die die doch recht triste Episode aufhellen. Denn abgesehen von der Hauptstoryline rund um Betty, Owen und Amelia bekommen wir in #15.14 I Want a New Drug eigentlich nur kleine Nebengeschichten zu sehen.

"I hope that she decides to live."

Das Drama geht in die nächste Runde. Erst mit Leo, dann mit Betty. Auch wenn ich verstehen kann, wie sehr es Owen und Amelia mitnimmt, dass Leo jetzt zu seinen Großeltern soll, wundert es mich doch ein wenig, wie sicher die beiden waren, dass Leo Teil ihrer Familie bleiben würde und nicht nur als eine Art Pflegekind bei ihnen ist. Während die Großeltern zu Beginn der Folge ähnlich wie zuletzt recht unsympathisch herüberkamen, hat sich das im Laufe der Geschehnisse etwas verbessert. Zumindest haben sie die Szenen mit Betty ein Stück weit aus ihrer Bösewicht-Rolle herausgeholt und die Besorgnis offenbart, die sie für ihre Tochter empfinden. Ein bisschen hat es mich ja schon überrascht, dass Betty tatsächlich überlebt hat. Mir kam es zwischenzeitlich so vor, als würde man dieses ganze Auf und Ab nun doch eindeutig beenden. Aber man entscheidet sich stattdessen dafür, dass Betty leben darf und nun hoffentlich endlich an ihrem Tiefpunkt angekommen ist und nach vorne schauen kann. Denn allmählich nervt mich dieses ewige Hin und Her mit ihr, nachdem sie mir als Charakter nicht allzu viel gibt.

So trägt den Löwenanteil der Geschichte Amelia bzw. Caterina Scorsone, die Folge für Folge eine mitreißende Performance abliefert. In diesem Fall Amelias emotionale Achterbahnfahrt vom Verlust von Leo, über das Bangen um Bettys Leben und ihren zwischenzeitlichen Zusammenbruch vor Link, bis hin zur Erleichterung über die überstandene Operation. Man fühlt und leidet einfach mit ihr mit. Ähnlich geht es auch den anderen Charakteren. Einerseits Teddy, die Bettys Operation selbst übernimmt, damit Maggie für Amelia da sein kann, andererseits Meredith, die trotz anstrengender OP Maggies Hilferuf sofort nachkommt. Auch wenn diese Teile im Hintergrund abgelaufen sind und Amelia sie nicht aktiv mitbekommen hat, bedeuten sie doch, dass sie nicht alleine ist. Wobei hier natürlich nur mal wieder auffällt, dass es eben Teddy, Maggie und Meredith sind und nicht Owen.

Es ist nun also wieder eine Folge vergangen, ohne dass die Richtung, in die sich die ganze Geschichte entwickeln soll, viel klarer geworden ist. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass sich Betty dafür entscheidet zu kämpfen. Nur wird sie das zusammen mit Owen und Amelia oder eben doch lieber mit ihren Eltern tun? Geht Leo dorthin, wo auch Betty ist oder wäre es vielleicht auch eine Option, dass sich die Eltern um ihre Tochter kümmern und Leo erst einmal bei Owen und Amelia bleibt? Oder kommt Betty erneut in eine Klinik und Leo zu seinen Großeltern? Das wäre wohl die gemeinste Variante, denn dann hätte man die beiden wirklich umsonst gequält.

Wonder Woman Meredith

Inzwischen ist es schon gar nichts Besonderes mehr, wenn Meredith einen weiteren beruflichen Erfolg einfährt, trotzdem freut es mich nach wie vor unglaublich. Es ist einfach schön zu sehen, wie weit sie gekommen ist, nachdem man sie all die Jahre begleitet hat. Und so wird ihre Rekord-OP zwar von allen gespannt verfolgt, spielt sich im Geschehen der Folge aber trotzdem nur am Rande ab. Meredith strahlt ihre gewohnte professionelle Gelassenheit aus, während alle um sie herum ihre Bewunderung kaum im Zaum halten können. Sogar Bokhee, die omnipräsente OP-Schwester, bricht ihr Schweigen. Die Szenen zwischen Andrew und Meredith waren dieses Mal zurückhaltender und gleichzeitig noch vertrauter als bisher, zum Beispiel, als er sie am Ende der Episode zudeckt und sie in Ruhe ausschlafen lässt.

Randnotizen:

  • Nachdem sie in der letzten Folge mit ihrem Verhalten gegenüber Alex doch sehr negativ aufgefallen ist, bekommt Bailey heute betont freundlichen Smalltalk mit Teddy und Maggie und man sieht sie in ihrer wie üblich überzeugenden Kombi mit Ben.
  • Hat es denn wirklich eine Massen-Überdosis gebraucht, um Betty und ihren Freund im Krankenhaus anzuspülen? Das alles kam mir schon ein bisschen übertrieben vor.
  • Wieder nur ein Miniauftritt für Jolex. Toll wie eh und je, aber es wäre schon schön, wenn die beiden mal wieder eine richtige Storyline bekommen würden.
  • Ebenso nett: Jackson, der Ralph seine Campingausrüstung überlässt. Und Maggie wird sie sicher nicht vermissen.

Fazit

Es war eine durchaus bedrückende Folge, die sich ihre Lichtblicke in Form von einigen freundlichen Gesten geholt hat. Dabei stand wieder Betty im Zentrum, deren Handlungsstrang wohl gerade einen Höhepunkt erreicht hat. Denn nun muss etwas passieren, muss eine Entscheidung getroffen werden. Der Ausgang dieser Wahl wird wohl entscheiden, ob sich das ganze Drama überhaupt gelohnt hat, oder ob es Amelia und Owen nur unnütz Leid gebracht hat. Abgesehen davon wäre es mal wieder an der Zeit, auch die anderen Geschichten wieder mehr ins Zentrum des Geschehens zu rücken und den restlichen Hauptcharakteren wieder mehr bedeutende Sendezeit zu geben.

Denise D. - myFanbase

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