Bewertung

Review: #21.02 Take Me To Church

Wie meine Kollegin Denise vergangene Woche schon geschrieben hat, konnte die letzte Staffel nicht ganz so überzeugen, aber das lag eben auch an der kurzen Staffel. Beim Schauen dieser Episode hatte ich durchaus den Eindruck, man hat schon einen roten Faden, den man gut voranspinnt.

Fast alle Kündigungen sind wieder aufgehoben, außer die von Meredith Grey und Miranda Bailey, aber da hat sich ja nun auch schon einiges getan. Nach dem Ende der letzten Episode und Merediths Aussage war mir eigentlich klar, dass sie sich nun auf die Rettung von Catherine Fox konzentrieren wird und ich gehe mal davon aus, dass das Teil der Vereinbarung ist und warum die Forschung anders ausgerichtet wird. Interessant finde ich hierbei aber auch das Gespann Meredith und Bailey. Bailey ist wie gesagt die weitere Person, die nicht wieder eingestellt ist, aber auch das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Dass ausgerechnet sie es ist, die Meredith dabei hilft, Catherine zu retten, das spricht eindeutig für sich. Zum einen, weil Bailey momentan auf beide nicht gut zu sprechen ist, aber sie hat eben so viel Professionalität, dass sie drüber stehen kann. Zum anderen ist da Richard Webber, der offenbar noch immer als ihr Ausbilder nachhallt und zum anderen ist er mit Catherine verheiratet und sowohl Bailey als auch Meredith wissen eben, wie sehr Webber darunter leiden würde, würde auch Catherine unter tragischen Umständen sterben, wie es damals bei Adele Webber war. Auch Catherine ist in diesem Punkt zur 'Besinnung' gekommen, wenn es aber auch mehr das Foto ihrer Enkelin gewesen ist, mit der sie ja wirklich sehr liebevoll umgeht. Dennoch war es für mich ein Lacher, wenn ich nochmal über den kurzen Dialog zwischen Meredith und Bailey in dieser Szene nachdenke. Dass Catherine Zweifel hat, ob sie nochmal die Kraft aufbringen kann, sich einer Behandlung zu unterziehen, kann ich durchaus verstehen. Die erste Diagnose vor ein paar Staffeln sah ja schon nicht rosig für sie aus, aber da hatte sie noch andere Kraftreserven. Nun sieht es schon etwas anders aus. Dennoch finde ich es schade, dass sie Webber nicht einweihen will. Ich glaube, auch Catherine weiß ziemlich genau, wie ihm das alles zusetzt. Auf der anderen Seite bemerkt er aber auch, dass etwas mit ihr los ist und das nicht erst seit diesem Gespräch. Die letzte Szene zwischen den beiden hat für mich aber auch nochmal unterstrichen, wie sehr sich die beiden lieben und brauchen und sich auch erst einmal vor dem Bevorstehenden ablenken wollen, auch wenn Webber natürlich nicht weiß, was genau los ist, allzu lange wird das aber nicht mehr auf sich warten lassen.

Wie ich schon angesprochen habe, wird Bailey wahrscheinlich auch nicht mehr lange auf der Ersatzbank sitzen. Ich vermisse ja ein bisschen die alte Bailey, die einfach mal Dinge vom Stapel gelassen hat, bei dem sich ein anderer dreimal überlegt hätte, ob man die sagen sollte. Ein klein bisschen war sie wieder zurück, als sie Catherine die Ansage gemacht hat, die Catherine so dringend brauchte... Sie hat so viele Menschen gerettet und denen Mut zugesprochen, aber bei ihr selbst klappt das nicht so. Naja, Ärzt*innen sind eben doch die schlechteste Patient*innen. Apropos. Da Catherines Biopsie offenbar geheimbleiben soll und in der Klinik von Bailey stattfinden wird, wundert es mich doch, dass sie Teddy Altman befragt haben. Ich meine, klar, sie ist wieder Chefin, und dazu komme ich auch gleich noch, aber das steht für mich doch schon wieder auf wackligen Füßen... Sollte nämlich was schiefgehen und Webber findet das heraus, dann weiß er doch sofort, dass auch Teddy mittendrin hängt und dann konnte sie ihren kleinen 'Sieg' wirklich nur kurz genießen. Aber warten wir mal ab, wie es nun weitergeht. Ich gehe mal davon aus, dass Catherines Erkrankung/Behandlung/Heilung (?) bis zum Midseason-Finale andauern wird und wir sicher noch einige 'Überraschungen' erwarten dürfen. So sehr ich Catherine manchmal nicht leiden kann und mir klar ist, sie wird irgendwann sterben, tat sie mir doch diesmal leid und ich möchte eigentlich noch nicht, dass sie das Zeitliche segnen wird.

Überrascht war ich auch vom neuen Trio bestehend aus Webber, Winston Ndugu und Lucas Adams. Die Gespräche untereinander waren sehr interessant. Ich fand es toll, dass sich Winston bei Lucas nochmals wegen seiner Entscheidung bzgl. Chicago erkundigt hat. Man hat bemerkt, wie es ihm gefallen hat, warum Lucas in Seattle bleibt (auch wenn Simone Griffith dann vielleicht doch der Hauptgrund war/ist). Mir hat auch wahnsinnig gut gefallen, wie Winston die anderen beiden einfach mal überreden hat, auf den Golfplatz zu gehen. Ich hatte ja nach der Trennung von Maggie Pierce durchaus den Wunsch, er möge ihr nach Chicago nachreisen und gleich dort bleiben. Für mich hat man ihn seit der Trennung einfach nur mitgeschleift und ihn als eine Art Trauerkloß dargestellt, was er für mich einfach nicht war. Damit hatte man für mich Winston aber auch in eine Richtung geschoben, die ihm nicht gerecht geworden ist und auch seine kurze Affäre (oder was auch immer es war) mit Monica Beltran hat nun auch nicht besonders Zuspruch für mich gefunden. Aber seit dem Start von Staffel 21 zeigt Winston für mich, dass er keinen Flirt oder Affäre braucht, sondern eine Aufgabe, die ihm gerecht wird. Mir hat gefallen, dass er Webber mit Golf klargemacht hat, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört und somit wahrscheinlich auch meine Theorie aus dem Staffelfinale hinfällig ist. Ich denke, Winston macht in dieser Staffel eine tolle Entwicklung durch, die uns ganz neue und spannende Facetten an ihm zeigen wird und ähnlich ergeht es mir mit Lucas. Ihn hätte ich mir mit Simone auch gleich wegwünschen können, aber auch er hat in dieser Episode eine neue Facette an sich gezeigt, die mir imponiert hat. Er will zu seinem Fehler stehen, selbst wenn das bedeutet, er wiederholt das erste Ausbildungsjahr nochmal. Ich kann mich gar nicht genau dran erinnern, ob Derek Shepherd auch diese Größe hatte. Ich denke aber dennoch, für Lucas wird es nicht ganz einfach, was ja schon angedeutet worden ist durch Simone. Bei ihr weiß ich noch immer nicht genau, was ich von ihr halten soll. Irgendwie ist da immer was, was mich stört.

Ein Störfaktor ist anscheinend auch Sydney Heron. Ich glaube, für mich ist sie so ein Charakter bei dem ich hin- und hergerissen bin, ob ich sie nun mögen sollte oder nicht. Anstrengend ist sie auf jeden Fall und um es mit Teddys Worten zu sagen: Sie ist gewöhnungsbedürftig. Ihre fast schon aufgesetzte fröhliche Art würde mich wahrscheinlich auch schon zu Schichtbeginn stören. Ein Wunder, dass sie zur Begrüßung nicht noch jeden umarmt hat. Ich bin mal gespannt, wie lange uns die Nervensäge noch erhalten bleiben wird, da die Zeichen ja doch schon so stehen, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit nicht mehr lange beehren wird. Da sieht es bei Molly Tran sicher anders aus und ich würde mich auch sehr freuen, sollte sie denn länger bleiben. Für mich macht sie Benson 'Blue' Kwan noch menschlicher und empathischer und die Seite ist toll an ihm. Aber auch die Chemie der beiden stimmt einfach und ich denke auch, durch Mollys 'neues' Leben kann sie Blue auch eine andere Sichtweise und Perspektive auf die Sachen geben, die ihn noch immer belasten. Mir haben auch Blue und Jules Millin als Paar gut gefallen und mich würde es nicht wundern, wenn sie nochmal zusammentreffen, sobald Midori Francis ihren Ausstieg hatte. Noch deutet ja noch nichts daraufhin, was die Szenen mit Jules und Mika Yasuda umso bedauerlicher machen werden, die sich immer näher kommen. Hoffen wir mal, es wird ein annehmbares Ende nehmen und nicht eins auf Knall und Fall.

Wenn wir schon mal beim Ende sind: Der Patientenfall von Monica, Amelia Shepherd und Levi Schmitt war herzzerreißend. Cal und sein Vater taten mir unheimlich leid, zumal der Vater nach seiner Frau nun auch noch seinen Sohn verlieren wird. Sterben in so jungen Jahren ist etwas, bei dem es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Es ist etwas, wie Monica schon in der letzten Staffel sagte (zu einem anderen Thema), womit sich ein Teenager nicht beschäftigen sollte. Doch Cal hatte anscheinend schon eine Vorahnung gehabt, was alles noch viel tragischer macht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass dieser Fall der erste Teil ist, der den Ausstieg von Jake Borelli vorbereitet. Levis Prüfungsergebnisse waren ja nicht so toll, um ein Fellowship in der Pädiatrie zu bekommen und auch Cals Fall führte ihm wahrscheinlich vor Augen, nicht wirklich für das Fachgebiet zu sein. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Levi sich von Reverend James inspirieren lässt. Das Gespräch im Park zwischen den beiden war schon sehr bedeutsam (ich musste aber ein bisschen über den Größenunterschied grinsen). Mich würde es auch unglaublich freuen, wenn Levi mit James sein Glück finden sollte. Ich war ja nie ein Shipper von Levi und Nico Kim. Die letzte Staffel mit seinem Gastauftritt hat es für mich dann auch nochmal bewiesen und auch mit Carlos Garcia war es ja eher ein kurzes Intermezzo und Levi hat einfach auch sein Glück verdient, also darf dies gerne mit James sein.

Teddy und Owen Hunt sind auch wieder da und ich muss sagen, ich habe sie tatsächlich vermisst. Es war aber schon zum Schmunzeln, dass nach einer Woche alles auf dem Kopf steht und sich gleich beide dazu berufen fühlen, die Dinge zu richten – jeder auf seine Art natürlich. Ich stöhne ja immer schon mal auf, wenn die Ankündigung kommt, im Krankenhaus taucht eine Frau aus Owens Vergangenheit auf. Das ist irgendwie für mich immer ein Alarmzeichen dafür, dass es nur wieder Schwierigkeiten in Owens aktueller Beziehung geben wird. Diesmal muss ich ihn aber tatsächlich loben, denn ihm ist aufgefallen, dass Teddy nicht ganz sie selbst war und hat seine Hilfe angeboten und nachgebohrt, was seine Frau bedrückt. Ich bin tatsächlich beeindruckt von ihm und glaube, dass das tatsächlich etwas damit zu tun hat, dass er Teddy fast verloren hat. Übrigens toll von der Maske, dass man Teddys OP-Narbe sehen kann bzw. konnte. Aber zurück zu der Ankündigung der Frau aus Owens Vergangenheit: Nora Young (schon wieder Young? Naja, okay). Eine Kindheitsfreundin von Megan Hunt und Owen und von beiden wurde er gehänselt. Erinnert mich ein bisschen an Missy Cooper und Paige Swanson aus "Young Sheldon", die Missys Zwillingsbruder auch immer gerne aufgezogen haben. Da es ja hieß, Floriana Lima bleibt für mehrere Episoden, könnte ich mir vorstellen, sie könnte trotz allem nicht überleben. Fände ich schrecklich, gerade weil man jetzt auch eine neue Erinnerung in Owen an seinen Vater hervorgerufen hat. Aber wir werden sehen. Schön ist auf jeden Fall, dass Teddy wieder Chefin ist und ich hoffe, es bleibt eine ganze Weile so. Webbers Aussage gegenüber ihr fand ich ja doch auch ein bisschen ironisch. Es gab noch nie jemanden auf diesem Posten, der keine Verfehlungen hatte, einschließlich Webber selbst.

Randnotizen

  • Jo Wilson und Atticus 'Link' Lincoln feiern wohl noch, dass sie Eltern werden.
  • Es scheint so, als hält man doch an einer möglichen Paarung zwischen Amelia und Monica fest. Ganz abgeneigt bin ich nicht, weil man schon in der letzten Staffel Vorarbeit geleistet hat und jetzt definitiv mehr Zeit hat.
  • Leo, der älteste Sohn von Kim Raver, hatte eine kleine Rolle, die mir ehrlicherweise aber nicht aufgefallen ist.
  • Ich bin mir sicher, Amelia wird noch herausfinden, was Meredith vor ihr verheimlicht und dann helfen.

Fazit

"Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" macht seine Sache definitiv besser als zuletzt. Ich erkenne schon jetzt einen roten Faden und habe das Gefühl, uns erwartet einiges an Emotionen in dieser Staffel und ich bin freudig gespannt, auch wenn mir die zwei bevorstehenden Ausstiege schon jetzt leichte Magenschmerzen bereiten.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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