Review: #1.03 Überleben ist alles
Endlich wird es persönlicher! Ok, endlich ist etwas gemein ausgedrückt, da es sich immerhin erst um die dritte Episode der Serie handelt, aber genau das braucht es eben in einer Serie – die Möglichkeit, mit Charakteren zu sympathisieren und sich zu überlegen, welche Handlungsstränge besondere Beobachtung verdienen sollten, und da wurde in dieser Folge einiges getan.
Fangen wir mit Alex an. Man hat ihn ja schon als Sprücheklopfer erleben dürfen, aber dass er auch noch so eine Arbeitseinstellung hat, macht ihn vollends zum Arsch. Das wirkt ein wenig konstruiert, birgt aber sehr viel Unterhaltungspotenzial, was man bei der Standpauke durch Bailey dann auch gleich genießen durfte. Eine gerechte Strafe! Es wird sich zeigen, ob dies sein Verhalten beeinflusst. Izzie dagegen ist die Herzensgüte in Person, die mit ihrer zusätzlichen Naivität langsam zu meiner Sympathieträgerin der Serie wird. Man kauft ihr das auch alles ab, denn der Charakter wirkt realistisch. Allerdings wird sie wohl noch mit einigen Enttäuschungen zu kämpfen haben, sodass sie mir jetzt schon fast Leid tut. Idealismus ist eben anstrengend.
Cristina, Meredith und George kann man menschlich irgendwo dazwischen einordnen. George ist sicher eher etwas näher an Izzie dran, Christina an Alex und Meredith steht eher in der goldenen Mitte. Aber sie haben natürlich ihre Eigenarten. Cristina ist sehr weitsichtig und kalkulierend. Dadurch wirkt sie immer hölzern, was ihr Ehrgeiz noch unterstützt. Als Ärztin ist sie wirklich kompetent, aber sie kann im Job nicht mit Menschen umgehen. Sie sieht sie mehr als Arbeitsobjekte und lässt Emotionalität sehr vermissen. Sehr witzige Szene, nur schade, dass man nicht miterleben durfte, wie sie nach Baileys Ansprache doch noch die richtigen Worte gefunden zu haben scheint. George wiederum ist sehr freundlich, aber auch leicht einzuschüchtern. Er hat da vor allem mit sich selbst zu kämpfen. Es war schon niedlich, wie er mit den Anspielungen des Patienten umzugehen versucht. Und natürlich ist er hoffnungslos in Meredith verknallt. Das kann ja heiter werden.
Da sind wir auch schon bei Meredith. Ihr hat man wieder angemerkt, wie gestresst und durcheinander sie doch insgesamt ist. Die neue Umgebung und die Probleme mit ihrer Mutter machen ihr wirklich sehr zu schaffen. Da passt ein Dr. Shepherd doch wunderbar in ihr Leben. Ein Grund mehr, durcheinander zu sein. Dass sie trotzdem eine hervorragende Ärztin ist, wurde auch wieder deutlich.
Highlight der Episode war eindeutig Dr. Bailey. Ihre Rundumschläge hatten einen großen Spaßfaktor. Und es ist ja nicht so, dass sie inhaltlich nicht richtig liegen würde. Manchmal muss man eben drastische Worte und den richtigen Ton finden und sie schafft das zuverlässig. Schade ist aber, dass ihre Belehrung der Fahrradgang unterbrochen wurde. Die hätten ruhig noch ein wenig mehr Fett wegbekommen können.
Trotz des intensiveren Schwerpunktes auf die Individuen ist es dann aber doch das Team, welches durch gemeinsame Arbeit zum Erfolg kommt. Das gibt der Episode einen schönen Bogen.
Fazit
Eine sehr gelungene Episode, in der man einen besseren Eindruck von den Charakteren bekommt und sich seinen Platz als Zuschauer in der Serie suchen kann.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Winning a Battle, Losing a WarErstausstrahlung (US): 10.04.2005
Erstausstrahlung (DE): 28.03.2006
Regie: Tony Goldwyn
Drehbuch: Shonda Rhimes
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