Review: #1.06 Der Morgen danach
Wie fast schon zu erwarten war, musste sich diese Episode damit auseinander setzen, was für Probleme entstehen, wenn es zu einer Beziehung zwischen Vorgesetztem und Untergebenem kommt. Gerade bei der Sucht nach Operationen ist das sehr heikel, da die Vergabe immer eher willkürlich erscheint und der Vorwurf der Bevorzugung sehr schnell im Raum steht.
Dr. Bailey hat nun genau dieses Problem und will es sofort im Keime ersticken. Das ist sinnvoll, denn sie spricht es selbst an. Wenn erst alle davon erfahren sollten, dann geht es erst richtig los. Ihre Statements waren mal wieder direkt und trocken, wie man sie eben kennt. Man kann sich das Seattle Grace jetzt schon ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Meredith und Dr. Shepherd müssen da nun wohl durch. Interessanterweise scheint Meredith ihre Beziehung ja langsam nach außen tragen zu wollen. Da wird es wohlmöglich demnächst noch mal zu Diskussionen kommen und wie ich die operationsvernarrten Neulinge kenne, wird da der ein oder andere Zwischenton zu hören sein.
In der vordersten Reihe dafür steht eigentlich Cristina, aber die hat sich ja nun mit Dr. Burke auch einen Vorteil erarbeitet. Im Moment scheint es eindeutig, dass sie nur für diesen Vorteil mit ihm ins Bett steigt. Wie seine Position dazu ist, lässt sich da noch eher diskutieren. Er wird sich wohl bewusst sein, dass er Cristina nützt, aber ob er da wirklich nur seinen Hormonen nachgibt, ist noch nicht bewiesen. Das werden dann die nächsten Folgen zeigen.
Ein weiteres Thema war das Carpe Diem, was einen auch immer wieder verfolgt. Neben den Patientengeschichten, die zu gefallen wussten und gut in die Folge passten, ist es gerade George, der mit den Sprüchen der verpassten Gelegenheiten zu kämpfen hat. Der arme Kerl kann einem nur Leid tun. Er schafft es nicht mal in großer Runde eine allgemeine Einladung zum Trinken ordentlich zu formulieren. Dieses blöde Selbstbewusstsein, was man dazu benötigt! Und da bis auf Meredith jeder Bescheid weiß, ist es natürlich noch unangenehmer.
Als er dann vor ihrer Tür steht und realisiert, dass sie wohlmöglich wirklich einen Freund hat, hätte ich ihn am liebsten in den Arm genommen und getröstet. Hoffentlich lassen die Autoren ihm mal eine Frau über den Weg laufen, die auf ihn abfährt. Da muss er dann nicht so aktiv werden und bekommt Selbstbewusstsein.
Alex braucht genau das natürlich nicht. Er weiß, dass er gut aussieht und es stört ihn kaum, dass er auch mal aneckt. Diese Folge hätte er sogar beinahe mal etwas richtig gemacht. Er hat sich wirklich rührend um seine Patientin gekümmert. Dass der Ton eingeschaltet war, ist dann wirklich unglücklich gewesen. Da tat er einem sogar ein bisschen Leid. Immerhin sprechen wirklich die meisten Ärzte in Abwesenheit der Patienten so über sie, was man ihnen nicht mal verübeln darf. Wenigstens war die OP für Cristina und George eher eine Hölle als alles andere, also ist Alex im Nachhinein vielleicht sogar froh gewesen. Was aber mal wieder typisch für ihn ist, ist, dass er Izzie im Stich gelassen hat. Was soll man dazu denn noch sagen. Sie hat die Situation immerhin großartig gemeistert, auch wenn sie dann im Stress mal eben in ihrem kleinen Büchlein nachgucken wollte. Ich sehe mich selbst in so einer Situation und hätte wohl auch in Panik nach Hilfe gesucht. Wichtig ist ja, dass sie es gemeistert hat und damit viel Eindruck hinterließ. Meine Vermutung, dass Izzie Interesse an Alex hat, liegt nach dieser Folge erstmal wieder auf Eis. Allerdings sind meine Hoffnungen gering, denn wer sich so zankt, wie die beiden, der hat wohl doch noch was anderes füreinander übrig und die Erfahrung aus anderen Serien lässt einen solchen Verlauf durchaus wahrscheinlich sein.
Das Highlight diesmal gehörte dann auch Izzie. Wie sie in den OP-Saal kommt und erklärt, was sie soeben durchführen musste und alle vor Schreck quasi den Atem anhalten, war schon eine witzig inszeniert. Der anschließende Streit zwischen Izzie und Alex hatte dann auch was. Wo ist die Wiederholungstaste?
Fazit
Runde Folge, bei der die Problematik von Beziehungen am Arbeitsplatz ihren Schwerpunkt hat.
Emil Groth - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: If Tomorrow never comesErstausstrahlung (US): 01.05.2005
Erstausstrahlung (DE): 18.04.2006
Regie: Scott Brazil
Drehbuch: Krista Vernoff
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