Bewertung

Review: #2.03 Gebrochene Herzen

Foto: Grey's Anatomy - Copyright: ABC/Craig Sjodin
Grey's Anatomy
© ABC/Craig Sjodin

"Chirurgen sind Kontrollfreaks. Mit einem Skalpell in der Hand fühlt man sich unbesiegbar. Man kennt keine Angst und keinen Schmerz. Man fühlt sich drei Meter groß und kugelsicher. Tja, und dann vergisst man den OP. Und die ganze Perfektion, diese ganze wunderbare Kontrolle ist im Eimer."

Ich habe in meinen bisherigen Reviews eins noch nicht erwähnt. Nämlich, dass ich persönlich die Synchronisation der "Greys Anatomy"-Folgen für äußerst gut gelungen empfinde. Was Stimme und was Dialog angeht. Die stimmen sind charmant, zwar nicht immer zu 100% mit dem Original vergleichbar, aber passend und sympathisch. Die Dialoge meist ebenso sarkastisch und gefühlvoll wie im Original. Soweit dazu. Und nun zur dritten Folge der zweiten Staffel. Es geht um "gebrochene Herzen" oder auch darum, wie man die Kontrolle verliert.

Und auch hier ist alles drin, was eine Krankenhaus-Drama-Soap enthalten sollte. Anders als vergleichbare Serien zuvor, mit jeder Menge amüsanten Momenten gespickt. Köstlich ist gleich die erste Szene. Cristina und Meredith beim joggen, beschimpfen sich als "nuttige Mitrisse" und "schwangere Hure" – äußerst charmant und köstlich amüsant. Und da gäbe es noch die Ernennung Satans. So hat das Seattle Grace nun seinen eigenen Boten aus der Hölle, wie zauberhaft. Zu "mach das die Lämmer zu schreien aufhören" bleibt wohl auch nichts mehr zu sagen. Zum wegwerfen.

Knüppeldick kommt es schließlich und gleich zu Beginn für Meredith. Eigentlich das Letzte, was sie zu diesem Zeitpunkt gebrauchen kann. Aber es ist doch immer so, wenn es kommt, dann richtig. Alle wissen nun, dass die so berühmte Ellis Grey an Alzheimer leidet. Das sie in dem Chaos erst einmal Ablenkung sucht, ist absolut verständlich und nachvollziehbar, ebenso der psychische Zusammenbruch gegen Ende der Folge. Big Thing Nr.2 in dieser Episode: Cristina. Auch sie kommt um solche Komplikationen nicht herum und muss in den OP. Das Ganze empfand ich leider nur als etwas zu stumpf behandelt. Bin gespannt auf nächste Woche, vor allem auf die Reaktion von Burke.

Mein persönliches Fazit für "Gebrochene Herzen" (übrigens sehr schöne Szene am Schluss) fällt zwar gut aus, allerdings mit einem kleinen Störfaktor. Es war nämlich zuviel. Ellis Grey, Meredith, Cristina, Addisson/Derek/Meredith und schließlich auch noch Izzie/Alex. Alles etwas hektisch, alles zu komprimiert. Trotzdem sehen wir aber viele schöne/bewegende Momente, wie zum Beispiel Merediths Zusammenbruch. Deshalb: Glatte 5 von 9 Punkten.

"Niemanden macht es Spaß die Kontrolle zu verlieren. Aber für einen Chirurgen gibt es nichts schlimmeres. Es ist ein Zeichen der Schwäche. Es zeigt, dass man der Aufgabe nicht gewachsen ist. Und dennoch gibt es Zeiten, in denen einen die Dinge einfach entgleiten. In denen die Welt aufhört sich zu drehen. Und man erkennt, dass das kleine glänzende Skalpell einen nicht retten kann. Egal wie sehr man sich dagegen wehrt, jeder Mensch fällt einmal. Und es ist eine schreckliche Erfahrung. Aber wenn es etwas gutes am Fallen gibt, dann ist es die Chance, die man seinen Freunden gibt, einen aufzufangen."

René Krieger - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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