Review: #2.18 Monster
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Nach den letzten beiden spannungsgeladenen Episoden, schaltet man bei "Grey's Anatomy" mit #2.18 Monster einen Gang zurück, kann aber durch die bunte Mischung der Geschichten sehr gut überzeugen und führt zudem noch Charaktere ein, der noch für interessanten Gesprächsstoff sorgen wird.
Die Vergangenheit holt sie ein
Fangen wir doch mal mit dem Neuankömmling an, der die brisante Dreiecksbeziehung in eine ganz andere Richtung lenkt: Mark! Man kann es Addison wahrlich nicht verdenken, mit ihm etwas angefangen zu haben. Mark ist eine absolute Augenweide und hat mit Recht den Titel McSexy bekommen! Mit seinem Auftauchen sorgt man auch dafür, dass wir etwas mehr aus der Vergangenheit von Derek und Addison erfahren. Natürlich wussten wir schon, dass Mark der Faktor für das Eheaus der Shepherds ist, doch dass Addison nach Dereks Weggang eine Beziehung zu ihm hatte, ist neu. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von dieser Offenbarung halten soll. Denn in meinem Kopf kreisen nun lauter Gedanken, die auf Antworten hoffen, die wir hoffentlich im Laufe der Zeit noch bekommen werden. So wie es ja momentan aussieht, weiß Derek gar nichts davon und es scheint auch nicht das Schlechteste zu sein. Schließlich hat er seiner (Noch)Frau ihren Seitensprung nicht verziehen, wüsste er noch von der anschließenden Beziehung der beiden, würde er Addison wohl erneut zum Teufel jagen. Das führt mich auf jeden Fall zu meinem nächsten Gedanken: Wenn sie eine Beziehung zu Mark hatte und anscheinend erkannt hat, dass es nichts mehr mit Derek bringt, warum ist sie dann überhaupt gewillt, ihre Ehe kitten zu wollen? Zumal sie jetzt sehr deutlich zu spüren bekommen hat, dass es ohnehin ausweglos zu sein scheint, solange Derek ihr nicht verziehen hat. Und das wird meiner Meinung nach sowieso nicht so schnell passieren und wenn es passieren sollte, dann ist es für einen erneuten Eheversuch auch zu spät. Nicht nur dass dann noch immer Addisons Beziehung zu Mark im Raum steht. Immerhin weiß Addison, dass Derek noch immer Gefühle für Meredith hat, die eben nicht einfach verschwinden.
Eine Bestätigung dafür bekam sie ja auch von Mark. Sehr interessant fand ich auch seine Deutung, was den Kinnhagen von Derek angeht, den ich zusammen mit seiner Aussage einfach sehr amüsant fand. Mittlerweile haben nicht nur Merediths Freunde mitbekommen, wie stark seine Gefühle für sie sind, auch Adele merkte in der letzten Folge an, dass er eigentlich Meredith gesucht hat und nicht Addison. Nun haben wir mit Mark eine weitere Person, der erkannt hat, dass die Ehe zwischen seinen (ehemaligen) Freunden vorbei ist und Derek einfach Angst hat, selbst zugeben zu müssen, dass die Scheidung von seiner Frau eigentlich nur noch reine Formsache ist. Das Problem, warum er noch immer mit Addison zusammen ist, besteht darin, weil Meredith eine Trennung wollte. Warten wir mal ab, wie sich die Sache noch entwickelt. Man hat aber zumindest durch Dereks Aussage deutlich erkannt, dass er sich bereits entschieden hat: Für Meredith und damit gegen Addison!
Kurz möchte ich noch auf die Rivalität zwischen Mark und Derek eingehen. Es ist schon sehr dreist von Mark, sich einfach in den Fall von Derek und Cristina einzuklinken und dann auch noch einen Streit vom Zaun zu brechen, den er eigentlich nur deswegen gewonnen hat, weil Webber das Krankenhaus noch etwas mehr am Herzen liegt. Diese Streitigkeit zwischen den beiden (ehemaligen) Freunden zeigt aber auch deutlich, dass Derek ein neues Leben in Seattle begonnen hat und nach Addison nicht auch noch Mark als alten 'Ballast' bei sich haben will. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Mark von Webber ins Team geholt wird, einfach weil er so gut auf seinem Fachgebiet ist. Wir dürfen uns sicher noch auf sehr interessante Handlungen einstellen.
Die Frage nach dem Warum
Seit kurzem wissen die Zuschauer, dass Ellis Grey und Richard Webber in ihrer Vergangenheit mal eine Affäre gehabt haben und dadurch ihre beide Ehen ziemlich durcheinander gewirbelt worden sind. Daher ist es nur verständlich, dass die Autoren jetzt noch weitergehen und nicht nur wir sondern auch Meredith selbst etwas mehr über die damaligen Geschehnisse erfahren. Dabei fand ich es sehr interessant, wie man hier vorgegangen ist. Selbst ein Laie weiß mittlerweile, wie sehr Alzheimerpatienten in der Vergangenheit leben und dass sie die Erinnerungen daran glücklich machen. Auch bei Ellis ist dies zu bemerken, jedoch waren ihre Erzählungen auf der einen Seite sehr amüsant mit anzuhören, auf der anderen dann doch etwas zum Fremdschämen bzw. fühlte man sich doch etwas peinlich berührt. Welches Kind will denn schon von seiner Mutter hören, wie sie es mit ihrer Affäre im Bereitschaftszimmer getrieben hat!? Selbst die Erinnerung an Ellis' Ausführungen darüber treibt mir schon wieder ein Grinsen ins Gesicht.
Allerdings führten Ellis' Erinnerungen an die Vergangenheit zu einer wichtigen Frage: Was ist mit ihrem Mann Thatcher? Es ist sicher nicht allzu schwer, sich vorzustellen, dass er alles andere als angetan über die Affäre seiner Frau gewesen ist. Auch wenn wir bisher nicht viel von ihm wussten, war es eigentlich klar, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde, bis die Autoren der Serie ihn uns präsentieren würden. Interessant war vor allem, dass Ellis die Trennung von Thatcher wollte, er selbst jedoch aber nicht unbedingt den Anschein gemacht hat, als wäre er damals glücklich über die Trennung gewesen. Zumal ich mir sehr sicher bin, dass Webber die Antwort nach dem Warum ganz sicher kennt und sie Meredith einfach nicht sagen wollte. Was genau dahinter steckt, werden wir dann demnächst sicherlich noch erfahren und ich bin gespannt darauf, welche Auswirkungen dies für die Charaktere noch haben wird.
Dass Meredith jetzt, nach so vielen Jahren, keine Hilfe von ihrem Vater haben möchte, kann ich durchaus verstehen. Für sie hat es ja wirklich den Anschein, als habe er damals den Kampf um seine Tochter aufgegeben und sich einfach verzogen. Jedoch denke ich, dass noch ein bisschen mehr dahintersteckt und es einfach nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir auch das erfahren werden. Ich hoffe nur, dass Meredith dann das Verhalten ihres Vaters besser nachvollziehen kann, auch wenn ich noch erhebliche Zweifel daran habe.
Aufgeflogen
Eigentlich war es ja nur noch eine Frage der Zeit, bis auffliegt, dass Cristina noch ihre eigene Wohnung hat und Burke in dem Glauben lässt, sie wäre voll und ganz zu ihm gezogen. Zwar sah es für mich anfangs auch so aus, als würde sie Burke betrügen, doch je länger ich über ihr Handeln nachdenke, desto klarer wurde es mir. Nachdem nämlich Burke sie gefragt hat, was sie mit dem Baby getan hätte, wenn sie es nicht verloren hätte, befand sich Cristina in einer Zwickmühle. Vielleicht glaubte sie einfach, dass Burke irgendwann genug von ihr haben würde und sie dann ohne Unterkunft dastehen würde. Zugegeben, ist das doch irgendwie dreist, allerdings passt es für mich zu ihrem Charakter.
Sehr schön fand ich, dass Jake es war, der Cristina dazu gebracht hat, an ihrer Beziehung zu Burke zu arbeiten, indem sie ihre Wohnung gekündigt hat. Ich denke, durch den Jungen hat sie erst einmal wirklich erkannt, wie sie eigentlich von Burke gesehen wird, der über all ihre Fehler hinwegsieht und sie einfach so nimmt wie sie ist. Dennoch war es sehr witzig, wie er ihr all ihre schlechten Seiten aufgezählt hat und dann ganz kleinlaut wurde. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn er mehr Anteilnahme daran gezeigt hätte, dass Cristina ihre Wohnung gekündigt hat und nun sozusagen voll und ganz zu Burke und ihrer Beziehung steht. Doch genau das hätte diese wunderbar erfrischende Szene zerstört.
Das Monster gefüttert
Sobald das Wort 'Monster' fällt, denkt man sofort an ein furchteinflößende, widerliche und abstoßende Gestalt, die einen in Angst und Schrecken versetzen kann, richtig? Ja, es gibt einige Monster und "Grey's Anatomy" hat es geschafft, ein Monster in vielerlei Gestalt zu zeigen und damit meine ich nicht den Patienten Jake, zu dem ich dann gleich nochmal intensiver komme. Es gab zum einen süße Monster: Bailys Baby! Ist er nicht zum Anbeißen?! Auch wenn Bailey nur sehr kurze Szenen hatte, waren diese für mich sehr prägend. Diese haben nämlich gezeigt, wie sehr sie den Kleinen doch liebt und es war so toll mit anzusehen, wie sie ihm schon jetzt mit Informationen über ihren Beruf 'gefüttert' hat. Allerdings gab es dann noch einen kleinen, fast unscheinbaren Moment, der mir etwas Unbehagen verursacht hat. Nämlich als bei Jakes Operation zu viel Blut floss und Bailey ganz schnell von der Galerie verschwunden war und Webber einen besorgten Blick geäußert hat. Es könnte definitiv bedeuten, dass er sich sorgen darum macht, wie Bailey nach der Geburt auf Kinder reagiert, die sich einer schweren Operation unterziehen müssen.
Dann gibt es noch die sexhungrigen Monster. In dem Fall sind das Izzie und Alex. Ich bin ganz froh darüber, dass sie sich versöhnt haben bzw. dass Izzie ihm nichts mehr nachträgt. Wahrscheinlich hat sie nach der Bombensache erkannt, wie kurz das Leben ist und genießt es nun in vollen Zügen. Die Beziehung scheint auch Alex gut zu tun. Schließlich wurde er seit einer ganzen Weile nicht mehr Dr. Teufelsbrut genannt, was definitiv für eine positive Entwicklung seinerseits spricht.
Und dann gibt es noch Monster, die einen ausnutzen, in dem Fall ist das Meredith. Sicherlich kann man verstehen, dass sie Derek noch immer liebt und sich nach ihm sehnt, aber ich kann einfach kein Verständnis dafür aufbringen, dass sie die Gefühle von George ausnutzt, auch wenn sie es vielleicht unabsichtlich getan hat. Für mich ist George der Leidtragende, der noch nicht einmal von Meredith wahr genommen wird und nicht mal von ihm gehört wird. Ich kann einfach nur hoffen, dass ihn die momentane Sache nicht allzu sehr mitnimmt und er schnell darüber hinwegkommt, auch wenn ich genau das Gegenteil befürchte.
Zwei sehr unterschiedliche Patientenfälle
In dieser Folge gab es zwei Patientenfälle, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Pamela, die unter spontanen Orgasmen leidet und Jake, der einen Knochentumor hat der ihm mehr als einmal beinahe das Leben gekostet hat. Trotz dieser großen Unterschiede konnten beide extrem berühren.
Als Zuschauer konnte man Pamelas Wunsch, die spontanen Orgasmen loswerden zu wollen, sehr gut verstehen. Wer will schon stets und ständig, dass Witze darüber gerissen werden, weil man seine sexuellen Triebe nicht unter Kontrolle hat. Das erinnerte sehr an eine kürzliche Patientin, die ständig errötet ist, sobald sie Gefallen an jemanden gefunden hat. Mindestens genauso unangenehm, wie die spontanen Orgasmen von Pamela. Hier hat Addison sehr toll reagiert, die ihr die nötige Privatsphäre gegeben hat. Etwas störend bei dem Fall fand ich nicht mal das Gaffen der anderen an sich, zumal es wirklich zum Schmunzeln angeregt hat. Störend fand ich eher, dass Izzie zunächst nicht erkannt hat, wie sehr Pamela durch den Umstand in ihrer Lebensweise eingeschränkt ist und sich sogar noch ein bisschen lustig darüber gemacht hat, weil sie eifersüchtig gewesen ist.
Noch mehr berührt hat der Fall von Jake. Es ist eigentlich schon schlimm genug, überhaupt in dem jungen Alter an einem Tumor zu erkranken und dann auch noch im Gesicht entstellt zu sein, was an den Film "Die Maske" mit Cher und Eric Stoltz, der als William Dunn in "Grey's Anatomy" zu sehen war. Obwohl es sehr absehbar war, dass Jake diesen Eingriff nicht überleben würde, war es zumindest sehr berührend, dass er Cristina ein Lächeln oder gar Lachen entringen konnte. Das zeigte auch, dass er eine gute Menschenkenntnis hatte und darüber hinaus den Leuten zeigen konnte, wie sehr er das Leben trotz allem genossen hat. Umso ergreifender war es dann auch, dass Mark ihm seinen letzten Wunsch erfüllt hat und ihm das Gesicht operiert hat.
Fazit
Nach zwei spannenden Folgen reiht sich #2.18 Monster nicht ganz in dieselbe Sparte ein, kann aber durch eine bunte Mischung und den interessanten Entwicklungen auch diesmal überzeugen und macht schon jetzt Lust auf die nächste Folge!
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: YesterdayErstausstrahlung (US): 19.02.2006
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2007
Regie: Rob Corn
Drehbuch: Krista Vernoff
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