Review: #2.19 Karma
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Nachdem George und Meredith miteinander geschlafen haben, versuchen sie das für sich zu behalten, lösen damit aber nur Peinlichkeit aus und es kommt zu einem Unfall, der neue Erkenntnisse bringen wird. Addison hingegen glaubt an eine Strafe Gottes und Derek versucht immer noch, Zeit mit Meredith zu verbringen, was bei den Zuschauern für Kopfschütteln sorgt.
"War es wirklich so schlimm, mit mir zu schlafen?"
Bis zuletzt hatte ich ja gehofft, die beiden würden nicht miteinander schlafen. Aber dieses Mal hat die Hoffnung eben doch keine Berge versetzt. Stattdessen haben wir glücklicherweise ziemlich am Ende der Episode mittels von Flashbacks mitbekommen, was zwischen Meredith und George passiert ist. Ehrlich gesagt, habe ich es mir in meinen Gedanken viel schlimmer vorgestellt bzw. mir vorgestellt, dass man diesen traurigen Akt mehr Zeit widmet. Daher bin ich ganz froh über die Flashbacks, die schon vollkommen ausgereicht haben, um für George noch mehr Mitleid zu empfinden. Wie wir schon in der letzten Folge gesehen haben, wurde er von Meredith nicht gehört, was eigentlich schon dafür spricht, dass er keine Chance haben wird. Umso schlimmer ist es daher auch, dass sie jetzt doch mit ihm geschlafen hat. Meiner Meinung nach hätte Meredith wissen müssen, dass sie das nicht will, weil sie eben nur Derek will. Natürlich ist es schön, wenn man zu hören bekommt, dass man ewig geliebt wird. Das tut jeder geschundenen Seele gut und dient als Balsam und es wäre ganz nicht dabei, wenn es sich dabei nicht um George handeln würde. George, der vom ersten Tag an in Meredith verliebt ist. George, der eigentlich nur das Beste verdient hat. Ich befürchte irgendwie, dass sie gar nicht wusste bzw. gar nicht wahrnahm, dass es sich bei der Person um George handelte, sondern um Derek selbst. Wie auch schon bei den Bombenfolgen, sah sie Derek vor sich und nicht den Sprengstoffexperten Dylan Young. Wie auch immer. Tatsache bleibt einfach, dass es ein großer Fehler gewesen ist. Ein Fehler, dem George nur noch mehr Leid zugefügt hat.
In gewisser Weise kann ich auch verstehen, warum beide darüber schweigen wollten. Wer will denn schon erzählen, dass er beim Sex geweint hat und dann auch noch nicht mal dazu fähig gewesen ist, ein Gespräch mit demjenigen zu suchen? Denn für mich trägt Meredith die Hauptschuld an Georges Geständnis und dem daraus resultieren Unfall. Es mag sein, dass es böse klingt, jedoch versuchte sie ja nicht einmal, einen Schritt auf ihn zuzugehen und flüchtete regelrecht vor ihm. Kein Wunder also, dass er dachte, sie hätte es herum erzählt. Ich finde es nur eine logische Konsequenz, dass er ausgezogen ist. Vielleicht ist das im ersten Moment für viele überstürzt, weil sie ja Freunde sind. Aber genau da liegt ja das Problem: Es belastet die Freundschaft. Ich finde es zumindest gut, dass George erst einmal Abstand gewinnen wollte und damit Meredith ganz klar gezeigt hat, dass es einfach zu viel für ihn ist, auch wenn sie sich bei ihm entschuldigt hat. Wobei diese Entschuldigung für mich eher danach klang, als wolle sie irgendwas rechtfertigen ("Du hast so viele schöne Sachen gesagt!"), wo es einfach nichts zu rechtfertigen gibt, weil es zu egoistisch klingt und es sich so anhört, als habe George daran Schuld, weil er die schönen Sachen zu ihr gesagt hat.
Das ganze Drama hat aber auch durchaus positive Aspekte: George hat in Izzie eine wahre Freundin, die immer auf seiner Seite steht, ganz gleich, was auch passiert. Aber auch Cristina scheint irgendwie auf der Seite von George zu stehen. Auch wenn sie die Freundin von Meredith ist, hat es mir außerordentlich gut gefallen, dass sie diese darauf aufmerksam gemacht hat, dass George vom ersten Tag an in sie verliebt gewesen ist und Meredith unmöglich nicht bemerken konnte! Klasse! Ebenso klasse fand ich die Versöhnung zwischen George und Olivia. Ich denke, auch wenn er mit Meredith erstmals eine Freundin verloren hat, so kann er ganz sicher auf Olivia zählen.
Izzie und Denny – Klappe die zweite
Vielleicht sollte ich mich schon mal in Sicherheit bringen, bevor irgendwas nach mir geschmissen wird, denn mir gefiel Izzies Verhalten in dieser Folge nicht gut, ausgenommen natürlich, dass sie auf der Seite von George steht und sie dafür absolut Pluspunkte verdient hat. Aber was sie Alex antut, kommt eigentlich dem Verhalten von Meredith gleich. Nach den letzten Folgen sah es für mich schon so aus, als würde Izzie wieder mehr für Alex empfinden und es würde sich nicht nur um Sex drehen. Gerade deswegen finde ich ihr Verhalten ihm gegenüber unmöglich. Ja, Alex ist nicht immer der nette Kerl und er hat seine Fehler. Man hat aber in den letzten Folgen gesehen, dass er sich redlich bemüht und Gefühle für Izzie entwickelt hat. Zudem war es einfach zu süß, wie er sie mit dem Muffin gefüttert hat. Das alles spricht dafür, dass bei ihm starke Gefühle sind.
Doch diese werden von Izzie mit Füßen getreten und sie behandelt ihn wie eine Spielzeugfigur, die sie in die Ecke werfen kann, sobald jemand besseres vorbeikommt. Obwohl mir Denny sehr sympathisch ist und ich ihn gerne sehe, gefällt mir das Szenario mit Izzie einfach nicht. Nicht nur, dass sich Izzie immer mehr für ihn interessiert und mehr Mitgefühl entwickelt, als ihr sicherlich gut tun, sie merkt nicht mal, wie sehr sie Alex damit verletzt und damit ist genau das eingetroffen, was ich befürchtet hatte: das nächste Liebesdreieck. Hier wird uns sicherlich mit der Zeit noch einige Streitigkeiten geboten, auf die ich mich nicht sonderlich freue.
Welcome, Dr. Callie Torres!
Durch den Treppensturz von George konnte gleich ein weiterer Charakter eingeführt werden: Dr. Callie Torres, ihres Zeichens Orthopädin! Bisher macht sie einen recht sympathischen und taffen Eindruck. Ein bisschen stört mich aber, dass bereits jetzt ersichtlich ist, dass sie die neue Frau an Georges werden wird. Zumindest spricht ihr Verhalten und die Tatsache, dass sie ihm ihre Nummer gegeben hat, dafür und ich bin mir sicher, es wird nicht allzu lange dauern, bis die beiden ihre erste Verabredung haben werden. Ich hoffe nur, dass man davor noch etwas mehr über Callie als Person erfährt und sie nicht sofort in eine Beziehung stürzt. Sehr schön fand ich auch, dass man durch Callie nochmal ins Gedächtnis gerufen wurde, dass es damals George gewesen ist, der sich im Aufzug beweisen konnte. Das war auf jeden Fall ein sehr toller Schachzug der Autoren und tat auch seiner Seele ganz gut.
Gottes Strafe
Die wohl lustigsten Szenen hatten Addison und Bailey. Ich habe solche Tränen gelacht, als Addison über den Krankenhausflur gelaufen ist, da konnte man schon erkennen, dass etwas nicht stimmen kann. Sehr schön fand ich, dass man dadurch eine erneute Zusammenkunft zwischen den beiden Ärztinnen geschaffen hat, die ich jetzt noch viel lieber mag. Ich glaube zwar nicht, dass es eine Strafe Gottes ist, dass Addison einen Ausschlag bekam, dennoch war es einfach lustig, mit anzusehen und anzuhören, wie sie völlig machtlos auf der Liege lag und sich selbst bemitleidet hat und Bailey einen Spruch nach dem anderen abfeuerte. Vielleicht bedeutet der Ausschlag einfach auch nur, dass Derek Gift für sie selbst ist und dies ein weiterer Hinweis darauf, dass ihre Ehe endgültig vorbei ist. Umso trauriger ist es eigentlich, dass Addison das einfach nicht erkennt und sich dabei so klein macht, dass es schon beim Hingucken weh tut. Durch diesen Vorfall und Addisons Selbstmitleid scheint Derek aber endlich erkannt zu haben, dass ihr der Seitensprung wirklich Leid tut. Zumindest war es amüsant mit anzusehen, wie sie sich gegenseitig mit Kissen beworfen haben und gemeinsam über ihr Missgeschick gelacht haben.
Freunde bleiben
Einen größeren Quatsch habe ich selten gehört, als Dereks Aussage "Wir könnten Freunde sein." Dass das auf lange Sicht nicht gut gehen kann, wissen wir schon im Vorfeld, darum müsste man sich ja gar nicht weiter darüber auslassen, oder? Ich finde aber doch. Denn obwohl Derek auf Biegen und Brechen versucht, Zeit mit Meredith zu verbringen, muss ich ihr zugute halten, dass sie zumindest anfangs dagegen war, mit ihm befreundet zu sein "Wir können keine Freunde sein." Wie Recht sie damit hat und ich hätte es sehr begrüßt, wenn sie standhaft geblieben wäre. Ich glaube nämlich, durch George hat sie selbst erkannt, dass sie sich in einer ähnlichen Situation befindet und durch den grausamen Sex erkannt, dass so etwas nie gut enden kann und das wird es auch bei Meredith und Derek nicht.
Randnotizen
- Sehr gut fand ich den Spruch von Alex, der gezeigt hat, wie gut er Meredith schon kennt.
- Obwohl Bailey momentan nicht arbeitet, hat sie Webber total im Griff und dieser hat Angst, sich gegen sie zu behaupten und lässt sie einfach machen. Zumindest war er diesmal kein blinder Vollidiot.
- Sehr interessant, dass Burke nun mit zwei Assistenzärzten unter einem Dach lebt. Das spricht nicht nur für ihn selbst, sondern könnte noch für die ein oder andere Streitschlichtung sorgen. Ich freue mich drauf!
Fazit
Nach dem letzten Cliffhanger habe ich eine durchwachsene bis schlechte Episode erwartet und konnte durch die vielen guten Szenen und Charaktermomenten eines besseren belehrt werden. Mit den neusten Entwicklungen, die zwar nicht alle bei mir Anklang fanden, aber wichtig für die Episode waren, bietet man dem Zuschauer sicherlich bald neue und interessante Konstellationen, auf die ich mich sehr freue.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: What Have I Done To Deserve This?Erstausstrahlung (US): 26.02.2006
Erstausstrahlung (DE): 30.01.2007
Regie: Wendey Stanzler
Drehbuch: Stacy McKee
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