Review: #3.01 Alle Zeit der Welt

Sehr schöne Folge, die kurz nach dem Ende der zweiten Staffel einsetzt. Besonders die Flashbacks waren größtenteils interessant und konnten einiges an Licht ins Dunkel bringen. Die Fälle konnten mich jedoch nicht so berühren wie sonst, auch wenn das mit dem Baby wirklich traurig war, aber bei mir konnten einfach keine richtigen Emotionen aufgebaut werden. Schön, wie sich Alex gemausert hat, sich sofort, ohne die genauen Vorschriften zu bedenken, dem in Lebensgefahr schwebenden Frühchen annimmt und es in den OP bringt. Ich bin wirklich beeindruckt von ihm. Einerseits schafft er es so gut, Izzie zu helfen, mehr als jeder andere, nachdem er doch vorher noch extrem eifersüchtig war und ihr ihr Glück gar nicht zu gönnen schien. Und dann fügt er sich auch noch so gut in seine Rolle als Addisons Helferlein ein. Bravo! Ich fand es auch schön, wie er gesagt hat, dass eine beschissene Kindheit nicht bedeutet, dass man sein Leben nicht auf die Reihe bekommt. Er weiß ja aus eigener Erfahrung, dass das so einfach nicht ist. Aber möglich ist es doch. Man muss die Kindheit nur überleben. Und das beweist er auch ...

Meredith als Präsidentin des beschissenen Lebens

Diese Rolle passt doch sehr zu Meredith. Ich bin verwundert, dass sie die nicht annehmen will. Sie scheint sich darin doch sehr wohl zu fühlen. Aber na ja, vielleicht sollte ich meine Abneigung für die Hauptfigur mal eben kurz beiseite legen. Der Flashback zu Merediths Kindheit war sehr interessant. Hat sie sich denn gerade erst jetzt daran erinnert? Denn sonst hätte sie ja schon die ganze Zeit über irgendwie davon gewusst, auch wenn sie sich nicht sicher sein könnte, was genau da war. Hat sie auf der Feier für die Anfänger etwa Richard gemieden? Ich war mir etwas unsicher, aber es kam mir so vor, als George dort mit ihr geredet hat.

Shiva sitzen für Denny

Weitaus tragischer und berührender als die Fälle in dieser Woche, wohl auch deshalb, weil man Izzie schon kennt und zu ihr eine Verbindung aufgebaut hat, aber sicher nicht ausschließlich deshalb, war die im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstörte Izzie, die nichts tun konnte, außer im Bad auf dem Boden zu liegen. Wie sie so da lag, war wirklich ergreifend. Schlimme Situation für sie, auch wenn ich mich mit ihrer Beziehung zu Denny nie wirklich anfreunden konnte. Aber glücklicherweise steht sie am Ende wieder auf. Dann sehen wir Alex auf der Anfänger-Party zu Izzie sagen: "Du wirst nicht mal das erste Jahr packen ..." Tja, scheint so, als würde er traurigerweise Recht behalten. Dass Izzie aussteigt, denke ich nicht, und sie wird sicher auch irgendwann wieder zu ihrem Job zurückkehren, aber dass sie vorerst nicht mehr Ärztin sein will, kann ich mir schon vorstellen. Allerdings zeigt genau das noch deutlicher als vorher, dass sie einfach gewisse Probleme hat, die ihr das Arztsein schwer machen. Es wird interessant sein zu sehen, ob sie nun wirklich ihren Job aufgibt und was sie stattdessen tun will, auch wie sie generell mit dem Tod zu Recht kommt ...

Im Bruchteil einer Sekunde ändert sich das Leben für immer...

Sehr interessant, wie sich die Prioritäten bei Addison und Derek verschoben haben. Bei obigem Satz denkt Addison sofort an den Tag, an dem Derek sie zunächst aus der Wohnung geworfen hat bei strömendem Regen und ihr dann eröffnet, dass er ausziehen wird. Herzzerreißende Szene zwischen den beiden. Da konnte ich mich wirklich auch nicht mehr halten. Derek jedoch denkt dabei bezeichnenderweise an den Tag, an dem er Meredith zum ersten Mal getroffen hat… Addison scheint endlich kapiert zu haben, was vor sich geht. Sie hat Merediths vermisstes Höschen gefunden. Und dann hängt sie es an der Pinnwand als Fundstück an. Großartig!

Während Derek mit George eingeschlossen ist, was übrigens die lustigsten Szenen der Folge hervorbrachte, kann er offensichtlich an nichts anderes als Meredith denken. Ich finde, er hätte wenigstens vorher noch Addison sagen können, was Sache ist. Sein Verhalten geht mir gehörig auf den Keks. Nun wurde diese Storyline so lange ausgeschlachtet und bis auf’s Blut ausgereizt. Wenigstens hat Derek sich jetzt endlich entschieden. Es scheint wohl ein Wettbewerb um Meredith loszugehen, was mich gar nicht erfreut, da mich Meredith schon seit Beginn an bis auf wenige Ausnahmen nervt und ich auf so eine Geschichte echt keine Lust habe. Wenigstens hat Addison es mittlerweile auch schon von alleine eingesehen. Mir wäre es lieber gewesen, das wäre etwas früher gekommen. So ist es doch eine einzige Farce. Derek liebt Meredith und sagt es ihr auch endlich. Aber wo bleibt da Addison? Finde ich unschön ... Das hat selbst die Herrscherin des Bösen nicht verdient.

Was sonst noch passiert ist...

Adele trennt sich endlich von Richard. Höchste Zeit, wenn man mich fragt. Die Frau tut mir irgendwie Leid. Besonders seit der letzten Folge, als Richards Nichte zu ihm sagte, dass sie wenigstens in ihrem Leben geliebt wurde und dass jeder das verdient habe, wobei Richard so komisch schaute. Ich finde, er hätte sie längst gehen lassen sollen. Wenn er nicht in der Lage war, sie so zu lieben, wie sie es verdient hatte, hätte er sie gehen lassen sollen, damit sie noch genug Zeit hat, das bei jemand anderem zu finden. Meine Meinung.

Dann sehen wir noch etwas Beeindruckendes. Sogar Dr. Bailey ist extrem berührt von Dennys Tod. Wie sie sich um Omar kümmert, war schön. Leider konnte mich dieser Fall, wie schon erwähnt, nicht wirklich berühren. Er wurde aber auch irgendwie nicht großartig ausgeführt.

Callie hat mir wieder sehr gut gefallen, besonders als sie mit Finn geredet hat. Wie sie ihm erzählt hat, wie gestört Chirurgen sind, war wirklich niedlich. Genial, wie George insgeheim schon mit seinem Leben abgeschlossen hatte, dann einfach die Tür geöffnet wird und er gehen kann. Ich finde nicht, dass George Callie "Ich liebe dich" sagen sollte, wenn er es noch nicht meint. Das kann doch nur böse ausgehen. Gut, dass er es noch nicht gemacht hat. Gerade von Derek sollte George wohl besser keinen Beziehungsrat annehmen. Man sieht ja, wie grandios er selbst sein Liebesleben auf die Reihe bekommt.

Goldig fand ich auch den Flashback zu Cristinas und Burkes erstem Aufeinandertreffen. Sie nur total begeistert von seinem Talent und er will bei seiner Unterhaltung mit der Schönheit an seinem Arm lieber nicht gestört werden. Dann kam es aber für mich zum absolut herzzerreißendsten Moment, noch schlimmer als alle Izzie-Szenen davor. Die stolze Cristina wirft sich zu Burke ins Bett und fängt an zu schluchzen. Dann sagt sie ihm "Du darfst nie sterben!" Nie zuvor hat man so intensiv gesehen, wie viel er ihr bedeutet. Wieder ein Grund mehr, warum die beiden für mich DAS Paar der Serie sind.

Sehr gute Folge, die jedoch meiner Meinung nach nicht an das grandiose Staffelfinale anknüpfen konnte. Wie schon gesagt, gefielen mir die Fälle nicht wirklich, und streckenweise konnte mich diese Folge auch nicht wirklich fesseln. Deshalb nur 7 Punkte. Perfekt ist was anderes.

Nadine Watz - myFanbase

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