Bewertung

Review: #4.16 Freiheit

Diese vierte Staffel hat mich in vielen Punkten enttäuscht. Die Romanze zwischen Izzie und George beispielsweise hat einfach nicht funktioniert und wurde letztlich sehr halbherzig beendet, so dass man gar nicht wirklich weiß, wie die beiden Freunde nun zueinander stehen. Auch die Story um Meredith und Lexie war nur ein permanentes Hin und Her ohne wirkliche Fortschritte, während das Auseinanderbrechen aller Ehen in der Serie auch nicht gerade für beste Unterhaltung gesorgt hat. Schließlich und endlich hat sich der Charakter Rose zu keiner Zeit als Gewinn erwiesen und wirkte einfach immer wie ein Bremsklotz, dessen Beseitigung von fast allen Fans sehnsüchtig erwartet wurde. In den vergangenen drei Episoden war jedoch ein deutlicher Aufschwung zu erkennen und dieses zweistündige Staffelfinale schafft es nun endlich, viele schiefe Eindrücke wieder gerade zu rücken und noch einmal ein hohes Maß an Unterhaltung zu bieten.

Cristina gets her groove back

In der letzten Episode war Cristina kaum zu ertragen, doch dank Meredith, die ihrer besten Freundin großzügig ihren Super-Pager und damit die interessantesten Notfälle überlässt, und auch dank Webber, der Cristina eine schwere OP zutraut und Erica für deren fehlende Unterstützung von Cristina rügt, findet unsere Lieblingsstreberin in die Spur zurück. Dies führt dazu, dass Cristina nun auch endlich an ihre Pflichten als Lehrerin denkt und sich mehr um Lexie kümmert. Ich freue mich sehr, dass Cristina nun wieder auf dem Weg zu einer starken Ärztin und einer ordentlichen Lehrerin ist. Außerdem war es einfach an der Zeit, dass Erica mal einen Rüffel erhält, denn wie sie Cristina zuletzt behandelt hat, ging schon weit über strenge Pädagogik hinaus und war nur noch ein persönlicher Feldzug gegen eine aufstrebende Konkurrentin. Ob die beiden Ärztinnen in Zukunft vernünftig zusammen arbeiten können, wird möglicherweise die fünfte Staffel zeigen.

Eine zweite Chance für George

Als George aus Webbers Akten erfährt, dass er nur wegen eines fehlenden Punktes in der Prüfung das Jahr wiederholt, ist er verständlicherweise entsetzt. In meinen Augen fordert er zu Recht eine zweite Chance ein, denn wenn man bedenkt, was Izzie vergeben wurde (Stichwort Denny) und was man Cristina hat durchgehen lassen (Stichwort Burke), ist es schon unfair, dass George nur wegen einer falschen Antwort in einem schriftlichen Test durchgefallen ist und von vorne anfangen muss. Nun bekommt er also die Chance, den Test zu wiederholen, und ich gehe davon aus, dass er diesmal besteht, so dass wir ihn in der nächsten Staffel wieder als richtigen Arzt erleben und nicht mehr als Webbers durch die Gänge hetzenden Sekretär.

Neuanfänge

Zu meiner großen Freude bemühen sich die Autoren, einige der angesammelten Scherbenhäufchen zu beseitigen und den Ehepaaren der Serie eine neue Chance zu geben. So zieht Webber wieder bei seiner Frau ein und auch Bailey arbeitet ernsthaft daran, ihre Ehe mit Tucker zu retten. Das sind sehr positive Signale, die bei dem Zuschauer einfach ein besseres Gefühl hinterlassen, als diese vielen Krisen. Zudem wird endlich einmal angedeutet, dass engagierte Ärzte durchaus ein funktionierendes Eheleben führen können, wenn sie sich bemühen und die richtigen Prioritäten setzen.

Big Trauma

Der Fall mit dem Jungen im Zementblock wurde wirklich hervorragend inszeniert und bringt vor allem Bailey und Cristina dazu, über sich hinauszuwachsen. Aber auch Webber beweist endlich einmal wieder seine Qualitäten als Chef und schweißt die streitenden Ärzte zu einem Team zusammen, das den Jungen schließlich retten kann. Dieser ganze Fall ist ungewöhnlich, spannend und emotional. Da man so eine Zement-Verletzung als Zuschauer noch nie gesehen hat, weiß man nicht, was einen erwartet und ob der Junge gerettet werden kann. Dass es den Ärzten im Grunde genauso geht, wird dabei sehr schön deutlich. Nicht zu vergessen erfahren wir durch diesen Fall, dass Bailey ein Science Fiction-Fan ist. Es kann nie schaden, so etwas zu wissen.

Die Legende von Meredith und Derek

Rose bedrückt die Legende von Meredith und Derek, die im Seattle Grace Hospital praktisch aus allen Schläuchen tropft. Na ja, im Grunde kannte sie diese Legende schon von Anfang an, zumal Derek und Meredith sogar noch miteinander geschlafen haben, als sie anfing, mit Derek zu flirten, doch halten wir ihr zugute, dass sie erst jetzt, wo sie sich mehr und mehr in Derek verliebt hat, begreift, wie stark Meredith und Derek eigentlich verbunden sind. Dank Dr. Wyatt – ich könnte die Frau knuddeln – wird sich Meredith über viele Dinge klar und eröffnet Derek, dass sie mit ihm zusammenleben und eine Familie gründen will. Gerade noch rechzeitig, denn Derek war bereits kurz davor, das Grundstück, das er für sich und Meredith gekauft hat, wieder zu verkaufen. Nun hoffe ich, dass wir Meredith und Derek in der fünften Staffel als glückliches Paar sehen werden, das sich ein gemeinsames Leben aufbaut - zuerst ein McHaus, dann vielleicht ein McBaby. Bloß nicht wieder ein McDesaster. Was Rose betrifft, nehme ich mal an, dass sie wieder in der Anonymität der Krankenhausangestellten verschwinden wird, aus der sie gekommen ist.

Maret Hosemann - myFanbase

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