Bewertung

Review: #5.02 Es war einmal (2)

Diese Episode schließt direkt an die vorherige an und setzt die Ereignisse aus #5.01 nahtlos fort. Dabei ist Eis das zentrale Motiv der Episode. Während Cristina von einem Eiszapfen durchbohrt wird, friert Callie ihren Patienten ein, damit er wieder laufen kann, und zwischen einigen Charakteren bricht das sprichwörtliche Eis. Unterdessen bewegen sich andere Charaktere auf eher dünnem Eis.

Cristina on the rocks

Der Eiszapfen, der sich in Cristinas Bauch gebohrt hat, verursacht keinen bleibenden Schaden, dennoch leidet sie seelische Qualen, da der Patient, bei dessen OP sie einen Fehler begangen hat, stirbt. In dieser Situation ist Owen für Cristina da, richtet sie auf und küsst sie schließlich zum Abschied leidenschaftlich. Obwohl Owen das Angebot, im Seattle Grace zu arbeiten, nicht annimmt, bin ich davon überzeugt, dass wir ihn wieder sehen werden. Zwischen ihm und Cristina herrscht eine sexuelle Spannung, Derek kann ihn nicht leiden und Webber respektiert ihn – das sind gute Voraussetzungen, um Owen in Zukunft interessant in die Serie einzubinden.

Cristina wird nach ihrem Unfall auf Webbers Befehl hin auch von ihren Assistenzärzten betreut, nur von Lexie nicht, die nun einmal eine Grey ist und Besseres zu tun hat. Dabei stellen sich Cristinas Schützlinge ausgesprochen dämlich an und können ein Röntgenapparat weder richtig einstellen, noch die Röntgenbilder richtig lesen. Das verdeutlicht sehr schön, warum das Seattle Grace in der Rangliste der amerikanischen Lehrkrankenhäuser auf Platz 12 abgerutscht ist. Cristina und die anderen lehrenden Ärzte waren bisher viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, sowohl mit ihren privaten Problemen wie auch mit ihrem Streben nach Anerkennung, so dass sie ihren Schülern herzlich wenig beigebracht haben.

Brrr, it’s cold inside

Callie packt ihren Patienten Phil, übertrieben ausgedrückt, in die Tiefkühltruhe, um seine Gehfähigkeit zu retten. Mit dieser von Owen vorgeschlagenen und von Derek abgelehnten Methode ist sie jedoch kaum vertraut, so dass sie in Panik gerät, bis Erica ihr beisteht. Auf diese Weise bricht auch das Eis zwischen Callie und Erica und die beiden Ärztinnen können nach ihrem Kuss endlich wieder miteinander reden. Sie wollen sehen, wohin die Sache zwischen ihnen führt. Auch ich bin gespannt, was aus Callie und Erica wird. Obwohl es in "Grey's Anatomy" schon eine Menge Romanzen gab, schöne und hässliche, waren diese bislang immer stur im heterosexuellen Bereich angesiedelt. Es kann nicht schaden, dass sich das nun endlich ändert.

Das Eis zwischen Lexie und George bricht derweil nicht, zumindest nicht so, wie Lexie sich das wünschen würde. George sieht Lexie nur als Freundin und sie traut sich nicht, ihm zu sagen, dass er mehr für sie ist. Das hatten wir natürlich alles schon. Einst waren es Meredith und George (mit George als heimlich Verliebten), nun also George und Lexie (mit Lexie als Schmachtende). Man kann das als einen netten Spiegeleffekt betrachten, doch ich empfinde es eher als einfallslos. Mich interessiert diese Geschichte nicht wirklich und ich hoffe, dass die Sache nicht allzu zäh in die Länge gezogen wird.

Dünnes Eis

Alex bewegt sich auf dünnem Eis und droht, in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Zwar hilft er dem Patienten Michael und dessen Frau, indem er die OP-Uhr zurückstellt und der Versicherung vorschwindelt, die OP hätte vor Mitternacht und somit vor Ablauf von Michaels Versicherungsschutz stattgefunden, doch Izzie gegenüber verhält er sich sehr verletzend und macht schließlich vor ihren Augen mit einer anderen Frau rum. Ich bin mir nicht sicher, wohin das führen soll. Wird Alex wieder zu Dr. Teufelsbrut? Er glaubt, dass Izzie seinen emotionalen Zusammenbruch öffentlich gemacht hat, was nicht stimmt und was mit einem offenen Gespräch schnell aus der Welt geschafft werden könnte, doch so schnell wird es eine solche Aussprache wohl nicht geben. Ich hoffe, dass Alex jetzt nicht zum Ekel hoch – oder besser runtergepuscht wird, denn das braucht die Serie meiner Meinung nach nicht.

Auf dünnem Eis bewegt sich auch Rose, die Derek bei einer OP in die Hand schneidet. Daraus zieht sie jedoch endlich die richtigen Konsequenzen und lässt sich versetzen. Das Kapitel Rose ist damit wohl endgültig abgeschlossen und meine Erleichterung darüber ist groß. Die ganze Romanze zwischen Derek und Rose war überflüssig und der Charakter Rose wurde sehr unsympathisch in die Serie gequetscht. Derek und Meredith können nun nach vorne schauen und bekommen vielleicht endlich mal mehr gemeinsame und glückliche Zeit.

Fazit (on ice)

Mir gefallen die Entwicklungen um Izzie & Alex sowie um George & Lexie nicht sonderlich, aber noch ist es zu früh, genaueres zu sagen. Auf die Story um Callie und Erica bin ich durchaus gespannt und dass Rose nun wohl endgültig weg ist, freut mich ganz ungeniert.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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