Review: #5.07 Die Erscheinung
Erica Hahn ist gegangen (worden). In dieser Woche haben wir vermutlich die am schnellsten beendete Fernsehstory aller Zeiten miterlebt, und auch wenn Erica mir persönlich nicht fehlen wird, ging mir das Ganze doch bedeutend zu schnell. Es ist nachvollziehbar, dass sie die Sache mit dem gestohlenen Herzen nicht so einfach auf sich beruhen lassen kann, immerhin war sie in die Geschichte damals nicht unerheblich involviert, aber dass sie Richard eine solche Szene macht und dann auch noch von Callie eine eindeutige Positionierung verlangt, fand ich eindeutig übertrieben. Ihr muss doch klar sein, dass ein Skandal dieser Größe dem Seattle Grace Krankenhaus die Reputation kosten könnte, und dass dies wohl nicht in Richards Sinne ist.
Insgesamt bin ich mit der Art und Weise, wie Brooke Smith so mir nichts, dir nichts aus der Serie geschrieben wurde, nicht zufrieden. Warum wird eine Geschichte wie die um Erica und Callie über Monate aufgebaut, nur damit man dann merkt, dass die Hauptdarstellerinnen nicht die nötige Chemie haben, und alles Hals über Kopf beendet. Vermutlich stecken da doch höhere Kräfte hinter, ich glaube nicht, dass das eine spontane Idee von Shonda Rhimes war. Wenn wirklich der Sender ein Machtwort gesprochen hat, weil er gegen ein lesbisches Pärchen war, ist das unglaublich lächerlich. Ich darf betonen, dass wir uns im Jahr 2008 befinden und Amerika gerade den ersten schwarzen Präsidenten der Geschichte gewählt hat…
Vom Ende der Folge war ich, was Derek und Meredith angeht, enttäuscht. Meiner Meinung nach deuteten alle Zeichen auf einen Heiratsantrag von Derek hin. Mag sein, dass ich die Zeichen überinterpretiert habe, aber erst die Gespräche mit Bailey über die Ehe, das Gefrotzel mit Mark zu dessen Affäre mit Addison, und dann diese wirklich rührende Geschichte des alten Pärchens, die gezeigt haben, dass Liebe nicht nur in Märchen ein Leben lang anhalten kann. Ein Antrag wäre eindeutig verfrüht gewesen, aber warum dann diese vielen Kleinigkeiten?
Die alte Pärchen war mein Highlight in dieser Episode und mal wieder der Beweis, dass die einfachsten Geschichten doch manchmal die ergreifendsten sind und man nicht immer spektakuläre Dinge wie Bomben und Fährunglücke braucht, um eine Folge sehenswert zu gestalten. Wie die beiden sich erst verabschiedet haben, in der Hoffnung, sich wieder zu sehen, und der alte Mann dann nicht fassen konnte, dass die Liebe seines Lebens nicht mehr bei ihm ist, war wirklich rührend und sehr traurig.
Mit Owen Hunt werde ich nicht warm und ich finde, dass er und Cristina nicht den geringsten Hauch von dem besitzen, was man so schön als "Chemie" bezeichnet. Hingegen freue ich mich, dass Callie und Mark immer öfters auch ernsthaft miteinander reden, als sich immer nur im Bereitschaftszimmer miteinander zu vergnügen. Die beiden sind immer noch mein heißer Tipp für ein neues Liebespaar im Seattle Grace. Mark einmal in einer festen Beziehung zu sehen, und mit seinen Trieben gegenüber anderen Frauen klar zu kommen, stelle ich mir amüsant vor.
Ob Izzie nun durch die Konfrontation mit ihrer Vergangenheit mit derselbigen abgeschlossen hat, bleibt abzuwarten. Das Ende deutete ja darauf hin, als sie auf einmal nicht mehr Denny neben sich sah, sondern Alex. Jedenfalls fand ich es schön, Denny Duquette einmal wieder zu sehen, immerhin war er in der Vergangenheit eine sehr wichtige Figur.
Die Art und Weise, wie George immer wieder als Idiot dargestellt wird, beginnt langsam, mich zu nerven. Erst wird er von seinen Assistenten nicht respektiert, und in dieser Woche macht sich auch noch Richard einen Spaß daraus, ihn stundenlang auf Trab zu halten. Ich wünsche mir für ihn mal wieder eine richtige Story und keine, bei der er zum Spott der Leute gemacht wird.
Amüsant war es hingegen, zu sehen, wie Cristina, Meredith und die anderen wie in alten Zeiten Unsinn anstellen und fernab von jeglichem Respekt inmitten von Leichen ihr Mittagessen genießen. Das hatte beinahe etwas von den früheren Treffen bei dem alten Mann, der jahrelang im Koma lag.
Insgesamt bin ich mir nicht sicher, in welche Richtung die Serie gerade steuert. Diese Episode gefiel mir zwar wesentlich besser als die der letzten Woche, aber ich wünsche mir mal wieder ein richtig großes Ereignis, bevorzugt etwas aus dem Privatleben der Hauptfiguren, das mich an den Bildschirm fesselt.
Sandra G. - myFanbase
Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Rise UpErstausstrahlung (US): 06.11.2008
Erstausstrahlung (DE): 20.05.2009
Regie: Joanna Kerns
Drehbuch: William Harper
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