Bewertung

Review: #5.12 Pakt mit dem Teufel

Merediths Mutter war eine ehrgeizige Chirurgin, der es an Mütterlichkeit mangelte, Burkes Mutter haben wir als resolute Frau kennen gelernt, die anderen Menschen ganz gerne den Kopf zurechtrückt, und Cristinas Mutter ist weit traditioneller und altmodischer als ihre Tochter. Nun also lernen wir Dereks Mutter kennen, die im Gegensatz zu den drei erstgenannten Müttern keine Kritik übt, sondern Fragen stellt und schließlich zu dem Schluss kommt, dass Lexie gut für Mark und Meredith die richtige Frau für Derek ist. Mrs. Carolyn Shepherd ist damit meine neue Lieblings-Mutter bei "Grey's Anatomy".

Ein Serienkiller, mein Freund, seine Mutter und Ich

Sind es Hochzeitsglocken, die wir da leise klingen hören, oder ist das doch nur das melodische Schlagen des Kopfes von Serienkiller William gegen das Bettgestell? Das Gespräch zwischen Derek und seiner Mutter am Ende der Episode, bei dem sie ihm den Familien-Verlobungsring überreicht, lässt natürlich Hoffnungen auf einen Heiratsantrag und eine große Hochzeit aufkommen, doch dass Meredith und Derek heiraten, glaube ich erst, wenn ich beide "Ja, ich will!" sagen höre und selbst dann warte ich noch ein paar Minuten ab, ob sich die Trauung nicht doch noch als Traum oder Halluzination entpuppt. Wir sind ja nun schon einiges gewöhnt.

Auf jeden Fall muss man abwarten, wie Derek reagiert, falls er herausfinden sollte, dass Meredith den Serienkiller zum Selbstmord animiert hat. Wie wichtig es Derek ist, dass William hingerichtet wird und nicht im Krankenhaus stirbt, hat man ja deutlich gesehen, als er Meredith angeschrieen hat, für die Operation zu unterschreiben, obwohl direkt neben ihm mit Cristina noch eine weitere Ärztin stand, die unterschreiben konnte. Der gute Derek hat sich da wirklich sehr gehen lassen. Vom McDreamy zum McScreamy.

Die Gespräche zwischen Meredith und William haben mir gut gefallen. Ohne dass überzogene und unangebrachte Emotionen aufgeworfen wurden, hat sich zwischen Meredith und dem Serienmörder eine leichte Sympathie entwickelt, eine gemeinsame Grauzone, in der sie sich bewegten, während die anderen Ärzte den verurteilten Mörder ausschließlich als dunkle Gestalt wahrnahmen. Es bleibt abzuwarten, ob es William tatsächlich gelungen ist, sein Gehirn irreparabel zu beschädigen, möglicherweise bis hin zum Hirntod, und ob Jackson dann wirklich die Organe des Serienmörders bekommt.

Richtig gut gefallen hat mir auch der Beginn der Folge, als fast die ganze Clique mal wieder privat zusammen hockte – Meredith, Izzie, George und Alex, nur Cristina hat leider gefehlt. Dafür war Sadie da ... und Denny, aber das ist ein anderes Thema, zu dem wir noch kommen. Immerhin gab es letztlich eine Annäherung zwischen Cristina und Meredith, die Hoffnung macht, dass zwischen den beiden Freundinnen im Laufe der nächsten Episoden wieder alles in Ordnung kommt. Ich hoffe wirklich sehr, dass es die Versöhnung gibt, denn die Freundschaft von Meredith und Cristina war bisher eine der wenigen Konstanten der Serie und ein Ausgangspunkt für witzige und herzliche Szenen.

Eine Dusche für zwei

Duschszenen haben bei "Grey's Anatomy" ja durchaus eine gewisse Tradition. Wer erinnert sich nicht an Georges Traum mit Meredith, Izzie und Cristina in der Dusche und die spätere, weniger erotische Realität, als Cristina und Izzie die blutverschmierte Meredith nach der Explosion im SGH (#2.17 Der letzte Tag) unter die Dusche stellten. In dieser Episode ist es Owen Hunt, der sich, komplett bekleidet, unter Cristinas Dusche stellt und von einem Erlebnis aus seiner Kriegsvergangenheit erzählt, woraufhin Cristinas Zuneigung zu ihm weiter wächst und sie sich, auch voll bekleidet, zu ihm in die Dusche begibt.

So merkwürdig es vielleicht auch klingt, aber während ich mit Owen alleine noch nicht wirklich warm geworden bin, gefällt mir das Paar Owen und Cristina immer besser. Owen für sich wirkt oftmals sehr distanziert und wendet sich ständig mit gequälter Miene ab, außerdem habe ich ihm die Sache mit den Schweinen (#5.06) noch immer nicht so ganz vergeben, doch zusammen mit Cristina hat er sehr nette Szenen, die einen gewissen, rauen Charme haben. Beide, Owen und Cristina, sind keine sehr angepassten Menschen und ecken ganz gerne Mal an. Das könnte tatsächlich passen.

Trennung von einem Toten

Sehen wir uns nun das DIA an – Denny, Izzie und Alex. Obwohl sich Izzie von Denny "trennt", da sie eine echte Beziehung will, verschwindet er nicht einfach. Patienten mit Wahnvorstellungen können schließlich auch nicht einfach zu ihrer Halluzination sagen "Du, es passt leider nicht mit uns beiden. Es liegt an mir, nicht an dir" und schon ist das Problem weg und der Patient gesund. Nein, Denny ist noch da. Was aber soll uns die Szene sagen, in der wir Denny neben Alex sehen, ohne dass Izzie im Raum ist? Dass es wirklich Dennys Geist ist, der aus dem Jenseits zu Besuch gekommen ist? Nun ja, ein solcher Schritt wäre doch ziemlich gewagt, da "Grey's Anatomy" damit den Pfad einer üblichen Dramaserie verlassen würde. Ich deute es daher eher so, dass wir sehen, was Izzie sich vorstellt, auch wenn sie nicht unmittelbar dabei ist. Wir Zuschauer sind also praktisch in Izzies Kopf.

Fazit

In dieser Episode gab es endlich einmal wieder eine ganze Reihe positiver Aspekte, was sich hoffentlich in den nächsten Wochen fortsetzt.

Maret Hosemann - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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